Flüchtige organische Verbindung: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 90: Zeile 90:


===MVOC===
===MVOC===
'''MVOC''' sind durch Mikroorganismen erzeugte flüchtige organische Verbindungen: Bei Auftreten von [[Schimmelpilz]]wachstum infolge von [[Feuchtigkeit]]sschäden in Innenräumen können flüchtige Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, z. B. verschiedene [[Alkohole|Alkohol]]-, [[Aldehyde|Aldehyd]]- und [[Ketone|Ketonverbindungen]] in die Raumluft gelangen. Einige dieser mikrobiell produzierten flüchtigen Stoffe sind weitgehend spezifisch für Mikroorganismen, andere allerdings können auch von verschiedenen anderen Quellen stammen, wie einige [[Terpene]] oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Toluol. Die Stoffe, die in erster Linie mikrobiellen Quellen zuzuordnen sind, werden MVOC genannt. Diese Abkürzung ist aus dem Englischen abgeleitet und steht für ''Microbial Volatile Organic Compounds''. Die MVOC kann man mit speziellen Verfahren in der Raumluft messen und als Indikatoren für die Gegenwart mikrobieller Schäden heranziehen. MVOC kommen in Innenräumen in der Regel in deutlich geringeren Konzentrationen (unter 1 μg/m³) vor als VOC. Sie können aber aufgrund ihrer geringen Geruchsschwelle zu Geruchswahrnehmungen führen. Besonders bei [[Schimmelpilz]]schäden,
'''MVOC''' ''engl.: Microbial Volatile Organic Compounds'' - deutsch: '''mikrobiell produzierte flüchtige organische Verbindungen'''
 
'''MVOC''' sind durch Mikroorganismen erzeugte flüchtige organische Verbindungen: Bei Auftreten von [[Schimmelpilz]]wachstum infolge von [[Feuchtigkeit]]sschäden in Innenräumen können flüchtige Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen, z. B. verschiedene [[Alkohole|Alkohol]]-, [[Aldehyde|Aldehyd]]- und [[Ketone|Ketonverbindungen]] in die Raumluft gelangen. Einige dieser mikrobiell produzierten flüchtigen Stoffe sind weitgehend spezifisch für Mikroorganismen, andere allerdings können auch von verschiedenen anderen Quellen stammen, wie einige [[Terpene]] oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Toluol. Die Stoffe, die in erster Linie mikrobiellen Quellen zuzuordnen sind, werden MVOC genannt. Die MVOC kann man mit speziellen Verfahren in der Raumluft messen und als Indikatoren für die Gegenwart mikrobieller Schäden heranziehen. MVOC kommen in Innenräumen in der Regel in deutlich geringeren Konzentrationen (unter 1 μg/m³) vor als VOC. Sie können aber aufgrund ihrer geringen Geruchsschwelle zu Geruchswahrnehmungen führen. Besonders bei [[Schimmelpilz]]schäden,
die nicht gleich mit dem bloßen Auge erkennbar sind, können MVOC-Messungen bei der Erfassung des Schadens hilfreich sein.
die nicht gleich mit dem bloßen Auge erkennbar sind, können MVOC-Messungen bei der Erfassung des Schadens hilfreich sein.


Zeile 97: Zeile 99:


===OVOC===
===OVOC===
'''OVOC''' sind eruchsaktive flüchtige organische Verbindungen: Die meisten flüchtigen organischen Verbindungen werden in den üblichen, niedrigen Innenraumluftkonzentrationen geruchlich nicht wahrgenommen. Geruchsaktive flüchtige organische Verbindungen, die auch in sehr niedrigen Konzentrationen und dadurch bedingt unter Umständen auch über längere Zeit eine geruchliche Wahrnehmung auslösen, bezeichnet man als Geruchsstoffe (englisch: ''Odour Active Volatile Organic Compounds – OVOC''). Sie haben ein Molekulargewicht unter 300 g/mol, einen relativ niedrigen Siedepunkt und gehen leicht in die Gasphase über. Häufig enthalten sie polare funktionale Gruppen wie Hydroxy- oder Carbonylgruppen oder Heteroatome wie Schwefel oder Stickstoff. In den vorangegangenen Absätzen wurden bereits einige Beispiele geruchsaktiver flüchtiger organischer Verbindungen
'''OVOC''' ''engl.: Odour Active Volatile Organic Compounds'' - deutsch: '''geruchsaktive flüchtige organische Verbindungen'''
 
Die meisten flüchtigen organischen Verbindungen werden in den üblichen, niedrigen Innenraumluftkonzentrationen geruchlich nicht wahrgenommen. Geruchsaktive flüchtige organische Verbindungen, die auch in sehr niedrigen Konzentrationen und dadurch bedingt unter Umständen auch über längere Zeit eine geruchliche Wahrnehmung auslösen, bezeichnet man als Geruchsstoffe. Sie haben ein Molekulargewicht unter 300 g/mol, einen relativ niedrigen Siedepunkt und gehen leicht in die Gasphase über. Häufig enthalten sie polare funktionale Gruppen wie Hydroxy- oder Carbonylgruppen oder Heteroatome wie Schwefel oder Stickstoff. In den vorangegangenen Absätzen wurden bereits einige Beispiele geruchsaktiver flüchtiger organischer Verbindungen
genannt, wie [[Terpene]], 2-Ethylhexanol, [[Aldehyde]], [[Ketone]], [[Ester]], halogen-, stickstoff- oder schwefelhaltige organische Verbindungen sowie einige MVOC. Eine Verbindung neuerer Art ist das Butanonoxim, dass z. B. bei der Aushärtung von Dichtungsmassen in die Raumluft abgegeben werden kann. Geruchsstoffe stellen eine große analytische Herausforderung dar, da sie bereits in Konzentrationen weit unterhalb der üblichen Bestimmungsgrenze von 1 μg/m³ eine Geruchswahrnehmung auslösen können und man mit routinemäßigen VOC-Messungen Geruchsstoffe oft nicht erfasst.
genannt, wie [[Terpene]], 2-Ethylhexanol, [[Aldehyde]], [[Ketone]], [[Ester]], halogen-, stickstoff- oder schwefelhaltige organische Verbindungen sowie einige MVOC. Eine Verbindung neuerer Art ist das Butanonoxim, dass z. B. bei der Aushärtung von Dichtungsmassen in die Raumluft abgegeben werden kann. Geruchsstoffe stellen eine große analytische Herausforderung dar, da sie bereits in Konzentrationen weit unterhalb der üblichen Bestimmungsgrenze von 1 μg/m³ eine Geruchswahrnehmung auslösen können und man mit routinemäßigen VOC-Messungen Geruchsstoffe oft nicht erfasst.


Navigationsmenü