Wärmedämmung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Wärmedämmung]] (''engl: i'''n'''sulation'') beschreibt Materialien und Stoffeigenschaften, die geeignet sind Wärmeflüsse (thermische Energie) zu reduzieren. Siehe [[Wärmedämmstoff]].  
[[Wärmedämmung]] (''engl: i'''n'''sulation'') beschreibt Materialien und Stoffeigenschaften, die geeignet sind [[Wärmestrom|Wärmeflüsse]] (thermische Energie) zu reduzieren. Siehe [[Wärmedämmstoff]].  




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===Umhüllungsflächen (Aussenwand/Dach) mit schlechten Wärmedämmeigenschaften===
===Umhüllungsflächen (Aussenwand/Dach) mit schlechten Wärmedämmeigenschaften===
bzw. guten [[Wärmeleitfähigkeit|Wärmeleiter]]n, ermöglichen den schnellen Transport der [[Wärmestrom|Wärmeströme]]. Extrembeispiele sind [[monolithische]] Aussenbauteile aus Baustoffen wie Stahl, Beton, Glas, Naturstein, Vollziegel.  
bzw. guten [[Wärmeleitfähigkeit|Wärmeleiter]]n, ermöglichen den schnellen Transport der [[Wärmestrom|Wärmeströme]].<br\>
Beispiele sind [[monolithische]] Aussenbauteile aus Baustoffen wie Stahl, Beton, Glas, Naturstein, Vollziegel.  
;Im Winter  
;Im Winter  
:führt dies zur schnellen Abkühlung der Innenräume, sofern die Verluste nicht mit überhöhtem Heizenergieaufkommen kompensiert werden. Ausserdem bleibt die raumseitige [[Oberflächentemperatur]] der Außenwände kühl.  
:führt dies zur schnellen Abkühlung der Innenräume, sofern die Verluste nicht mit überhöhtem Heizenergieaufkommen kompensiert werden. Ausserdem bleibt die raumseitige [[Oberflächentemperatur]] der Außenwände kühl.  
:Kalte Wandoberflächen:  
:Kalte Wandoberflächen:  
:*steigern das Risiko zur Schimmelbildung (durch Feuchteniederschlag)
:* steigern das Risiko zur Schimmelbildung (durch Feuchteniederschlag)
:*absorbieren menschliche Körperwärmestrahlung und  
:* absorbieren menschliche Körperwärmestrahlung und  
::- verursachen rheumatische Erkrankungen
:: - verursachen rheumatische Erkrankungen
::- führen zum Bedürfniss überhöhter Raumtemperatur  - ca. + 2-4° C = bedeutet zusätzlicher Energieverbrauch  
:: - führen zum Bedürfniss überhöhter Raumtemperatur  - ca. + 2-4° C = bedeutet zusätzlicher Energieverbrauch  
::- Erhöhte Raumtemperatur bewirkt überwiegend zu trockene Raumluft (zusätzliche Gesundheitsrisiken)
:: - Erhöhte Raumtemperatur bewirkt überwiegend zu trockene Raumluft (zusätzliche Gesundheitsrisiken)
;Im Sommer
;Im Sommer
:führen derartige Bauausführungen häufig zu temporär unangenehm hohen Raumtemperaturen. Nicht allein in Südeuropa bewirkt dies den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen mit entsprechend hohen Energieverbräuchen und Gesundheitsrisiken.
:führen derartige Bauausführungen zu zeitweise unangenehm hohen Raumtemperaturen. Nicht allein in Südeuropa bewirkt dies den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen mit entsprechend hohen Energieverbräuchen und Gesundheitsrisiken.
:Zusätzliche Einflussfaktoren im Sommer:
:Zusätzliche Einflussfaktoren im Sommer:
::*Verschattung: Je nach Art und Umfang der Bauteilverschattung werden die Auswirkungen sommerlicher Hitzeeinwirkung abgemildert.
::*Verschattung: Je nach Art und Umfang der Bauteilverschattung werden die Auswirkungen sommerlicher Hitzeeinwirkung abgemildert.
::*Der materialspezifische Wert der [[Wärmespeicherfähigkeit]] von Baustoffen nimmt neben der Dämmeigenschaft zusätzlich Einfluss auf die resultierende Raumlufttemperatur im Tagesverlauf.
::*Der materialspezifische Wert der [[Wärmespeicherfähigkeit]] von Baustoffen nimmt neben der Dämmeigenschaft zusätzlich Einfluss auf die resultierende Raumlufttemperatur im Tagesverlauf. Siehe auch: [[sommerlicher Wärmeschutz]]


===Fazit===  
===Fazit===  
Deshalb verkleidet man derartig schlecht gebaute Wände mit so genannten [[Wärmedämmstoff]]en, Materialien mit geringer [[Wärmeleitfähigkeit]].  
Deshalb bekleidet/verfüllt/konstruiert man derartige Bauteile mit [[Wärmedämmstoff]]en, Materialien mit geringer [[Wärmeleitfähigkeit]].  
<!-- Gebräuchlich sind:
Gebräuchlich sind:
* Mineralische Fasern wie Steinwolle, Glaswolle
* Mineralische Fasern wie Steinwolle, Glaswolle
* Fasern aus natürlichen organischen Materialien wie Holzfaserwerkstoff, Holzfaserdämmplatte, Holzwolle, Zellulose, Hanf, Flachs, Kokos, Wolle, Schilfrohrplatten
* Fasern aus natürlichen, organischen, sorbtiven Materialien wie Hanf, Holzfaserdämmstoffe, Holzwolle, Flachs, Kokos, Schilf, Wolle und Zellulose.
* Künstliche organische Schäume wie Polyäthylen, Polystyrol, Neopor, Polyurethan
* Künstliche organische Schäume wie Polyäthylen, Polystyrol, Neopor, Polyurethan
* Mineralische Schäume wie Porenbeton, Bimsstein, Perlite, Blähton, Blähglimmer, Calciumsilikat-Platten (vorzugsweise für Innendämmung von Außenwänden), Schaumglas
* Mineralische Schäume wie Porenbeton, Bimsstein, Perlite, Blähton, Blähglimmer, Calciumsilikat-Platten (vorzugsweise für Innendämmung von Außenwänden), Schaumglas
* Schüttungen aus Zelluloseflocken (auch zum Einblasen in Hohlräume), Hanf-Leichtlehm, Ceralith, Blähglas, Blähton (Thermosit: nicht mehr auf dem Markt, bei Renovierungen aber noch auffindbar), Kork
* Schüttungen aus Zelluloseflocken (auch zum Einblasen in Hohlräume), Hanf-Leichtlehm, Ceralith, Blähglas, Blähton (Thermosit: nicht mehr auf dem Markt, bei Renovierungen aber noch auffindbar), Kork
* Vakuumwärmedämmung
* Vakuumwärmedämmung
-->
 
