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* sie trotzdem bauschadensfrei bleibt. | * sie trotzdem bauschadensfrei bleibt. | ||
=== Untersuchte Konstruktionen === | |||
Steildach mit 40° Dachneigung nach Norden orientiert, Dacheindeckung aus grauen Dachziegeln. <br /> | Steildach mit 40° Dachneigung nach Norden orientiert, Dacheindeckung aus grauen Dachziegeln. <br /> | ||
Sparrenhöhe 12 cm mit Vollsparrendämmung aus [[Mineralwolle]] (Dichte = 60 kg/m³). <br /> | Sparrenhöhe 12 cm mit Vollsparrendämmung aus [[Mineralwolle]] (Dichte = 60 kg/m³). <br /> | ||
Die Festlegung des Innenklimas erfolgt mit normaler Feuchtelast. <br /> | Die Festlegung des Innenklimas erfolgt mit normaler Feuchtelast. | ||
==== Fall 7: Sub-and-Top ohne Überdämmung mit diffusionsoffener Unterdeckbahn ==== | |||
: Die Unterdeckung hat in der Berechnung einen s<sub>d</sub>-Wert von 0,1 m (siehe Abb. 29). | |||
==== Fall 8: Sub-and-Top mit Überdämmung aus Holzfaserunterdeckplatte ==== | |||
: Diese wird zur Vermeidung von Wärmebrücken als zusätzliche Aufsparrendämmung eingesetzt (s<sub>d</sub>-Wert = 0,3 m). Berechnungsbeispiel mit 60 mm Holzfaserunterdeckplatte (siehe Abb. 30). | |||
==== Fall 9: Sub-and-Top mit Überdämmung aus 50 mm Polyurethan vlieskaschiert ==== | |||
: Aufsparrendämmung wie bei Fall 8, jedoch s<sub>d</sub>-Wert = 2,5 m. | |||
Jeder der 3 Fälle wird mit 3 unterschiedlichen Dampfbremsen – Sub-and-Top verlegt – betrachtet: | |||
* Dampfbremse DASATOP s<sub>d</sub>-Wert feuchtevariabel 0,05 bis über 2 m | |||
* Dampfbremse s<sub>d</sub>-Wert 2 m konstant | |||
* Dampfbremse s<sub>d</sub>-Wert 5 m konstant (siehe Abb. 31) | |||
=== Ergebnisdiskussion === | |||
Untersucht wird das Austrocknungsvermögen des in den Sparren vorhandenen erhöhten Feuchtigkeitsgehaltes. Dieser wird vergleichend über einen Zeitraum von 3 Jahren für jeden der Fälle mit den unterschiedlichen Dampfbremsbahnen | |||
dargestellt. <br /> | |||
Bei allen Konstruktionen ist erkennbar, dass bei der Variante mit der feuchtevariablen [[DASATOP]] die [[Materialfeuchte]] aus dem Sparren am schnellsten entweichen kann. <br /> | |||
Für einen Vergleich der Austrocknungsgeschwindigkeit wird hier der Fasersättigungswert herangezogen. Erkennbar wird somit, dass der Sparren in der Konstruktion mit der [[DASATOP]] etwa dreimal schneller trocknet, als mit der Dampfbremse mit dem konstanten [[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]] von 2 m. Im Vergleich zu einer Dampfbremse mit dem konstanten s<sub>d</sub>-Wert von 5 m ermöglicht die [[DASATOP]] eine fünfmal schnellere Austrocknung bei Konstruktionen mit Aufdachdämmungen. <br /> | |||
Bei Konstruktionen ausschließlich mit der diffusionsoffenen Unterdeckbahn bietet die [[DASATOP]] sogar eine über achtmal schnellere Trocknung als eine Konstruktion mit einer Dampfbremse mit einem s<sub>d</sub>-Wert von 5 m. | |||
=== Fazit: Vergleich von Sub-and-Top verlegten Dampfbrems- und Luftdichtungssystemen === | |||
Die Sub-and-Top-Verlegung mit feuchtevariablen Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen ist aus bauphysikalischer Sicht die beste Lösung für die Sicherheit der Konstruktion und bietet bei unvorhergesehenen Feuchtigkeitsbelastungen das größte Bauschadens-Freiheits-Potenzial. <br /> | |||
Unkritische Holzfeuchtigkeiten werden bei der Verwendung der DASATOP in den Sparren im Vergleich zu Bahnen mit sd-Werten von 2 m bzw. 5 m ca. dreimal bzw. ca. fünfmal (z. T. sogar achtmal) schneller erreicht. <br /> | |||
Bei der Sub-and-Top-Verlegung erfüllt die Bahn unterhalb der Wärmedämmung (Sub) die Funktion einer Dampfbremse. Bei der Verlegung über den Sparren (Top) ist hingegen die Funktion einer Unterdeckbahn von Vorteil, damit Feuchtigkeit möglichst ungehindert austrocknen kann. Dann kann bei nicht perfekt an den Sparren anliegenden Bahnen ein resultierender Feuchtegehalt an den Sparrenflanken wieder zügig austrocknen. <br /> | |||
Der Diffusionswiderstand kann an jeder Stelle der Bahn einen der jeweiligen Situation klimagesteuert angepassten s<sub>d</sub>-Wert zwischen 0,05 und 2 m annehmen. Die Bahnen können sowohl längs als auch quer verlegt werden. <br /> | |||
Vorteilhaft erweist sich die Verwendung von diffusionsoffenen Bahnen außen bzw. die Anordnung einer diffusionsoffenen Aufdachdämmung aus faserförmigen Dämmstoffen. <br /> | |||
Werden Bahnen mit einem konstanten s<sub>d</sub>-Wert für die Sub-and-Top-Verlegung eingesetzt, sinkt das Bauschadens-Freiheits-Potenzial erheblich. Im Winter schützen die Bahnen im Sub-Bereich die Wärmedämmung wie feuchtevariable | |||
Bahnen gegen Feuchteeintritt. Im Top-Bereich bieten sie jedoch keine zusätzliche Trocknungsmöglichkeit aus der Konstruktion heraus. Fällt Kondensat an den Sparrenoberseiten aus, kann dieses nur langsam heraustrocknen: Die Gefahr eines Bauschadens nimmt drastisch zu. <br /> | |||
Wärmedämmkonstruktionen sollten grundsätzlich mit möglichst hohen Sicherheitsreserven versehen werden. Dann besteht bei unvorhergesehenen Feuchtebelastungen ein zusätzlicher Schutz vor Bauschaden und Schimmel. <br /> | |||
Damit ist auch der Verarbeiter optimal vor Schaden und Haftungsansprüchen geschützt.<br /> | |||
Die Sub-and-Top-Verlegung von feuchtevariablen Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen mit einem möglichst geringen s<sub>d</sub>-Wert bei hohen rel. Luftfeuchtigkeiten bietet bei der Dachsanierung von außen aus bauphysikalischer Sicht den besten Schutz. | |||
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