Vorlage:Pc-gd TechEig Dampfbremsen INTELLO: Unterschied zwischen den Versionen
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Feuchtevariable Bahnen funktionieren nach dem Prinzip der klimagesteuerten Membran. Sie reagieren auf ihre Umgebungsfeuchte und passen ihren Diffusionswiderstand intelligent den aktuellen Erfordernissen an. <br /> | Feuchtevariable Bahnen funktionieren nach dem Prinzip der klimagesteuerten Membran. Sie reagieren auf ihre Umgebungsfeuchte und passen ihren Diffusionswiderstand intelligent den aktuellen Erfordernissen an. <br /> |
Aktuelle Version vom 12. Januar 2022, 13:39 Uhr
Intelligente Luftdichtung
- Feuchteeinwirkungen und Bauschadens-Freiheits-Potenzial
- Feuchte kann auf vielfältige Weise in die Konstruktion eindringen und nie völlig ausgeschlossen werden
- Sind die Feuchtebelastungen zu hoch, entstehen Bauschäden
- Entscheidend für die Bauschadensfreiheit einer Konstruktion ist nicht wie dicht eine Dampfbremse ist, sondern über welche Trocknungsreserven das Bauteil verfügt
- Dampfbremsen mit hohen Diffusionswiderständen lassen kaum Rücktrocknung aus dem Bauteil nach innen zu
Hohe Bauteilsicherheit entsteht durch intelligente Luftdichtung
So funktioniert intelligente Luftdichtung
Feuchtevariable Dampfbremsen wie die {{{1}}} sind besonders sicher, denn sie können beides:
dicht sein für Schutz vor Feuchte und extrem offen für optimale Rücktrocknung.
Wie das genau funktioniert, erklären wir in diesem Video am Beispiel INTELLO.
Beste Sicherheit mit intelligenten Bahnen
Dampfbremsbahnen mit einem feuchtevariablen Diffusionswiderstand bieten der Konstruktion den besten Schutz vor Tauwasserschäden. Sie sind im Winter diffusionsdichter und schützen die Dämmung optimal vor eindringender Feuchte. Im Sommer können sie ihren Diffusionswiderstand sehr weit absenken und gewährleisten so bestmögliche Rücktrocknungsbedingungen.
Funktionsprinzip feuchtevariabler Bahnen
Feuchtevariable Bahnen funktionieren nach dem Prinzip der klimagesteuerten Membran. Sie reagieren auf ihre Umgebungsfeuchte und passen ihren Diffusionswiderstand intelligent den aktuellen Erfordernissen an.
Im Winter liegt die mittlere Umgebungsfeuchte der Dampfbremse bei ca. 40 %. Die Diffusion richtet sich vom beheizten Innenraum nach außen. Die Dampfbremse soll jetzt einen hohen Widerstand haben, um die Konstruktion gegen Tauwasser zu schützen.
Im Sommer liegt die mittlere Umgebungsfeuchte der Dampfbremse bei über 80 % und der Diffusionsstrom kehrt sich um. Jetzt sollte die Bahn diffusionsoffen werden können, um Feuchtigkeit austrocknen zu lassen.
Idealerweise wird im Sommer der sd-Wert 0,50 m deutlich unterschritten. Erst unterhalb dieses Wertes gilt ein Material als diffusionsoffen (vgl. DIN 4108-3). Liegt der mögliche sd-Wert im Sommerfall oberhalb von 0,50 m ist die Austrocknung aus dem Bauteil deutlich reduziert.
Diffusionswiderstand in Abhängigkeit zur Umgebungsfeuchte
[[Bild:BPhys GD 2Studie 32 Diagr {{{2}}} sd verlauf.png|center|360px|sd-Mittelwert bei unterschiedlichem Feuchteeinfluss]] |
Die Hochleistungs-Dampfbremse und Luftdichtungsbahn pro clima {{{1}}} verfügt über einen feuchtevariablen Diffusionswiderstand und erfüllt die o. g. Anforderungen. Diese Bahn hat einen besonders großen in allen Klimabereichen wirksamen feuchtevariablen Diffusionswiderstand von 0,25 m bis über 25 m.
