Erneuerbare Energien: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter '''erneuerbaren Energien''' (auch '''regenerative Energien''') versteht man jene Form der Energiequellen, die nicht auf [[fossile Energieträger]] basiert. Sie nutzen die in der Umwelt vorhandene und sich durch natürliche Vorgänge erneuernde Energieformen und stehen somit nach den Zeitmaßstäben des Menschen unendlich lange zur Verfügung. | Unter '''erneuerbaren Energien''' (auch '''regenerative Energien''') versteht man jene Form der Energiequellen, die nicht auf [[Fossile Energie|fossile Energieträger]] basiert. Sie nutzen die in der Umwelt vorhandene und sich durch natürliche Vorgänge erneuernde Energieformen und stehen somit nach den Zeitmaßstäben des Menschen unendlich lange zur Verfügung. Dazu zählen: | ||
* [[Sonnenenergie]]: [[Photovoltaik]], [[Solarthermisches Kraftwerk|Solarthermische Kraftwerke]], [[Sonnenkollektor]], [[Passive Solarnutzung]] | |||
Dazu zählen: | |||
* [[Sonnenenergie]]: [[Photovoltaik]], [[Solarthermische Kraftwerke]], [[Sonnenkollektor]], [[Passive Solarnutzung]] | |||
* [[Windenergie]] | * [[Windenergie]] | ||
* [[Wasserkraft]]: Wasserkraftwerke, Wellenenergie, Gezeitenkraft | * [[Wasserkraft]]: Wasserkraftwerke, Wellenenergie, Gezeitenkraft | ||
* [[Bioenergie]] aus [[Biomasse]] z. B. [[ | * [[Bioenergie]] aus [[Biomasse]] z. B. [[Biokraftstoff]]e (siehe auch: [[Nachwachsender Rohstoff|nachwachsende Rohstoffe]]) | ||
* [[Erdwärme]]: [[Geothermie]], [[Wärmepumpe]]n | * [[Erdwärme]]: [[Geothermie]], [[Wärmepumpe]]n | ||
* und Umwelt-/Umgebungswärme: [[Wärmepumpe]]n | * und Umwelt-/Umgebungswärme: [[Wärmepumpe]]n | ||
== Die wichtigste Stromquelle für Deutschland == | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie Bruttostromverbrauch.png|thumb|500px| Bruttostromverbrauch 2024 <br /> Quelle: [[BMWE]] - (C) [[UBA]] ([[AGEE-Stat]]) 02/2025]] | |||
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'''Erneuerbare Energien sind mittlerweile die wichtigste Stromquelle für Deutschland. Sie sind von zentraler Bedeutung für Klimaschutz und Versorgungssicherheit.''' <br> | |||
Die Stromversorgung in Deutschland wird Jahr für Jahr sauberer und klimafreundlicher. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst beständig: von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf deutlich mehr als 50 Prozent im Jahr 2024. Das zeigen die aktualisierten Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik ([[AGEE-Stat]]) beim [[Umweltbundesamt]]. | |||
Mit 54,4 Prozent in 2024 liegt der Anteil 1,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres von 52,9 Prozent. Seit dem Jahr 2023 wird stabil mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Wind und Sonne, aber besonders auch ein stärkerer Zubau an [[Photovoltaik]]- und [[Windenergie]]anlagen sorgt für einen kräftigen Anstieg an grünem Strom. | |||
Gleichzeitig ist die Versorgungssicherheit weiterhin sehr hoch – wichtig für Haushalte und Unternehmen. Wie zuverlässig die Stromversorgung ist, zeigen regelmäßig die [https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Versorgungssicherheit/Versorgungsunterbrechungen/Auswertung_Strom/start.html Daten] der Bundesnetzagentur. | |||
Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Nach der Vollendung des Kohleausstiegs soll die Stromversorgung treibhausgasneutral sein. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz ([[EEG]]) vor, das so zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beiträgt. | |||
Auch bei der Wärmeversorgung spielen erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle, insbesondere dank der ständig steigenden Nutzung von [[Wärmepumpe]]n. Im Jahr 2024 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte etwa 18,1 Prozent und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres. Im Verkehr tragen [[Biokraftstoff]]e und Elektromobilität zunehmend zur Dekarbonisierung bei, auch wenn im Verkehr der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch mit lediglich 7,2 Prozent am geringsten ist. | |||
<div style="clear: both;"></div> | |||
