Formaldehyd: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Formaldehyd''' (chemisch: '''Methanal''' – '''HCHO''') ist einer der bekanntesten und am besten erforschten Luftschadstoffe in Innenräumen. Durch ihre vielfältige industrielle Anwendung bei der Herstellung von [[Holzwerkstoffe]]n, [[Wärmedämmstoff|Dämmmaterial]]ien, Farben, Reinigungsmitteln und Kosmetika ist die Substanz in der Raumluft üblicherweise nachweisbar. [[Holzwerkstoffe]] ([[Spanplatte]]n, beschichtete Spanplatten, Tischlerplatten, Furnierplatten, [[Holzfaserwerkstoffe|Faserplatten]]) bzw. Produkte aus [[Holzwerkstoffe]]n wie z. B. Möbel, Türen, Paneele sind nach wie vor die wichtigsten Quellen für Formaldehyd in Innenräumen.  
'''Formaldehyd''' (chemisch: '''Methanal''' – '''HCHO''') ist einer der bekanntesten und am besten erforschten Luftschadstoffe in Innenräumen. Durch ihre vielfältige industrielle Anwendung bei der Herstellung von [[Holzwerkstoff]]en, [[Wärmedämmstoff|Dämmmaterial]]ien, Farben, Reinigungsmitteln und Kosmetika ist die Substanz in der Raumluft üblicherweise nachweisbar. [[Holzwerkstoff]]e ([[Spanplatte]]n, beschichtete Spanplatten, Tischlerplatten, Furnierplatten, [[Holzfaserwerkstoffe|Faserplatten]]) bzw. Produkte aus [[Holzwerkstoff]]en wie z. B. Möbel, Türen, Paneele sind nach wie vor die wichtigsten Quellen für Formaldehyd in Innenräumen.  


In der Holzwerkstoffindustrie ist Formaldehyd ein wichtiger Bestandteil von Klebstoffen. Eingesetzt werden unter anderem Harnstoff-Formaldehydleimharze (UF-Leime), Phenol-Formaldehydleimharze (PF-Leime), Melamin-Formaldehydleimharze (MF-Leime) und Aminoplastmischleimharze (MUF-Leime).
In der Holzwerkstoffindustrie ist Formaldehyd ein wichtiger Bestandteil von Klebstoffen. Eingesetzt werden unter anderem Harnstoff-Formaldehydleimharze (UF-Leime), Phenol-Formaldehydleimharze (PF-Leime), Melamin-Formaldehydleimharze (MF-Leime) und Aminoplastmischleimharze (MUF-Leime).
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Nach großflächiger Anwendung und Einbau solchermaßen gefertigter Holzwerkstoffe kam es in der Vergangenheit und kommt es in Einzelfällen auch heute noch in Schulgebäuden zu erhöhten Einträgen von Formaldehyd in die Raumluft.
Nach großflächiger Anwendung und Einbau solchermaßen gefertigter Holzwerkstoffe kam es in der Vergangenheit und kommt es in Einzelfällen auch heute noch in Schulgebäuden zu erhöhten Einträgen von Formaldehyd in die Raumluft.


In Deutschland sind seit Beginn der 1980er-Jahre die Formaldehydemissionen aus [[Holzwerkstoffe]]n geregelt. Die Chemikalien-Verbotsverordnung schreibt vor, dass nur solche [[Holzwerkstoffplatte]]n in den Handel gebracht
In Deutschland sind seit Beginn der 1980er-Jahre die Formaldehydemissionen aus [[Holzwerkstoff]]en geregelt. Die Chemikalien-Verbotsverordnung schreibt vor, dass nur solche [[Holzwerkstoffplatte]]n in den Handel gebracht
werden dürfen, die nachgewiesenermaßen eine Ausgleichskonzentration von 0,1 ppm unter definierten Prüfbedingungen nicht überschreiten („Emissionsklasse E1“). Ausgenommen hiervon sind [[Holzwerkstoffe]] zur Beschichtung beispielsweise für den Möbelbau, die auch heute noch deutlich mehr Formaldehyd emittieren dürfen. Als Fußbodenverlegeplatten beispielsweise sind E1-Holzwerkstoffprodukte heute Standard. Besonders formaldehyd -
werden dürfen, die nachgewiesenermaßen eine Ausgleichskonzentration von 0,1 ppm unter definierten Prüfbedingungen nicht überschreiten („Emissionsklasse E1“). Ausgenommen hiervon sind [[Holzwerkstoff]]e zur Beschichtung beispielsweise für den Möbelbau, die auch heute noch deutlich mehr Formaldehyd emittieren dürfen. Als Fußbodenverlegeplatten beispielsweise sind E1-Holzwerkstoffprodukte heute Standard. Besonders formaldehyd -
arme Holzwerkstoffprodukte (Ausgleichskonzentration in der Prüfkammer < 0,05 ppm unter definierten Bedingungen) sind am [[Umweltzeichen]] [[Blauer Engel]] zu erkennen. Die Höhe der Formaldehydabgabe von Holzwerkstoffen wird mitentscheidend durch die raumklimatischen Bedingungen beeinflusst. So führen höhere Raumlufttemperaturen und höhere relative [[Luftfeuchtigkeit|Luftfeuchte]] zum Anstieg der Emissionsraten.
arme Holzwerkstoffprodukte (Ausgleichskonzentration in der Prüfkammer < 0,05 ppm unter definierten Bedingungen) sind am [[Umweltzeichen]] [[Blauer Engel]] zu erkennen. Die Höhe der Formaldehydabgabe von Holzwerkstoffen wird mitentscheidend durch die raumklimatischen Bedingungen beeinflusst. So führen höhere Raumlufttemperaturen und höhere relative [[Luftfeuchtigkeit|Luftfeuchte]] zum Anstieg der Emissionsraten.


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