Vereinfachtes Verfahren nach Glaser

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Das Glaser-Verfahren (benannt nach dem Erfinder Helmut Glaser) ist ein verbreitetes stationäres Berechnungsverfahren aus der Bauphysik, für die feuchteschutztechnische Beurteilung bzw. Ermittlung von Tauwassermengen im Inneren von Bauteilen. Dies erfolgt durch Betrachtung des auftretenden Diffusionstransports. Bei stationären Zuständen unter pauschalen Blockrandbedingungen liefert es im Ergebnis tabellarische und grafische Ergebnisreihen.

Randbedingungen der Dampfdiffusionsberechnung

Blockrandbedingungen gemäß DIN 4108-3
Warmseite
innen
Kaltseite
außen
Randbedingung der Tauperiode
Lufttemperatur +20 °C -10 °C
relative Feuchte 50% 80%
Dauer 1440 Std ( = 60 Tage)
Randbedingung der Verdunstungsperiode
Lufttemperatur +12 °C +12 °C
relative Feuchte 70% 70%
Dauer 2160 Std ( = 90 Tage)
ggf. Dachtemperatur +20 °C

In Normen übernommen

Das Glaser-Verfahren wurde in folgende Normen eingebunden:

  • Deutschland: DIN 4108-3 und weiterhin auch in DIN EN ISO 13788 - Berechnungsalgorithmus, grafisches Verfahren.
  • Österreich: ÖNORM B 8110-2 - Wasserdampfdiffusion und Kondensationsschutz.
  • Schweiz: SIA 180 - Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau (1999)


Modernere Verfahren - instationär

Das Glaser-Verfahren wird gerade in Grenzsituationen wie auch bei Konstruktionen bei denen die Anwendung gemäß DIN 4108-3: 2001-07 nicht zulässig ist (Gründächer) zunehmend abgelöst vom WUFI. WUFI berücksichtigt zudem den kapillaren Feuchtetransport und dessen sorptive Aufnahmefähigkeit für ausfallende Feuchte. Darüber hinaus kann WUFI kurzfristige Ereignisse abbilden sowie Regen und Strahlung berücksichtigen. Es simuliert realistische Wärme- und Feuchtezustände eines Bauteils unter standortbedingten Klimaverhältnissen.