=== Mehr Solarstrom im Jahr 2024: Erneuerbare Energien decken bereits 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs === | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie stromerzeugung entwicklung.png|thumb|600px| Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie stromerzeugung anteile.png|thumb|600px| Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien - Anteile <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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Mit 284,0 Terawattstunden (TWh) wurde im Jahr 2024 etwa 3 Prozent mehr grüner Strom erzeugt als im Vorjahr. Während im Jahr 2023 besonders gute Windbedingungen herrschten, war 2024 ein durchschnittliches Windjahr. Trotzdem nahm die erneuerbare Stromerzeugung insgesamt um 9 TWh zu. | |||
Mit einem Anteil von 54,4 Prozent konnte auch der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch weiter zulegen – bei einem insgesamt wieder leicht steigenden Stromverbrauch. Im Jahr 2023 lag der Anteil noch bei 52,9 Prozent und damit 1,5 Prozentpunkte niedriger. | |||
Wind und Sonne sorgten im Jahr 2024 für 75 Prozent des erneuerbaren Stroms. Die verbleibenden 25 Prozent wurden durch Biomasse und Wasserkraft und zu einem sehr geringen Teil auch durch Tiefengeothermie bereitgestellt. | |||
Ein Blick auf die Entwicklung der einzelnen Energieträger zeigt, dass das Plus im Jahr 2024 vor allem dem sehr guten Ergebnis bei der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen zu verdanken ist. Die in PV-Anlagen erzeugte Strommenge stieg wegen des starken Zuwachses neuer PV-Anlagen trotz geringerer Globalstrahlung im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 16 Prozent an. | |||
Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land sank im Vergleich zum windstarken Vorjahr, konnte aber teilweise durch mehr Strom aus Windparks auf See ausgeglichen werden. Insgesamt wurde 2 Prozent weniger Strom durch Windenergieanlagen erzeugt als 2023. | |||
Aufgrund der niederschlagsreichen Witterung lag die Stromerzeugung aus Wasserkraftanlagen deutlich über dem Vorjahreswert (plus 12 Prozent). Die Stromerzeugung aus Biomasse und aus biogenem Abfall lag dagegen leicht unter dem Niveau des Vorjahres (minus 2 Prozent). | |||
==== Photovoltaik ==== | |||
Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 74,1 TWh an (2023: 63,9 TWh). Das große Wachstum konnte trotz der für die PV-Stromerzeugung ungünstigeren Witterung erreicht werden und ist maßgeblich auf den starken Anlagenzuwachs der letzten zwei Jahre zurückzuführen. <br> | |||
Ende des Jahres 2024 waren in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 99.787 MW installiert. Damit wuchs die Gesamtleistung des PV-Anlagenparks im Jahr 2024 um 16.735 MW oder 20 Prozent. Der Rekordzubau des Jahres 2023 konnte damit übertroffen werden. <br> Mehr siehe [[Photovoltaik]] | |||
==== Windenergie ==== | |||
Die Windenergie war auch im Jahr 2024 der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Durch Windenergieanlagen an Land und auf See wurde im Jahr 2024 eine Strommenge von 138,9 TWh erzeugt – dies entspricht einem leichten Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (141,8 TWh). <br> | |||
Diese Entwicklung kann im Jahr 2024 vor allem auf veränderte Windverhältnisse zurückgeführt werden. So wurden im Jahr 2024 über dem Festland niedrigere mittlere Windgeschwindigkeiten als im windstarken Vorjahr registriert. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist deshalb ein Rückgang von Strom aus Windenergieanlagen an Land zu beobachten: Mit 112,8 TWh wurden 4 Prozent weniger Strom erzeugt als im Jahr 2023 (117,9 TWh). <br> Mehr siehe [[Windenergie]] | |||
==== Biomasse, Wasserkraft und Geothermie ==== | |||
Die Stromerzeugung aus Biomasse, Wasserkraft und Geothermie liegt seit etwa zehn Jahren in Summe bei rund 70 TWh. Im gleichen Zeitraum sank ihr Anteil an der insgesamt erzeugten erneuerbaren Strommenge von knapp 50 Prozent auf nunmehr etwa 25 Prozent. Trotz des sinkenden relativen Anteils kommt insbesondere der Biomasse als witterungsunabhängig und bedarfsgerecht einsetzbarem Energieträger weiterhin eine wichtige Rolle zu. <br> | |||
Mehr siehe: [[Biomasse]], [[Wasserkraft]], [[Geothermie]] | |||
