Bauphysik Sanierungs-Studie: Unterschied zwischen den Versionen

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Entspricht dem Dämmdickenverhältnis 2:1 (Vollsparrendämmung : Überdämmung)
Entspricht dem Dämmdickenverhältnis 2:1 (Vollsparrendämmung : Überdämmung)


Die Ergebnis-Grafik zeigt den Wassergehalt im Verlauf der ersten 5 Jahre (siehe Abb. 8). <br />
Schon ab dem zweiten Jahr stellt sich ein eingependelter Zustand ein. Im überwiegenden Jahresverlauf ist der Wassergehalt sehr gering und erreicht Werte bis zu 0,34 kg/m³ im Auswertungsbereich der Mineralfaserdämmung. <br />
In den Wintermonaten steigt er kurzzeitig an bis zum Maximum von 196,61 kg/m³ und bleibt deutlich unterhalb des Grenzwerts für den gewählten Dämmstoff von 361 kg/m³.
'''Ergebnisdiskussion zu Fall 1:''' <br />
Beim vorliegenden Dämmdickenverhältnis von 2:1 (z. B. 180 mm zu 90 mm) wird der Grenzwert von 361 kg/m³ in allen 11 HRY-Klimazonen deutlich unterschritten. Die Ergebnisse der maximalen Wassergehalte betrugen zwischen 2,93 kg/m³ und 196,70 kg/m³. <br />
Somit stellt sich die 2:1-Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte als sehr sicher heraus. Die Untersuchungen ergaben außerdem, dass auch zusätzliche Unterdeckbahnen auf der Überdämmung mit Holzfaserunterdeckplatten einsetzbar sind, sofern sie einen s<sub>d</sub>-Wert ≤ 0,1 m besitzen.
==== Fall 2: 3:1-Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte ====
{| align="right" width="300px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 15px;" class="rahmenfarbe1"
| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 3SS 08 3-1-Regel Holzfaser.jpg|center|240px|]]
|-
| Abb. 9: '''Fall 2''': 3:1-Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 3SS 08 3-1-Regel2-2.jpg|center|240px|]]
|-
| Abb. 10: '''Fall 2''': Wassergehalt im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 11
|}
Bauteilaufbau (von innen nach außen) (siehe Abb. 9):
* Bestand: Innenbeplankung (z. B. Gipsbauplatte), [[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]] ≥ 0,1 m
* Bestand (optional): Lattung
* Bestand: Sparren, 180 mm
* Vollsparrendämmung mit nicht [[Sorption|sorptionsfähigem]] Dämmstoff ([[Mineralwolle]]: WLZ 032), 180 mm
* Luftdichtungsbahn pro clima [[DASAPLANO 0,01 connect|DASAPLANO 0,01]], vollflächig luftdicht verlegt und angeschlossen
* Überdämmung mit [[Holzfaserunterdeckplatte]]n (WLZ 049), 60 mm
* Konterlattung und Traglattung
* Dachziegel rot
Entspricht dem Dämmdickenverhältnis 3:1 (Vollsparrendämmung : Überdämmung)
Wassergehalt im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 11 (siehe Abb. 10). <br />
Im überwiegenden Jahresverlauf ist der Wassergehalt gering. Er erreicht Werte bis zu 0,28 kg/m³ im Auswertungsbereich der Mineralfaserdämmung. <br />
In den Wintermonaten steigt er an bis zum Maximum von 279,95 kg/m³. <br />
Somit liegt der Wassergehalt noch unter dem Grenzwert von 361 kg/m³.
Wassergehalt im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 7 (siehe Abb. 11). <br />
Im überwiegenden Jahresverlauf ist auch hier der Wassergehalt gering. Er erreicht Werte bis zu 0,32 kg/m³ im Auswertungsbereich der Mineralfaserdämmung.  <br />
In den Wintermonaten steigt er aber an bis zum Maximum von 588,41 kg/m³ und übersteigt somit den Grenzwert von 361 kg/m³ sehr deutlich.
'''Zwischenergebnis''': <br />
Beim Dämmdickenverhältnis von 3:1 (180 mm zu 60 mm) wird der Grenzwert von 361 kg/m³ in 3 von 11 HRY-Klimazonen überschritten. <br />
Somit kann eine Konstruktion mit einer Gipsbauplatte auf der Innenseite nicht bei einem Dämmverhältnis von 3:1 für ganz Deutschland empfohlen werden.
'''Lösungsansatz''':
Erhöhung des Diffusionswiderstand auf der Innenseite.
Neuer Bauteilaufbau (von innen nach außen):
* Bestand: Innenbeplankung (z. B. Vollholzbeplankung), s<sub>d</sub>-Wert ≥ 0,5 m
* Bestand (optional): Lattung
* Bestand: Sparren, 180 mm
* Vollsparrendämmung mit nicht [[Sorption|sorptionsfähigem]] Dämmstoff ([[Mineralwolle]]: WLZ 032), 180 mm
* Luftdichtungsbahn pro clima [[DASAPLANO 0,01 connect|DASAPLANO 0,01]], vollflächig luftdicht verlegt und angeschlossen
* Überdämmung mit [[Holzfaserunterdeckplatte]]n (WLZ 049), 60 mm
* Konterlattung und Traglattung
* Dachziegel rot
Entspricht dem Dämmdickenverhältnis 3:1 (Vollsparrendämmung : Überdämmung)
Wassergehalt im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 7 (siehe Abb. 12). <br />
Im überwiegenden Jahresverlauf ist der Wassergehalt gering. Er erreicht Werte bis zu 0,29 kg/m³ im Auswertungsbereich der Mineralfaserdämmung. <br />
In den Wintermonaten steigt er an bis zum Maximum von 28,74 kg/m³. Somit liegt der Wassergehalt jetzt deutlich unter dem Grenzwert von 361 kg/m³.
'''Ergebnisdiskussion zu Fall 2:''' <br />
Wird der s<sub>d</sub>-Wert auf ≥ 0,5 m erhöht, wird auch beim vorliegenden Dämmdickenverhältnis von 3:1 (z. B. 180 mm zu 90 mm) der Grenzwert von 361 kg/m³ in allen 11 HRY-Klimazonen unterschritten.  <br />
Die Ergebnisse der maximalen Wassergehalte betrugen zwischen 0,51 kg/m³ und 28,74 kg/m³. Aber Achtung! Auch wenn die Wassergehalte noch weit vom Grenzwert erscheinen, ist dieser sehr schnell erreicht, sobald der innere s<sub>d</sub>-Wert geringer wird.  <br />
Somit stellt sich die 3:1-Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte als sicher heraus, sobald die innere Beplankung (z. B. Holzschalung, Holzwerkstoffplatten usw.) einen s<sub>d</sub>-Wert ≥ 0,5 m aufweist.  <br />
Die Untersuchungen ergaben außerdem, dass bei o.g. Bedingungen auch zusätzliche Unterdeckbahnen auf der Überdämmung mit Holzfaserunterdeckplatten einsetzbar sind,
sofern sie einen s<sub>d</sub>-Wert ≤ 0,1 m besitzen.


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