Hoher Diffusionswiderstand im Winter
Der Diffusionswiderstand der {{{1}}} ist so eingestellt, dass die Bahn im winterlichen Klima einen sd-Wert von mehr als 25 m erreichen kann. Das bewirkt, dass während der kalten Jahreszeit, wenn der Feuchtigkeitsdruck auf die Konstruktion am größten ist, die Dampfbremse fast keine Feuchtigkeit in das Bauteil gelangen lässt.
Die Funktion des feuchtevariablen Diffusionswiderstandes ist unabhängig von der Gebäudehöhenlage. Auch bei langen kalten Wintern bleibt die Eigenschaft erhalten.
Bei Konstruktionen mit diffusionsdichten Abdichtungsbahnen auf der Außenseite (z. B. Bitumenbahnen, Flach- und Gründächer und Dächern mit Blecheindeckungen), können die Bahnen den Feuchtehaushalt regulieren und die Bauteile wirksam vor Feuchtigkeit schützen.
Der hohe sd-Wert ist auch bei außen planmäßig diffusionsoffenen Dächern von Vorteil, wenn es z. B. durch Reif- und Eisbildung an einer eigentlich diffusionsoffenen Unterdeck-/Unterspannbahn zur Bildung einer Dampfsperre kommt.
Niedriger Diffusionswiderstand im Sommer
Der Diffusionswiderstand im sommerlichen Klima kann auf einen sd-Wert von unter 0,25 m sinken. Dies bewirkt eine schnelle Austrocknung von Feuchtigkeit, die sich evtl. in der Konstruktion befindet (durch z. B. Konvektion, feuchte Baustoffe, Flankendiffusion), nach innen. Je nach Höhe des Dampfdruckgefälles entspricht das einer Austrocknungskapazität von 5 – 12 g/m² Wasser pro Stunde, entsprechend ca. 80 g/m² Wasser pro Tag bzw. 560 g/m² Wasser pro Woche.
Dieses hohe Austrocknungsvermögen bewirkt, dass ein Bauteilgefach schon im Frühjahr schnell austrocknet. Entscheidend ist, dass Dampfbremsen mit variablem Diffusionswiderstand im feuchten Bereich (Sommerfall) einen sd-Wert deutlich kleiner als 0,5 m aufweisen. Ansonsten sind die Sicherheiten bei unvorhergesehenen Feuchteeinträgen zu gering.
Je größer der Unterschied zwischen den Diffusionswiderständen im Sommer und im Winter, desto höher ist die Sicherheit für die Konstruktion - auch bei unvorhergesehenem Feuchteeintrag. Für bestmögliche Bauschadensfreiheit muss die Trocknungsreserve höher sein als die größte theoretisch mögliche Feuchtebelastung.
Ausgewogenes Diffusionsprofil
In Zeiten besserer Luftdichtungen und damit verbundenen erhöhten Luftfeuchtigkeiten in Neubauten in Mauerwerksbauweise kommt dem Diffusionswiderstand bei höherer rel. Luftfeuchtigkeit (LF) eine wichtige Bedeutung zu.
Neubauten: Trocknungsphase (60/2-Regel)
Nutzung und Bauphase (Austrocknung und Hydrosafe-Wert) |
[[Bild:BPhys GD 2Studie 32 Diagr Hydrosafe {{{3}}}.png|center|360px|]] |
Für hohen Bauteilschutz während der Bauphase wird ein Hydrosafe-Wert zwischen 1,5 und 2,5 m empfohlen. |
In Neubauten und in Feuchträumen (Bäder, Küchen) von Wohnhäusern oder Häusern mit wohnähnlicher Nutzung herrscht bau- und wohnbedingt eine erhöhte Raumluftfeuchte von ca. 70 %.
Der Diffusionswiderstand einer Dampfbremse sollte so eingestellt sein, dass bei dieser Feuchtigkeit ein sd-Wert von mindestens 2 m erreicht wird, um die Konstruktion ausreichend vor Feuchteeintrag aus der Raumluft und dadurch bedingt vor Schimmelbildung zu schützen.