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== Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt leicht an == | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie waerme entwicklung.png|thumb|600px| Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Wärme aus erneuerbaren Energien <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie waerme anteile.png|thumb|600px| Endenergieverbrauch für Wärme aus erneuerbaren Energien - Anteile <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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Nach derzeit verfügbaren Daten lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte im Jahr 2024 mit 18,1 Prozent leicht über dem Wert des Vorjahres (2023: 18,0 Prozent). <br> | |||
Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf mehrere Effekte: So waren die Jahre 2023 und 2024 ähnlich warm, so dass sich die Heizwärmebedarfe beider Jahre kaum unterschieden. Infolgedessen nahm die Nutzung von Wärme und Kälte aus erneuerbaren Quellen nur moderat auf 197,2 TWh zu. Zugleich stieg auch jedoch der häufig noch mit fossilen Energieträgern gedeckte Prozesswärmebedarf der Industrie wieder etwas stärker an. <br> | |||
Hinsichtlich der einzelnen erneuerbaren Energieträger im Wärmesektor ergibt sich ein gemischtes Bild: Bei [[Biomasse]] und biogenem Abfall gab es nach derzeitigem Kenntnisstand kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (minus 0,2 Prozent). Gleichzeitig wuchs die Energiebereitstellung aus tiefer und oberflächennaher [[Geothermie]] sowie aus Umweltwärme (plus 14 Prozent) deutlich. Die sonnenärmere Witterung hingegen beeinflusste die Wärmenutzung aus [[Solarthermie]]anlagen negativ, so dass hier ein Minus von 4 Prozent zu verzeichnen war. | |||
=== Biomasse === | |||
Mit einem Anteil von 81 Prozent blieb die Biomasse (inklusive des biogenen Anteils des Abfalls) mit großem Abstand die wichtigste erneuerbare Wärmequelle. Die gesamte aus Biomasse bereitgestellte Wärmemenge sank allerdings leicht von 159,5 TWh im Jahr 2023 auf 159,1 TWh im Jahr 2024. Mit etwa drei Vierteln stellte die feste Biomasse – überwiegend Brennholz und andere energetisch genutzte Holzsortimente – den größten Anteil an der Wärme aus Biomasse bereit (120,7 TWh). Danach folgte die Wärmebereitstellung aus Biogas und Biomethan (19,7 TWh), biogenem Abfall (14,2 TWh) und flüssiger Biomasse (2,1 TWh). <br> | |||
Mehr siehe: [[Biomasse]] | |||
=== Geothermie und Umweltwärme === | |||
Der Markt für Wärmepumpen ist laut dem Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP) im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen: Mit rund 193.000 verkauften Heizungswärmepumpen wurden etwa 46 Prozent weniger Anlagen zu Heizzwecken abgesetzt als im Vorjahr. Der Absatz von Brauchwasserwärmepumpen sank um 50 Prozent auf insgesamt 41.500 Stück. Trotz des Rückgangs der Neuinstallationen hat sich der Gesamtbestand von Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10 Prozent erhöht. Insgesamt lag die Zahl der installierten Wärmepumpen zur Nutzung von Umweltwärme und oberflächennaher Geothermie am Ende des Jahres 2024 bei etwa 2,3 Millionen. Die zunehmende Verbreitung spiegelt sich auch in einem Anstieg der Wärmenutzung wieder: Zusammen mit den tiefengeothermischen und balneologischen Anlagen (Bäderbetriebe) wurden im Jahr 2024 insgesamt 29,3 TWh Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen. Dies sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (25,7 TWh) und entspricht damit inzwischen knapp 15 Prozent der gesamten erneuerbaren Wärme. <br> | |||
Mehr siehe: [[Geothermie]] | |||
=== Solarthermie === | |||
Die Energiekrise des Jahres 2022 hatte auch zu einem Anziehen des Interesses an solarthermisch unterstützter Heizung und Warmwasserbereitung geführt. Dieses Interesse ist in den Jahren 2023 und 2024 wieder deutlich abgekühlt. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. ([[BSW]]) lag die 2024 neu installierte Kollektorfläche mit insgesamt etwa 217.000 Quadratmetern nochmals unter dem Niveau des bereits zubauschwachen Vorjahres. Unter Berücksichtigung des Rückbaus von Altanlagen, die an das Ende ihrer Lebensdauer gekommen sind, sank nach derzeitigem Kenntnisstand die insgesamt installierte Kollektorfläche von 22,4 auf nunmehr 22,2 Millionen Quadratmeter. <br> | |||
Die durchschnittliche Globalstrahlung im Jahr 2023 beeinflusste neben der Stromproduktion aus Photovoltaik auch die solarthermische Wärmeerzeugung. Die Wärmeerzeugung aus Solarthermie lag im Jahr 2024 mit 8,8 TWh etwa 4 Prozent unter dem Wert des Jahres 2023 (9,1 TWh). <br> | |||
