TPU
TPU-Funktionsschicht (thermoplastischer Polyurethan)
TPU-Funktionsschichten in der Anwendung:
Viele SOLITEX Dachbahnen verfügen über eine TEEE-Membran, einige auch über eine TPU-Funktionsschicht.
In beiden Fällen gilt: SOLITEX Dachbahnen haben eine monolithische (porenfreie, geschlossenzellige) Membran, die einen besonders guten Schutz gegen Schlagregen bei besonders guten Diffusionseigenschaften bietet. Anders als herkömmliche Unterspannbahnen bei denen die Diffusionsfähigkeit über einen Luftaustausch durch die mikroporöse Membran erfolgt, findet bei der SOLITEX Membran der Feuchtetransport aktiv entlang der Molekülketten durch Diffusion statt.
Die pro clima Bahnen mit einer TPU-Funktionsschicht sind diffusionsoffen und weisen einen sd-Wert um 0,16 - 0,18 auf.
Dadurch können die SOLITEX Dachbahnen auch bei Vollsparrendämmung eingesetzt werden und bieten optimalen Schutz gegenüber Tauwasserausfall an der Unterseite der SOLITEX Bahn.
Weitere Vorzüge einer TPU-Funktionsschicht
- Die TPU-Beschichtung hat den Vorteil, dass diese materialbedingt sehr dehnfähig (bis 700 %) und sehr robust gegenüber mechanischer Belastung beim Begehen der Bahn während der Bauzeit ist.
- Auch gegenüber UV-Strahlung weist TPU eine erhöhte Beständigkeit auf verglichen mit anderen Materialien, die bei entsprechenden Unterdeckbahnen zum Einsatz kommen.
Der 2-lagige Aufbau einer Bahn
Beim 2-lagigen Aufbau befindet sich gegenüber dem 3-lagigen die Funktionsschicht, meist thermoplastischem Polyurethan (TPU), auf einem Trägervlies (z. B. aus Polyester) als Beschichtung.
Dies hat den Vorteil, dass bei Anschlüssen die Dichtebene (TPU) direkt verklebt wird und nicht ein darüberliegendes Deckvlies, wie es beim 3-lagigen Aufbau der Fall ist. Im Herstellungsprozess wird das TPU in der Regel flüssig auf das Trägervlies mittels Co-Extruder aufgebracht.
Die flüssige Beschichtung dringt auch hier in das Vlies ein Stück weit ein und umschließt dabei teilweise die Vliesfasern. Zusätzlich entsteht eine chemische Bindung zwischen TPU und Polyester. Durch beide Aspekte wird ein sehr starker Verbund der beiden Lagen erreicht, was die Gefahr der nachträglichen Delaminierung in die einzelnen Schichten deutlich reduziert.
Selbstklebezonen mit Dichtlippe
Selbstklebezone mit Dichtlippe TPU-Beschichtung und Kleber ragen über das Trägervlies hinaus, wodurch die beiden Funktionsschichten direkt verbunden werden. |
Eine Weiterentwicklung der pro clima typischen "connect"-Selbstklebezone stellt die Variante mit Dichtlippe dar. Diese kommt bei genannten 2-lagigen Unterdeckbahnen mit TPU-Funktionsschicht zum Einsatz. Hierbei ragt dann die TPU-Beschichtung über das darunterliegende Trägervlies hinaus. Die Klebezonen sind nun in definierter Breite auch im Bereich ohne Vlies angeordnet.
Damit wird eine »Sperrzone« geschaffen, wo die Unterkante des Vlieses gegen Wassersaugen abgesperrt und zusätzlich ermöglicht wird, dass die Funktionsschichten (TPU) der überlappten Bahnen direkt miteinander verklebt werden. Ein Hinterlaufen der Verklebung durch das Trägervlies wird dadurch ausgeschlossen, was zu einer deutlich erhöhten Dichtheit der Stoßverklebung führt (siehe Abb.).
Siehe auch: SOLITEX QUANTHO 3000 connect.
Der 3-lagige Aufbau
Der 3-lagige Aufbau einer homogen verschweißbare TPU-Bahn.
Hier wird ein mittig liegendes Trägervlies (beispielsweise auf Polyester-Basis) beidseitig mit einer Funktionsschicht aus thermoplastischem Polyurethan (TPU) versehen. Dies stellt einen Gegensatz zu den üblichen Unterdeck- / Unterspannbahnen dar, da hier in der Regel umgekehrt eine Funktionsschicht mittig zwischen zwei Schutzvliesen vorliegt.
Vorteil der beidseitigen, verschweißbaren Membranen ist, dass hier direkt die Dichtebenen mit einander verbunden werden - beispielsweise im Bereich von Überlappungen. Dagegen erfolgt bei Unterdeck-/ Unterspannbahnen die Verklebung mittels Klebebändern oder Selbstklebezonen auf den Deck- bzw. Schutzvliesen und nicht der eigentlichen Funktionsschicht.
Ein weiterer Unterschied ist, dass die nahtgefügten Unterdeckbahnen nicht etwa verklebt werden, wobei per Definition ein zusätzlicher Klebstoff zum Einsatz kommt, sondern dass diese homogen miteinander verschweißt werden. Dabei wird die TPU-Schicht angelöst (verflüssigt) – entweder thermisch unter Verwendung eines Heißluftföhns oder chemisch unter Verwendung eines entsprechenden Lösungsmittels.
Siehe auch: SOLITEX WELDANO 3000