Die {{{1}}} hat bei 60 % mittlerer Feuchtigkeit (70 % Raumluftfeuchtigkeit und 50 % in der Dämmebene) einen sd-Wert von über 6 m.
Bauphase: Hydrosafe-Wert (70/1,5-Regel)
In der Bauphase, wenn Wände verputzt oder Estrich verlegt wurde, herrscht im Gebäude eine sehr hohe Raumluftfeuchte von zum Teil über 90 %.
Der Schutz von gedämmten Holzbau-Konstruktionen während der Bauphase vor baubedingt erhöhter Innenraumfeuchte (Baufeuchte) wird durch den Hydrosafe-Wert beschrieben. Dieser gibt an, welche äquivalente Luftschichtdicke (sd-Wert) eine auf der Innenseite verlegte feuchtevariable Dampfbrems- und Luftdichtungsbahn mindestens aufweisen muss, damit Dämmung und Konstruktion in allen Phasen ausreichend vor Feuchtigkeit
geschützt sind.
Als ausreichend sicher wird ein Hydrosafe-Wert von mindestens 1,5 m bei einer mittleren rel. Luftfeuchtigkeit von 70 % beschrieben (siehe DIN 68800-2).
{{{1}}} erreicht bei 70 % mittlerer Feuchte (90 % Raumluftfeuchtigkeit und 50 % in der Dämmebene)
einen sd-Wert von über 2 m und bietet den Bauteilen auch während baubedingt erhöhten rel. Luftfeuchtigkeiten einen ausreichenden Schutz.
Übermäßige Raumluftfeuchte in der Bauphase über einen langen Zeitraum schädigt alle Materialien bzw. Bauteile im Gebäude, führt zu deren Feuchteanreicherung und sollte konsequent zügig und stetig durch Fensterlüftung entweichen können. Ggf. können Bautrockner erforderlich sein.
Mehr Details
Die Dampfbrems- und Luftdichtungsbahn {{{1}}} wirkt wie eine Feuchtigkeitstransportpumpe, die aktiv Feuchtigkeit aus dem Bauteil zieht, welche sich evtl. unvorhergesehen in ihm befindet.
Die Richtung des Diffusionsstroms wird durch das Gefälle des Wasserdampfteildrucks bestimmt. Diese Richtung wird auch als Gradient des Diffusionstromes bezeichnet. Der Gradient ist abhängig von der Temperatur und dem Feuchtegehalt der Luft in bzw. außerhalb eines Gebäudes.
Wird vereinfacht nur die Temperatur betrachtet, so strömt die Feuchtigkeit von der warmen Seite zur kalten Seite. Im Winter von innen nach außen und im Sommer von außen nach innen.
Messungen in Dachkonstruktionen haben gezeigt, dass im winterlichen Klima durch den Transport der Feuchtigkeit im Sparrenfeld zu den kalten Außenoberflächen die Dampfbremse in einer mittleren rel. Umgebungsfeuchtigkeit von ca. 40 % liegt. Außerhalb der Konstruktion kann es unmittelbar vor der Dampfbremse während der Nutzung des Wohngebäudes zu einem leichten Feuchtigkeitsanstieg bis auf 50 % rel. Luftfeuchte kommen. Durch das Bestreben von Feuchtigkeit, zu den kältesten Punkten innerhalb einer Konstruktion zu diffundieren, herrscht innerhalb der in unmittelbarer Nähe der Dampfbremsbahn ein "Mangel" an Feuchtigkeit. Es wird davon ausgegangen, dass hier eine rel. Luftfeuchtigkeit von 30 % vorhanden ist.
Im sommerlichen Klima kommt es durch unvorhergesehen eingetragene Feuchtigkeit im Sparrenfeld dagegen zu einer erhöhten rel. Luftfeuchtigkeit an der Dampfbremse, z. T. sogar zu Sommerkondensat auf der Dampfbremsebene.