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==Biokraftstoff== | == Biokraftstoff == | ||
=== | === Biokraftstoff: Was ist das eigentlich? === | ||
Zu den Biokraftstoffen | Zu den Biokraftstoffen zählt man [[Biodiesel]], [[Rapsöl]], [[Ethanol]], [[Methan]] aus [[Biogas]] oder die in der Entwicklung befindlichen Synthese- oder [[BTL-Kraftstoffe]] (vom Englischen: biomass-to-liquid). Sie kommen der Automobil- und Mineralölindustrie insofern entgegen, als dass sie Benzin und Diesel in vielen Parametern ähneln und in hochentwickelten Verbrennungsmotoren mit verhältnismäßig einfachen Anpassungsmaßnahmen eingesetzt werden können. | ||
Abgesehen von [[Biomethan]], welches chemisch identisch dem Erdgas ist, sind Biokraftstoffe flüssig und damit leicht zu speichern und über das bestehende Tankstellennetz verteilbar. Sie verfügen über eine ähnlich hohe Energiedichte wie konventionelle Kraftstoffe und engen die Reichweite der Fahrzeuge demzufolge nicht ein. | |||
Zudem sind Biokraftstoffe, da sie aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen werden, quasi unendlich verfügbar. Als Rohstoffbasis dient eine breite Palette von Ölpflanzen, Getreide, Zuckerrüben, oder -rohr, speziellen Energiepflanzen, Wald- und Restholz sowie Holz aus Schnellwuchsplantagen. | |||
Schließlich tragen Biokraftstoffe zum Klimaschutz bei, da bei ihrer Verbrennung nur das Kohlendioxid frei wird, das die Pflanzen zuvor im Wachstum gebunden haben. Auch wenn ihre [[CO2|CO<sub>2</sub>]]-Bilanz bedingt durch die Herstellungsverfahren nicht vollständig neutral ist, können sie doch in erheblichem Maß zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor beitragen. | |||
Aus eben diesen Gründen machen Biokraftstoffe bereits heute - energetisch betrachtet - etwa 6 Prozent des Gesamttreibstoffverbrauchs in Deutschland aus. | |||
Trotz allem wird in den dicht besiedelten Ländern Mitteleuropas eine vollständig autarke Biokraftstoffversorgung kaum möglich sein. Allerdings gehen Experten davon aus, dass in Deutschland produzierte Biokraftstoffe bereits im Jahr 2020 einen Anteil von bis zu 25% an der gesamten Kraftstoffversorgung ausmachen können. | |||
==== Warum Biokraftstoffe? ==== | |||
Die Verknappung der Erdölvorkommen bereitet den Fachleuten nicht erst seit gestern Sorgen. Auch die Verstärkung des Treibhauseffektes, hervorgerufen durch die von der Verbrennung fossiler Rohstoffe verursachten Emissionen von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen und die damit verbundene Erwärmung der Erdatmosphäre setzen Grenzen, deren Überschreiten in kaum vorhersagbare Veränderungen von Klima und Lebensbedingungen auf der Erde mündet. | |||
Dass wir demzufolge Alternativen zu den fossilen Energieträgern benötigen, ist im Grundsatz also unumstritten. Während aber erneuerbare Energien bei der Wärme- und Stromerzeugung inzwischen schon erhebliche Marktanteile innehaben, werden Kraftstoffe heute noch fast vollständig aus Erdöl gewonnen. Zudem steigerte der Verkehrssektor, noch vor den privaten Haushalten und der Industrie größter Energieverbraucher, den Ausstoß von Klimagasen seit 1990 entgegen dem Trend um 10 Prozent. | |||
Biokraftstoffe aus Pflanzenölen, Getreide, Holz u. a. nachwachsenden Rohstoffen bieten denkbare Alternativen und werden künftig maßgeblich zu einer nachhaltigen Mobilität beitragen. Im Verkehrsbereich offerieren pflanzliche Rohstoffe aus heutiger Sicht die einzige technisch erprobte und schnell umsetzbare Option, fossile Energieträger zu substituieren. Umfangreiche Marktpotenziale und vertretbare Kosten gekoppelt mit bestehenden Steuererleichterungen sprechen dafür, dass Biokraftstoffe ihre Möglichkeit auch ausreizen werden. | |||
==== Ressourcenschonung und Klimaschutz ==== | |||
Die Mobilität unserer Gesellschaft wird heute in erster Linie durch fossile Energieträger, vor allem Erdöl, sichergestellt. Dessen Vorkommen ist jedoch begrenzt. Wann das Öl aufgebraucht sein wird, kann zwar niemand genau sagen. Einig sind sich die Experten jedoch darüber, dass bei weltweit steigender Nachfrage billiges Erdöl knapper wird. Deshalb gilt es, mit den vorhandenen Ressourcen sparsamer umzugehen und nach neuen Alternativen zu suchen. | |||
Der Verbrauch fossiler Energieträger im Verkehrsbereich bringt zudem gravierende Umweltprobleme wie die Verstärkung des Treibhauseffekts mit sich. Die hierfür verantwortlichen Kohlendioxid ([[CO2|CO<sub>2</sub>]])-Emissionen werden vor allem durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe hervorgerufen. | |||
Bei der Verbrennung von biogenen Kraftstoffen wird CO<sub>2</sub> frei - dies jedoch nur in der Menge, in der es die pflanzlichen Rohstoffe zuvor im Wachstum aus der Atmosphäre gebunden haben. Die [[CO2|CO<sub>2</sub>]]-Bilanz ist damit weitgehend neutral. Obwohl zur Herstellung des Bio-Kraftstoffs Energie aufgewendet wird, die in der Regel aus fossilen Quellen stammt, können im Vergleich zur Verbrennung von Diesel- und Ottokraftstoffen große Mengen CO2 eingespart werden. Biogene Kraftstoffe leisten so einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. | |||
* Quelle: http://biokraftstoffe.fnr.de/de/kraftstoffe/einfuehrung/ - Abgerufen: 09.10.2013 | |||
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* [http://www.nachwachsenderohstoffe.de/service/daten-und-fakten/anbau.html www.fnr.de / Daten und Fakten] - Stand: 09.05.2010 | * [http://www.nachwachsenderohstoffe.de/service/daten-und-fakten/anbau.html www.fnr.de / Daten und Fakten] - Stand: 09.05.2010 | ||
* [http://www.bio-kraftstoffe.info/kraftstoffe.html www.bio-kraftstoffe.info] | * [http://www.bio-kraftstoffe.info/kraftstoffe.html www.bio-kraftstoffe.info] | ||
* Flyer: "Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland" - Stand: Oktober 2009 | * ein kleiner Teil auch aus Flyer: "Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland" - Stand: Oktober 2009 | ||
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