Schadstoffarmes Bauen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. November 2012, 19:45 Uhr

Minimierung von Schadstoffen in Gebäuden

Rapid zunehmende Allergien und Umweltkrankheiten haben vielfältige Ursachen -

  • Umweltgifte in Lebensmitteln, Kosmetik, Textilien -
  • aus Verkehr und Industrie
  • aber auch aus dem häuslichen Umfeld

letztere verursacht durch schadstoffbelastete Möbel, Heimtextilien, Reinigungsmitteln, nicht zuletzt aber auch aus

  • Baustoffen,
  • Böden,
  • Farben

ebenso wie durch

Im Rahmen von Vorgaben der EU zu einer gesundheitlichen Bewertung von Baustoffen im Rahmen der Bauprodukterichtlinien bemüht sich zwischenzeitlich das Institut für Bautechnik, im Rahmen der Zulassungsverfahren für Baustoffe auch strenge Emissionsprüfungen (nach AgBB) einzubinden; ebenso wird durch die europäische "REACH-Verordnung" versucht, strengere Maßstäbe im Hinblick auf Informationspflicht und Kennzeichnung von Inhaltsstoffen durchzusetzen.

Bisher konnte dies aber erst in ganz wenigen Bereichen auch wirklich bereits erfolgreich und umfassend umgesetzt werden.

Empfehlung zur Auswahl von Bauprodukten

Wir empfehlen daher Bauherren, sich nicht ausschließlich auf Herstellerangaben und Zulassungen zu verlassen, sondern selbst kritische Anforderungen an die zu verwendenden Bauprodukte zu stellen.

Wichtig:
"Ökologische Bauprodukte", "Naturbaustoffe" haben sehr oft umfassende technische und "nachhaltige" Vorteile und sollten daher forciert werden -
auch sie müssen aber ihre Emissionsarmut nachweisen, da auch die Natur viele Schad- und sensibilisierende Stoffe bietet; viele Hersteller von Naturfarben aber auch Holzwerkstoffen (z.B. OSB Platten) bringen nicht unerhebliche mit Emissionsrisiken sich und verweigern nach wie vor glaubhafte, umfassenden Emissionsnachweise unter anderem zu ihren VOC Emissionswerten. Entscheidend ist auch die "Raumbeladung" (wie viel Material auf welche Raumgröße) und die Luftwechselrate des Gebäudes. (Fallbeispiel)

SHS hat dazu eine Aufstellung von Kriterien zusammengestellt, welche Informationen zu Produkten grundsätzlich notwendig wären, um eine seriöse Bewertung von Baustoffen vornehmen zu können.

Wir empfehlen den Verbrauchern, hier bei Händlern, Verarbeitern und Baustoff-Herstellern kritisch nachzufragen, um teilweise (!) noch immer praktizierte "Geheimniskrämerei" der Industrie durch den Druck der Konsumenten "aufzuweichen".

Anforderungskatalog zu Produktinformationen

Bei der Forderung nach Emissionsprüfberichten geht es aber nicht nur um den Nachweis, dass keine toxischen Stoffe relevant enthalten sind, sondern auch um die damit verbundene Möglichkeit, eventuelle für Allergiker, Umweltsensitive Bauherren durchaus auch natürliche "Reizstoffe, Allergene" zu erkennen und im Bedarfsfalle zu vermeiden.

Durch fachgerechte Verarbeitung können ebenso wie durch strenge Kriterieren für die Haustechnik (u.a. für Lüftungsanlagen) viele Belastungen vermieden - reduziert werden.

Die Vermeidung von Bauschäden (z.B. durch fachgerechte Ausführung der Luftdichtheitsebene) minimiert das Risiko späterer Schimmelbelastungen (Hauptverursacher zahlreicher "Wohnraum- Erkrankungen")

Fragen wie Radonbelastung und elektromagentische Strahlenbelastungen intern und extern müssen ebenso sorgfältig beachtet werden.

Empfehlung bei baulichen Maßnahmen

Schadstoffbelastungen in Neubauten, kostenintensive nachträgliche Sanierungen zu Lasten des Bauherren (sowohl im privaten Bereich als auch bei öffentlichen Gebäuden, Schulen Kindergärten) könnten vermieden werden, wenn der Auftraggeber bereits bei Ausschreibung - Auftragserteilung vertraglich die Einhaltung von raumhygienischen Werten fixieren würde, welche bei Übergabe des Gebäudes auch überprüfbar sind.

Dazu gibt es ebenfalls bereits Empfehlungen:

Nachweis einer erfolgreichen emissionsminimierten Bauausführung


Quelle


Siehe auch


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