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sofern sie einen s<sub>d</sub>-Wert ≤ 0,1 m besitzen. | sofern sie einen s<sub>d</sub>-Wert ≤ 0,1 m besitzen. | ||
==== Fall 3: Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte zzgl. einer eingelegten Dampfbremsbahn ==== | |||
{| align="right" width="300px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 0px;" class="rahmenfarbe1" | |||
| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 3SS 08 3-1-Regel Holzfaser DA.jpg|center|240px|]] | |||
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| Abb. 13: '''Fall 3''': Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatten zzgl. einer eingelegten Dampfbremsbahn | |||
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 3SS 08 3-1-Regel2-2 Holzfaser DA.jpg|center|240px|]] | |||
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| Abb. 14: '''Fall 3''': Wassergehalt (kg/m³) im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 7 | |||
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Um den raumseitigen Diffusionswiderstand zu erhöhen wird eine Dampfbremse (z. B. pro clima [[DA]]) im Gefach eingelegt und fixiert. Eine luftdichte Verklebung dieser Dampfbremse ist nicht notwendig, da die Luftdichtheit durch die verklebte Luftdichtungsbahn (z. B. [[DASAPLANO 0,01 connect|DASAPLANO 0,01]]) erreicht wird. Auch bereits im Bestand vorhandene Bahnen oder Beplankungen (z. B. [[OSB]]) können diese Aufgabe erfüllen, sofern sie einen ausreichend hohen Diffusionswiderstand besitzen und noch voll funktionsfähig sind. | |||
Bauteilaufbau (von innen nach außen) (siehe Abb. 13): | |||
* Bestand: Innenbeplankung (z. B. Gipsbauplatte), [[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]] ≥ 0,1 m | |||
* Bestand (optional): Lattung | |||
* Bestand: Sparren, 180 mm | |||
* Vollsparrendämmung mit nicht [[Sorption|sorptionsfähigem]] Dämmstoff ([[Mineralwolle]]: WLZ 032), 180 mm | |||
* Luftdichtungsbahn pro clima [[DASAPLANO 0,01 connect|DASAPLANO 0,01]], vollflächig luftdicht verlegt und angeschlossen | |||
* Überdämmung mit [[Holzfaserunterdeckplatte]]n (WLZ 049), 35 mm | |||
* Konterlattung und Traglattung | |||
* Dachziegel rot | |||
Entspricht dem Dämmdickenverhältnis 3:1 (Vollsparrendämmung : Überdämmung) | |||
Wassergehalt im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 7 (siehe Abb. 14). <br /> | |||
Im überwiegenden Jahresverlauf ist der Wassergehalt gering. Er erreicht Werte bis zu 0,20 kg/m³ im Auswertungsbereich der Mineralfaserdämmung. <br /> | |||
An wenigen Tagen im Winter ist ein Peak der Auswertungskurve zu erkennen, dessen Höchstwert von 6,63 kg/m³ deutlich unterhalb des Grenzwert für den | |||
gewählten Dämmstoff von 361 kg/m³ liegt. | |||
'''Ergebnisdiskussion zu Fall 3:''' <br /> | |||
Durch den höheren Diffusionswiederstand auf der Raumseite kann die Überdämmung (hier [[Holzfaserunterdeckplatte]]) in diesem Berechnungsbeispiel auf 35 mm reduziert werden. <br /> | |||
Der Grenzwert von 361 kg/m³ wird in allen 11 HRY-Klimazonen unterschritten. <br /> | |||
Das Ergebnis zeigt, dass die Dicke der Überdämmung, gegenüber der oben beschriebenen 2:1- und 3:1-Lösungen noch weiter reduziert werden kann, indem eine zusätzliche Dampfbremsbahn (z. B. pro clima [[DA]]) im Gefach eingelegt wird, um den Diffusionswiderstand zu erhöhen. <br /> | |||
Somit stellt sich die Sanierungslösung mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte im o. g. Dämmverhältnis 35 mm : 180 mm (annähernd 5:1) als sicher heraus, sobald der | |||
innere s<sub>d</sub>-Wert, durch einlegen einer pro clima DA Dampfbremsbahn einen s<sub>d</sub>-Wert ≥ 2,3 m aufweist. Die Untersuchungen ergaben außerdem, dass bei o. g. Bedingungen auch zusätzliche Unterdeckbahnen auf der Überdämmung mit Holzfaserunterdeckplatten einsetzbar sind, sofern sie einen s<sub>d</sub>-Wert ≤ 0,1 m besitzen. | |||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
'''Fazit zur Dachsanierungg mit flächiger Luftdichtung mit Mineralfaser-Gefachdämmung und Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatten''' <br /> | |||
Konstruktionen dieser Art benötigen eine ausreichende Überdämmung mit diffusionsoffenen Holzfaserunterdeckplatten. In den oben aufgeführten Untersuchungen hat sich | |||
herausgestellt, dass bei den Dämmverhältnis von 2:1 die Konstruktionen sehr sicher funktionieren. <br /> | |||
Dächer, die heute saniert werden, weisen oftmals nur Sparrenhöhen zwischen 12 und 16 cm auf. Somit ist das Dämmdickenverhältnis von 2:1 auch unter dem Gesichtspunkt sinnvoll, dass ja ein gewisses Maß der Überdämmung notwendig ist, um einen zeitgemäßen Wärmeschutz-Standard zu erreichen. <br /> | |||
Das Dämmdickenverhältnis von 3:1 ist ebenfalls möglich, wenn innenseitige Bauteilschichten (z. B. die Innenbeplankung) mindestens einen s<sub>d</sub>-Wert von ≥ 0,5 m aufweisen. <br /> | |||
Falls eine dünnere Überdämmung geplant/ausgeführt werden muss, ist es möglich, den inneren Diffusionswiderstand, z. B. mit einer pro clima [[DA]] Dampfbremsbahn, noch weiter zu erhöhen. <br /> | |||
Bei Abweichungen zu o. g. Aufbauten ist ein objektbezogener Nachweis mit einer Berechnung nach [[DIN EN 15026]] durchzuführen. | |||
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