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|valign="top"|[[Bild:Umwelt nawaro kraftstoffverbr Abb29.jpg|thumb|500px| Kraftstoffverbrauch Deutschland 2012 <br /> Quelle: [[BAFA]], erdgas mobil, DVFG, [[BMF]], [[FNR]] (2013)]] | |||
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Flüssige Bioenergieträger wie [[Pflanzenöl]]e, [[Biodiesel]] und [[Ethanol]] ersetzen bereits heute fossile Otto- und Dieselkraftstoffe. Sie substituieren aber ebenso auch Heizöl in Kesseln von Ein- und Mehrfamilienhäusern oder in Blockheizkraftwerken, die z. B. in Kommunen Strom und Wärme erzeugen. Vor allem aufgrund ihrer hohen Energiedichte haben flüssige Energieträger Vorteile beim Transport und der Bevorratung. Ein Großteil der heutigen Infrastruktur ist auf flüssige Energieträger ausgelegt, sodass flüssige Biomasse bei ihrer Verteilung auf die vorhandenen Transport- und Lagersysteme zurückgreifen kann. Während die Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse vor allem durch Festbrennstoffe und [[Biogas]] erfolgt, sind Biokraftstoffe im Mobilitätsbereich die wichtigste erneuerbare Alternative. | |||
Unsere Gesellschaft ist heute mobiler denn je. Auch wenn aktuelle Prognosen einen Rückgang des Personenverkehrs vor allem durch neue Verkehrskonzepte voraussagen, wird der Güterverkehr auf unseren Straßen deutlich zunehmen. Da die Elektromobilität nach momentanem Stand hierfür noch keine Option bietet, dürften flüssige Kraftstoffe zumindest unseren Schwerlast-, Schiffs- und Flugverkehr auch in den nächsten Jahrzehnten dominieren. Und auch aus dem Pkw-Bereich verschwinden Otto- und Dieselaggregate nicht von heute auf morgen. Um so mehr rücken Nachhaltigkeit und Treibhausgasvermeidung sowie Effizienz und Ressourcenschonung in den Mittelpunkt der Mobilitäts-Diskussion. Biokraftstoffe wie [[Biodiesel]], [[Ethanol]] und [[Pflanzenöl]]kraftstoff leisten hier einen entscheidenden Beitrag. | |||
Von den in Deutschland in 2012 verbrauchten 53 Mio. Tonnen Otto- und Dieselkraftstoff wurden etwa 5,7 Prozent (bezogen auf den Energiegehalt) durch Biokraftstoffe – hauptsächlich über die Beimischung (siehe Kasten) – ersetzt. Mit einem Absatz von 3,8 Mio. Tonnen belegt Deutschland innerhalb der EU den Spitzenplatz. Dabei ist der Biokraftstoffabsatz nach dem starken Rückgang in 2008 in etwa konstant – im Jahr 2007 lag der Anteil noch bei 7,2 Prozent. <br /> | |||
Aus Gründen der Markteinführung waren Bio-Reinkraftstoffe ursprünglich weitgehend von der Mineralöl- bzw. Energiesteuer befreit. Die schrittweise Besteuerung sowie gestiegene Rohstoffpreise sorgten für einen Einbruch im Bio-Reinkraftstoffmarkt – insbesondere im Nutzfahrzeugsektor. Seit Januar 2013 entfällt für Biodiesel und Pflanzenöl als Reinkraftstoff die Steuerermäßigung. Bis zum Jahr 2020 ist in Deutschland – durch die aktuellen Biokraftstoffziele – mit einem deutlichen Anstieg des Biokraftstoffeinsatzes zu rechnen. | |||
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=== Biokraftstoff: Was ist das eigentlich? === | === Biokraftstoff: Was ist das eigentlich? === | ||
Zu den Biokraftstoffen zählt man [[Biodiesel]], [[Rapsöl]], [[Ethanol]], [[Methan]] aus [[Biogas]] oder die in der Entwicklung befindlichen Synthese- oder [[BTL-Kraftstoffe]] (vom Englischen: biomass-to-liquid). Sie kommen der Automobil- und Mineralölindustrie insofern entgegen, als dass sie Benzin und Diesel in vielen Parametern ähneln und in hochentwickelten Verbrennungsmotoren mit verhältnismäßig einfachen Anpassungsmaßnahmen eingesetzt werden können. | Zu den Biokraftstoffen zählt man [[Biodiesel]], [[Rapsöl]], [[Ethanol]], [[Methan]] aus [[Biogas]] oder die in der Entwicklung befindlichen Synthese- oder [[BTL-Kraftstoffe]] (vom Englischen: biomass-to-liquid). Sie kommen der Automobil- und Mineralölindustrie insofern entgegen, als dass sie Benzin und Diesel in vielen Parametern ähneln und in hochentwickelten Verbrennungsmotoren mit verhältnismäßig einfachen Anpassungsmaßnahmen eingesetzt werden können. | ||
