VOC: Unterschied zwischen den Versionen

2.101 Bytes hinzugefügt ,  12:56, 30. Jun. 2009
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
K
K
Zeile 1: Zeile 1:
'''VOC''' ''engl.: Volatile Organic Compounds'' - deutsch: '''flüchtige organische Verbindungen'''
'''VOC''' ''engl.: Volatile Organic Compounds'' - deutsch: '''flüchtige organische Verbindungen'''


Die bekanntesten '''VOCs''' sind Alkane, Alkene, Aromate, Terpene, Halogenkohlenwasserstoffe, Ester, Aldehyde und Ketone. Als Verbraucher kennen sie auch als eau de Cologne, aus dem Geruch eines Neuwagens oder von Ausgasungen diverser Kleber und Lacke. Der Siedepunkt liegt bei 60° - 250° C.
Die bekanntesten '''VOCs''' sind Alkane, Alkene, Aromate, Terpene, Halogenkohlenwasserstoffe, Ester, Aldehyde und Ketone. Dem Verbraucher auch bekannt als Eau de Cologne, dem typischen "Neugeruch" bei Neuwagen und Wohnungseinrichtung oder aus Ausgasungen diverser Kleber und Farbanstriche. Der Siedepunkt liegt bei 60° - 250° C.


===Wohngift VOC===
===Wohngift VOC===
Zeile 17: Zeile 17:
===TVOC===
===TVOC===
'''TVOC''' ''engl.: Total Volatile Organic Compounds'' - deutsch: '''Summe aller flüchtigen organische Verbindungen'''
'''TVOC''' ''engl.: Total Volatile Organic Compounds'' - deutsch: '''Summe aller flüchtigen organische Verbindungen'''
{|align="right"
[[Bild:Wohngesundheit UBA TVOC.jpg|thumb|right|350px|TVOC Empfehlung des Umweltbundesamtes]]
|}
In der Regel wird der VOC-Summenwert zur Raumluftbewertung herangezogen, für den es seit 2007 Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) bezüglich der Höchstwerte gibt. Dazu dienen die Methoden und Grenzwerte der Innenraumexperten Molhave und Seifert. Der Summenwert berücksichtigt nicht die unterschiedliche Toxizität beziehungsweise das irritative, allergene Potenzial der Einzelkomponenten, sondern orientiert sich an Erfahrungswerten bauüblicher Mischungsverhältnisse. Die pauschalisierende Betrachtung wird herangezogen, da wie beschrieben für viele VOCs die allgemein wissenschaftlich anerkannten Gefahrenwerte noch fehlen. Lediglich die Einhaltung der Grenzwerte einzelner, bekannt hochtoxischer Stoffe wie Benzol, werden in einer detaillierten Nachbetrachtung zusätzlich berücksichtigt.


In der Regel wird der VOC-Summenwert zur Raumluftbewertung herangezogen, für den es seit 2007 Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) bezüglich der Höchstwerte gibt. Dazu dienen die Methoden und Grenzwerte der Innenraumexperten Molhave und Seifert. Der Summenwert berücksichtigt nicht die unterschiedliche Toxizität beziehungsweise das irritative, allergene Potenzial der Einzelkomponenten, sondern orientiert sich an Erfahrungswerten bauüblicher Mischungsverhältnisse. Die pauschalisierende Betrachtung wird herangezogen, da wie beschrieben für viele VOCs die allgemein wissenschaftlich anerkannten Gefahrenwerte noch fehlen. Lediglich die Einhaltung der Grenzwerte einzelner, bekannt hochtoxischer Stoffe wie Benzol, werden in einer detaillierten Nachbetrachtung zusätzlich berücksichtigt.
===SVOC===
'''SVOC''' ''engl.: Semi Volatile Organic compounds'' - deutsch: '''schwer flüchtige organische Verbindungen'''
SVOCs belasten die Innenraumluft primär langfristig und spielen unter anderem beim [[Fogging]]-Phänomen eine entscheidende Rolle. Die Ausgasung erfolgt weniger stark, dafür über einen längeren Zeitraum, oft über ein bis zwei Jahre und teilweise noch wesentlich länger. Zu diesen Verbindungen zählen u.a.: langkettige Alkane: Heptadecan bis Pentatriacontan (C17 bis C35) Fettalkohole: Tetradecanol, Hexadecanol, Octadecanol Fettsäuren: Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure Fettsäureester: Methylpalmitat, Methylstearat, Butylpalmitat, Cetylpalmitat, Stearylpalmitat Phthalsäureester: Dimethyl-, Dibutyl-, Diisobutyl-, Benzylbutyl-, Bis(2-ethylhexyl)- und Dioctylphthalat Glykolverbindungen Polyethylenglycole,Propylenglykol u.a. Sonstige: Adipate, Sebacate, Triterpene, Terephthalate, Squalen, Siloxaneoben.  
Quellen für SVOC Emissionen können unter anderem sein:
* phosphororganische Flammschutzmittel aus vielen elektronischen Geräten
* Phthalate (Weichmacher in zahlreichen Kunststoffen)
* Topfkonservierer und andere Biozide (Farben, Lacke, Kleber)
* Pyrethroide und andere Biozide (Holzschutz, Insektensprays, Teppiche)
* Glykolverbindungen (manche davon reproduktionstoxisch) in zahlreichen Klebern und auch in vielen sogenannten und sogar „ausgezeichneten“ lösemittelfreien Farben


====Bauliche Umsetzung====
====Bauliche Umsetzung====
Zeile 77: Zeile 89:
* [http://www.toxcenter.de/stoff-infos/p/propiconazol.pdf Propiconazol]
* [http://www.toxcenter.de/stoff-infos/p/propiconazol.pdf Propiconazol]
* [http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/30455/innenraumbewertung2007.pdf/?command=downloadContent&filename=innenraumbewertung2007.pdf Beurteilung von Innenraumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten]
* [http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/30455/innenraumbewertung2007.pdf/?command=downloadContent&filename=innenraumbewertung2007.pdf Beurteilung von Innenraumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten]
* [http://www.umweltbundesamt.de/bauprodukte/dokumente/AgBB-Bewertungsschema2008.pdf Umweltbundesamt: AgBB-Bewertungsschema 2008]




Zeile 82: Zeile 95:
* [http://www.akoeh.de/6_1_kriterien.php AKÖH Kriterien]  
* [http://www.akoeh.de/6_1_kriterien.php AKÖH Kriterien]  
* [http://www.sentinel-haus.eu Sentinel-Haus Institut]
* [http://www.sentinel-haus.eu Sentinel-Haus Institut]
* [http://www.natureplus.org/produkte/ natureplus: Produkte]  
* [http://www.natureplus.org/produkte/ natureplus: Produkte]
* [http://www.tuv.com/de/toxproof_zertifikat.html]
* [http://www.baubook.info/oeg/ Österreich: Baubook - öffentliche Gebäude]
* [http://www.enius.de/schadstoffe/voc.html enius: VOC]
* [http://www.agoef.de/agoef/oewerte/orientierungswerte.html AGÖF: Orientierungswerte]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCchtige_organische_Verbindungen Wikipedia: VOC]


[[Kategorie:Wohngesundheit]][[Kategorie:Qualitätssicherung]][[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Wohngesundheit]][[Kategorie:Qualitätssicherung]][[Kategorie:Glossar]]