===Siehe auch===
* [[Wärmebrücke]]
* [[Wärmedurchgangskoeffizient]]
* [[Wärmedurchlasswiderstand]]
* [[Wärmedämmwert]]
* [[Wärmeleitfähigkeit]]
* [[Wärmeleitzahl]]
* [[Wärmestrom]]
* [[Wärmeübergangswiderstand]]
 


[[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Glossar]]

Version vom 22. Mai 2009, 16:26 Uhr

Wärmedämmung (engl: insulation) beschreibt Materialien und Stoffeigenschaften, die geeignet sind Wärmeflüsse (thermische Energie) zu reduzieren. Siehe Wärmedämmstoff.


Umgangssprachlich spricht man auch von Isolierung. Korrekterweise wird dieser Begriff nur noch für die Minimierung elektrischer Stromflüsse verwendet. Der Schutz eines Gebäudes vor dem Eindringen von Wasser wird als Bauwerksabdichtung bezeichnet. Anwendungsbeispiele von Wärmedämmungen an Personen: Winterbekleidung, Gegenständen: Kühltasche oder:

Wärmedämmung an Gebäuden

Die Wärmedämmung von Gebäuden zur Einsparung von Heizenergie hat im Rahmen allgemeiner Bewusstwerdung nachhaltiger Entwicklungen und der Verteuerung von Energie einen hohen Stellenwert erhalten. Durch entsprechende Reaktion der Administration wurden die gesetzliche Vorschriften zur Wärmedämmung von Gebäuden schrittweise novelliert und konzeptionell überarbeitet. Siehe: EnEV

Umhüllungsflächen (Aussenwand/Dach) mit schlechten Wärmedämmeigenschaften

bzw. guten Wärmeleitern, ermöglichen den schnellen Transport der Wärmeströme.<br\> Beispiele sind monolithische Aussenbauteile aus Baustoffen wie Stahl, Beton, Glas, Naturstein, Vollziegel.

Im Winter
führt dies zur schnellen Abkühlung der Innenräume, sofern die Verluste nicht mit überhöhtem Heizenergieaufkommen kompensiert werden. Ausserdem bleibt die raumseitige Oberflächentemperatur der Außenwände kühl.
Kalte Wandoberflächen:
  • steigern das Risiko zur Schimmelbildung (durch Feuchteniederschlag)
  • absorbieren menschliche Körperwärmestrahlung und
- verursachen rheumatische Erkrankungen
- führen zum Bedürfniss überhöhter Raumtemperatur - ca. + 2-4° C = bedeutet zusätzlicher Energieverbrauch
- Erhöhte Raumtemperatur bewirkt überwiegend zu trockene Raumluft (zusätzliche Gesundheitsrisiken)
Im Sommer
führen derartige Bauausführungen zu zeitweise unangenehm hohen Raumtemperaturen. Nicht allein in Südeuropa bewirkt dies den vermehrten Einsatz von Klimaanlagen mit entsprechend hohen Energieverbräuchen und Gesundheitsrisiken.
Zusätzliche Einflussfaktoren im Sommer:
  • Verschattung: Je nach Art und Umfang der Bauteilverschattung werden die Auswirkungen sommerlicher Hitzeeinwirkung abgemildert.
  • Der materialspezifische Wert der Wärmespeicherfähigkeit von Baustoffen nimmt neben der Dämmeigenschaft zusätzlich Einfluss auf die resultierende Raumlufttemperatur im Tagesverlauf. Siehe auch: sommerlicher Wärmeschutz

Fazit

Deshalb bekleidet/verfüllt/konstruiert man derartige Bauteile mit Wärmedämmstoffen, Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Gebräuchlich sind:

  • Mineralische Fasern wie Steinwolle, Glaswolle
  • Fasern aus natürlichen, organischen, sorbtiven Materialien wie Hanf, Holzfaserdämmstoffe, Holzwolle, Flachs, Kokos, Schilf, Wolle und Zellulose.
  • Künstliche organische Schäume wie Polyäthylen, Polystyrol, Neopor, Polyurethan
  • Mineralische Schäume wie Porenbeton, Bimsstein, Perlite, Blähton, Blähglimmer, Calciumsilikat-Platten (vorzugsweise für Innendämmung von Außenwänden), Schaumglas
  • Schüttungen aus Zelluloseflocken (auch zum Einblasen in Hohlräume), Hanf-Leichtlehm, Ceralith, Blähglas, Blähton (Thermosit: nicht mehr auf dem Markt, bei Renovierungen aber noch auffindbar), Kork
  • Vakuumwärmedämmung

Siehe auch