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Die Energiesteuer-Richtlinie der EU 2003/96/EWG vom 27. Oktober 2003 gab den Mitgliedsstaaten eine Überarbeitung der Besteuerung von Energieerzeugnissen und elektrischem Strom vor. Die Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht erforderte eine grundlegende Überarbeitung des Mineralölsteuerrechts. Zum 1. August 2006 wurde daher das Mineralölsteuergesetz durch das Energiesteuergesetz abgelöst. Die Einzelheiten der steuerlichen Begünstigungen und Regelungen sind in der zum 4. August 2006 in Kraft getretenen Energiesteuer-Durchführungsverordnung (EnergieStV) definiert. Am 18. Juni 2009 hat der Deutsche Bundestag dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung der Förderung von Biokraftstoffen vom 1. Dezember 2008 zugestimmt. Eine weitere Änderung der Besteuerung von Biodiesel und Pflanzenöl wurde in Artikel 13 des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes festgelegt. | Die Energiesteuer-Richtlinie der EU 2003/96/EWG vom 27. Oktober 2003 gab den Mitgliedsstaaten eine Überarbeitung der Besteuerung von Energieerzeugnissen und elektrischem Strom vor. Die Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht erforderte eine grundlegende Überarbeitung des Mineralölsteuerrechts. Zum 1. August 2006 wurde daher das Mineralölsteuergesetz durch das Energiesteuergesetz abgelöst. Die Einzelheiten der steuerlichen Begünstigungen und Regelungen sind in der zum 4. August 2006 in Kraft getretenen Energiesteuer-Durchführungsverordnung (EnergieStV) definiert. Am 18. Juni 2009 hat der Deutsche Bundestag dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung der Förderung von Biokraftstoffen vom 1. Dezember 2008 zugestimmt. Eine weitere Änderung der Besteuerung von Biodiesel und Pflanzenöl wurde in Artikel 13 des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes festgelegt. | ||
Seit Januar 2013 beträgt die Energiesteuer für Biodiesel und Pflanzenöl 45,03 Cent/l. Die staatliche Förderung beider Reinkraftstoffe wurde nicht, wie durch die Branche gefordert, über das Jahr 2012 hinaus verlängert. Bis 2012 wurden Biodiesel und Pflanzenöl als Reinkraftstoff durch einen reduzierten Steuersatz (Biodiesel: 18,6 Cent/l und Pflanzenölkraftstoff: 18,5 Cent/l) entlastet. | Seit Januar 2013 beträgt die Energiesteuer für Biodiesel und Pflanzenöl 45,03 Cent/l. Die staatliche Förderung beider Reinkraftstoffe wurde nicht, wie durch die Branche gefordert, über das Jahr 2012 hinaus verlängert. Bis 2012 wurden Biodiesel und Pflanzenöl als Reinkraftstoff durch einen reduzierten Steuersatz ([[Biodiesel]]: 18,6 Cent/l und Pflanzenölkraftstoff: 18,5 Cent/l) entlastet. | ||
Die Land- und Forstwirtschaft kann reine Biokraftstoffe auch weiterhin ohne zusätzliche Energiesteuerbelastungen einsetzen (§ 57 EnergieStG). Allerdings muss dazu eine entsprechende Energiesteueranmeldung inklusive Entlastung an das zuständige Hauptzollamt (www.zoll.de) erfolgen. Die Entlastung erfolgt durch Rückvergütung der zur Entlastung angemeldeten Biokraftstoffmenge. | Die Land- und Forstwirtschaft kann reine Biokraftstoffe auch weiterhin ohne zusätzliche Energiesteuerbelastungen einsetzen (§ 57 EnergieStG). Allerdings muss dazu eine entsprechende Energiesteueranmeldung inklusive Entlastung an das zuständige Hauptzollamt (www.zoll.de) erfolgen. Die Entlastung erfolgt durch Rückvergütung der zur Entlastung angemeldeten Biokraftstoffmenge. | ||
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* Quelle: http://biokraftstoffe.fnr.de/rahmenbedingungen/gesetzeslage/energiesteuergesetz/ - Abgerufen: 09.10.2013 | * Quelle: http://biokraftstoffe.fnr.de/rahmenbedingungen/gesetzeslage/energiesteuergesetz/ - Abgerufen: 09.10.2013 | ||
===Kraftstoffbedarfsprognose Deutschland 2003–2025=== | === Kraftstoffbedarfsprognose Deutschland 2003–2025 === | ||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt nawaro kraftstoffbedarf Abb33.jpg|thumb|300px| Kraftstoffbedarf: Entwicklung und Prognose 2003 - 2025 ''(Quelle: Mineralölwirtschaftsverband - Ölprognose 2006)'' (Quelle: [[FNR]])]] | |valign="top"|[[Bild:Umwelt nawaro kraftstoffbedarf Abb33.jpg|thumb|300px| Kraftstoffbedarf: Entwicklung und Prognose 2003 - 2025 ''(Quelle: Mineralölwirtschaftsverband - Ölprognose 2006)'' (Quelle: [[FNR]])]] | ||
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== Quelle == | == Quelle == | ||
* [http://biokraftstoffe.fnr.de/ biokraftstoffe.fnr.de] - Abgerufen: 09.05.2010 und 09.10.2013 | * [http://biokraftstoffe.fnr.de/ biokraftstoffe.fnr.de] - Abgerufen: 09.05.2010 und 09.10.2013 | ||
* | * "Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland" - Stand: Oktober 2009 | ||
* http://mediathek.fnr.de/broschuren/bioenergie/bioenergie.html - Abgerufen: 10.10.2013 | |||
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