Ökobilanz: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Ökobilanz''' untersucht Umweltaspekte und potentielle Umweltauswirkungen im Verlauf des Lebenswegs eines Produkts unter besonderer Berücksichtigung folgender allgemeiner Kriterien Nutzung von Ressourcen
Die '''Ökobilanz''' untersucht Umweltaspekte und potentielle Umweltauswirkungen im Verlauf des Lebenswegs eines Produkts unter besonderer Berücksichtigung folgender allgemeiner Kriterien Nutzung von Ressourcen menschliche Gesundheit und ökologische Auswirkungen.
menschliche Gesundheit und ökologische Auswirkungen.


Die Ökobilanz teilt sich in 4 Phasen
Die Ökobilanz teilt sich in 4 Phasen:
# Festlegung des Zieles und Untersuchungsrahmens
# Festlegung des Zieles und Untersuchungsrahmens
# Sachbilanz
# Sachbilanz
# Wirkungsabschätzung
# Wirkungsabschätzung
# Auswertung
# Auswertung
In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Firmen, Institute, [[:Kategorie:Verbände - Vereinigungen|Verbände]] und öffentliche Einrichtungen mit der Ökobilanzierung von Dämmstoffen beschäftigt. Dabei hatten die verschiedenen Einrichtungen teils sehr unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt bzw. Ziele verfolgt. Teils stand der [[Primärenergieaufwand]] bei der Produktion im Vordergrund der
In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Firmen, Institute, [[:Kategorie:Verbände - Vereinigungen|Verbände]] und öffentliche Einrichtungen mit der Ökobilanzierung von [[Wärmedämmstoff|Dämmstoffen]] beschäftigt. Dabei hatten die verschiedenen Einrichtungen teils sehr unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt bzw. Ziele verfolgt. Teils stand der [[Primärenergieaufwand]] bei der Produktion im Vordergrund der Bilanzierung, teils die klimarelevanten [[Treibhauspotenzial]]e, mal die Entsorgungsproblematik und mal [[Wohngesundheit|gesundheitsrelevante]] Auswirkungen für Handwerker und Bewohner.
Bilanzierung, teils die klimarelevanten [[Treibhauspotenzial]]e, mal die Entsorgungsproblematik und mal gesundheitsrelevante Auswirkungen für Handwerker und Bewohner.


Mit größtmöglicher Sorgfalt wurde hier nun versucht, aus verschiedenen Basisarbeiten ein möglichst repräsentatives Gesamtergebnis zu den ökologischen Auswirkungen zu erhalten, obwohl ein Vergleich der ausgewählten Literatur aufgrund unterschiedlicher Schwerpunkte und Ausgangsparameter sehr schwierig ist. Der Anspruch auf Vollständigkeit ist mit der nachfolgenden Datensammlung und den anschließenden Bewertungen nicht verbunden.
Mit größtmöglicher Sorgfalt wurde hier nun versucht, aus verschiedenen Basisarbeiten ein möglichst repräsentatives Gesamtergebnis zu den ökologischen Auswirkungen zu erhalten, obwohl ein Vergleich der ausgewählten Literatur aufgrund unterschiedlicher Schwerpunkte und Ausgangsparameter sehr schwierig ist. Der Anspruch auf Vollständigkeit ist mit der nachfolgenden Datensammlung und den anschließenden Bewertungen nicht verbunden.
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Die '''gesundheitlichen und ökologischen Risiken bei der Verarbeitung''' natürlicher [[Wärmedämmstoff|Dämmstoff]]e sind unter Beachtung entsprechender Arbeitsschutzbedingungen (z. B. Staubschutzmasken) äußerst gering.
Die '''gesundheitlichen und ökologischen Risiken bei der Verarbeitung''' natürlicher [[Wärmedämmstoff|Dämmstoff]]e sind unter Beachtung entsprechender Arbeitsschutzbedingungen (z. B. Staubschutzmasken) äußerst gering.


'''Gesundheitliche Auswirkungen für Bewohner''' sind weder bekannt und bei sachgerechter Verarbeitung auch nicht zu erwarten.
'''[[Wohngesundheit|Gesundheitliche Auswirkungen für Bewohner]]''' sind weder bekannt und bei sachgerechter Verarbeitung auch nicht zu erwarten.


'''Rückbau und Entsorgung bzw. Wiederaufbereitung''' sind im Regelfall ohne größere Probleme möglich. Lediglich die Wiederaufbereitung großflächig verklebter Produkte (z. B. [[WDVS]]) erfordert einen sehr hohen Aufwand. In diesem Fall ist eine thermische Verwertung wegen des günstigen [[Heizwert]]es der natürlichen [[Wärmedämmstoff|Dämmstoffe]] möglich und sinnvoll.
'''Rückbau und Entsorgung bzw. Wiederaufbereitung''' sind im Regelfall ohne größere Probleme möglich. Lediglich die Wiederaufbereitung großflächig verklebter Produkte (z. B. [[WDVS]]) erfordert einen sehr hohen Aufwand. In diesem Fall ist eine thermische Verwertung wegen des günstigen [[Heizwert]]es der natürlichen [[Wärmedämmstoff|Dämmstoffe]] möglich und sinnvoll.
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Die Herstellung von [[Polystyrol]]-Schaumdämmstoffen in Betrieben der Großchemie ist mit aufwändigen und umweltbelastenden chemischen Prozessen verbunden. In den verarbeitenden Betrieben sind umfangreiche Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig.
Die Herstellung von [[Polystyrol]]-Schaumdämmstoffen in Betrieben der Großchemie ist mit aufwändigen und umweltbelastenden chemischen Prozessen verbunden. In den verarbeitenden Betrieben sind umfangreiche Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig.


Das Produkt [[Polystyrol]] als Vorprodukt der synthetischen Schaumdämmstoffe EPS und XPS basiert auf den fossilen Rohstoffen Erdöl, Erdgas und Steinkohle. Bei der Herstellung sind Gefahrstoffe mit erheblichem Risikopotential beteiligt, z. B. Benzol (toxisch) und Ethylen (hochentzündlich). Das daraus hergestellte Styrol ist ebenfalls toxisch und steht im Verdacht krebserzeugend zu sein. (Quelle: ECOBIS 2000, Gisbau)
Das Produkt [[Polystyrol]] als Vorprodukt der synthetischen Schaumdämmstoffe EPS und XPS basiert auf den fossilen Rohstoffen Erdöl, Erdgas und Steinkohle. Bei der Herstellung sind Gefahrstoffe mit erheblichem Risikopotential beteiligt, z. B. Benzol (toxisch) und Ethylen (hochentzündlich). Das daraus hergestellte [[Polystyrol|Styrol]] ist ebenfalls toxisch und steht im Verdacht krebserzeugend zu sein. (Quelle: ECOBIS 2000, Gisbau)


Bei der Herstellung von [[PUR]] und deren chemischer Rohstoffe sind Gefahrstoffe mit erheblichem Risikopotential beteiligt. Deshalb ist beim Umgang mit dem Ausgangsmaterial Isocyanate generell erhöhte Vorsicht geboten. Im Brandfall kann hochtoxische Blausäure entstehen. (Quelle: ECOBIS 2000, Gisbau)
Bei der Herstellung von [[PUR]] und deren chemischer Rohstoffe sind Gefahrstoffe mit erheblichem Risikopotential beteiligt. Deshalb ist beim Umgang mit dem Ausgangsmaterial Isocyanate generell erhöhte Vorsicht geboten. Im Brandfall kann hochtoxische Blausäure entstehen. (Quelle: ECOBIS 2000, Gisbau)

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