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Die "possierlichen kleinen Racker" waren zu dieser Zeit stark vom Aussterben bedroht. Tierschützer waren erleichtert als Forscher Anfang der 90er entdeckten, dass der Fall der Berliner Mauer auf das neuerlich vermehrte Auftreten der Steinlaus zurückzuführen ist, die ihr eine reichhaltige Nahrungsgrundlage bot (siehe Pschyrembel, Ausgabe 1997). | Die "possierlichen kleinen Racker" waren zu dieser Zeit stark vom Aussterben bedroht. Tierschützer waren erleichtert als Forscher Anfang der 90er entdeckten, dass der Fall der Berliner Mauer auf das neuerlich vermehrte Auftreten der Steinlaus zurückzuführen ist, die ihr eine reichhaltige Nahrungsgrundlage bot (siehe Pschyrembel, Ausgabe 1997). | ||
Seither wurden zahlreiche Unterarten der Petrophaga lorioti entdeckt. Die für die Petrophagologie verbreitesten Arten: Blasensteinlaus (Petrophaga lorioti vesicae), Gallensteinlaus (Petrophaga lorioti cholerica), Nierensteinlaus (Petrophaga lorioti nephrotica), Großhirnrindensteinlaus (Petrophaga lorioti neurotica gigantissima) und gemeine Steinlaus (Petrophaga lorioti communalis). Im menschlichen Körper ernährt sie sich auch von Kalk-, Bilirubin- od. Cholesterol-Konkrementen. Bei Befall des Menschen treten folgende Symptome auf: Euphorie und typische Mimik (bedingt durch Kontraktion des Musculus risorius und Musculus levator anguli oris). Als Ursache werden Stoffwechselprodukte der Steinlaus, die die Endorphinaussschüttung stimulieren, diskutiert. Durch Eingriffe der Menschen in die Natur werden die Bestände immer wieder erheblich bedroht. Vor allem in Städten haben nitrose Gase die Steinlaus aus ihrer ökologischen Nische fast völlig verdrängt. Vermutlich hemmt das im Abgas enthaltene Stickstoffmonoxid das sexuelle Appetenzverhalten der Steinlaus. Saurer Regen schädigt ihre sensiblen Fresswerkzeuge. | Seither wurden zahlreiche Unterarten der Petrophaga lorioti entdeckt. Die für die Petrophagologie verbreitesten Arten: Blasensteinlaus (Petrophaga lorioti vesicae), Gallensteinlaus (Petrophaga lorioti cholerica), Nierensteinlaus (Petrophaga lorioti nephrotica), Großhirnrindensteinlaus (Petrophaga lorioti neurotica gigantissima) und gemeine Steinlaus (Petrophaga lorioti communalis). Im menschlichen Körper ernährt sie sich auch von Kalk-, Bilirubin- od. Cholesterol-Konkrementen. Bei Befall des Menschen treten folgende Symptome auf: Euphorie und typische Mimik (bedingt durch Kontraktion des Musculus risorius und Musculus levator anguli oris). Als Ursache werden Stoffwechselprodukte der Steinlaus, die die Endorphinaussschüttung stimulieren, diskutiert. Durch Eingriffe der Menschen in die Natur werden die Bestände immer wieder erheblich bedroht. Vor allem in Städten haben nitrose Gase die Steinlaus aus ihrer ökologischen Nische fast völlig verdrängt. Vermutlich hemmt das im Abgas enthaltene [[Stickstoffoxid|Stickstoffmonoxid]] das sexuelle Appetenzverhalten der Steinlaus. Saurer Regen schädigt ihre sensiblen Fresswerkzeuge. | ||
Im Mittelpunkt der Diskussion stehen Fragen des therapeutischen Einsatzes bestimmter Subspezies (Gallen-St., Zahn-St. u. v. a.), eine mögliche Verwendung zur architektonischen Umgestaltung von Großstädten (s. Biotop), evtl. auch von Großhirnen (Rindenarchitektonik). Wenngleich nachhaltige Erfolge der St.-Forschung im Bereich der Ökologie noch ausstehen, sind positive Effekte auf die Befindlichkeit der Forschenden vielfach beschrieben. | Im Mittelpunkt der Diskussion stehen Fragen des therapeutischen Einsatzes bestimmter Subspezies (Gallen-St., Zahn-St. u. v. a.), eine mögliche Verwendung zur architektonischen Umgestaltung von Großstädten (s. Biotop), evtl. auch von Großhirnen (Rindenarchitektonik). Wenngleich nachhaltige Erfolge der St.-Forschung im Bereich der Ökologie noch ausstehen, sind positive Effekte auf die Befindlichkeit der Forschenden vielfach beschrieben. |