Mehr siehe: [[Solarthermie]] | |||
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=== | == Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor sinkt == | ||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie verkehr entwicklung.png|thumb|600px|Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Verkehrssektor <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie verkehr anteile.png|thumb|600px| Endenergieverbrauch aus erneuerbaren Energien im Verkehrssektor - Anteile <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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Auch im Jahr 2024 bleibt der Verkehrssektor der Bereich mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energien. So sank der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch im Verkehr von 7,6 Prozent im Vorjahr auf 7,2 Prozent. Insgesamt verminderte sich der Endenergieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern im Verkehr um ca. 6 Prozent (auf 42,0 TWh), während gleichzeitig auch der gesamte Endenergieverbrauch im Verkehr um etwa 1 Prozent auf 581 TWh zurückging. <br> | |||
Positiv entwickelt sich im Bereich des Verkehrs weiterhin der Einsatz von erneuerbarem Strom. So wurde im Jahr 2024 14 Prozent mehr erneuerbarer Strom im Verkehr verwendet als im Vorjahr. Der Einsatz von Biokraftstoffen verringerte sich dagegen im Jahr 2024 um fast 11 Prozent. | |||
=== | === Biokraftstoffe === | ||
Basierend auf einer Hochrechnung bereits vorliegender vorläufiger Monatsdaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ([[BAFA]]) lag der Gesamtabsatz von Biokraftstoffen im Jahr 2024 deutlich unter dem Niveau des Jahres 2023. Der Absatz von [[Biodiesel]] und hydriertem [[Pflanzenöl]] (HVO) ist nach derzeitigen Erkenntnissen durch den insgesamt weiterhin rückläufigen Dieselverbrauch und insbesondere auch aufgrund neuer Regelungen der 38. BImSchV besonders stark zurückgegangen. Mit 20,4 TWh wurden fast 21 Prozent weniger Biodiesel und HVO abgesetzt als im Vorjahr. Im Jahr 2025 ist allerdings wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Der Absatz von [[Bioethanol]] wuchs dagegen um etwa 1,1 Prozent auf etwa 9,2 TWh. Der Einsatz von [[Biomethan]] als Kraftstoff lag insbesondere wegen des deutlich erhöhten biogenen Anteils beim LNG gegenüber 2023 mit 3,1 TWh etwa 75 Prozent über dem Vorjahreswert. Pflanzenöl wurde weiterhin in nur sehr geringem Umfang eingesetzt (etwa 3.000 Tonnen dies entspricht 0,03 TWh). <br> | |||
mehr siehe: [[Biokraftstoff]]e | |||
=== Erneuerbarer Strom im Verkehrssektor === | |||
Neben den Biokraftstoffen trägt besonders der Stromverbrauch für Elektromobilität in Verbindung mit dem hohen Anteil grünen Stroms im deutschen Strommix zur Energiewende im Verkehrssektor bei. Das Wachstum der Nutzung von Strom im Straßenverkehr übertrifft seit einigen Jahren das Wachstum bei den Biokraftstoffen um ein Vielfaches. <br> | |||
Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden im Jahr 2024 insgesamt 572.672 (2023: 700.206) Neuwagen mit elektrischem Antrieb (batterieelektrisch, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle) zugelassen. Dies waren 20,3 (Vorjahr: 24,6) Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw. 13,5 Prozent aller neu zugelassenen PKW wurden rein batterieelektrisch angetrieben. Dies waren mit 380.609 Fahrzeugen deutlich weniger als im Jahr 2023 (524.219). <br> | |||
Der Gesamtstromverbrauch im Straßenverkehr hat sich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 58 Prozent erhöht. Er liegt jedoch mit etwa 5,9 TWh weiterhin deutlich unter dem Verbrauch von Strom im Schienenverkehr (11 TWh). Straßen- und Schienenverkehr sind damit zusammen für rund 3 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs verantwortlich. <br> | |||
Höherer Stromverbrauch bei gleichzeitig steigendem erneuerbaren Anteil am Strommix lassen auch den rechnerisch ermittelten Verbrauch an erneuerbarem Strom im Verkehr deutlich steigen: Im Jahr 2024 wurden etwa 9,2 Mrd. kWh erneuerbarer Strom im Verkehr genutzt. Dies sind etwa 14 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 8,1 Mrd. kWh). <br> | |||
Insgesamt trägt der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Quellen zu etwa 22 Prozent (Vorjahr 18 Prozent) zum Endenergieverbrauch erneuerbarer Energien im Verkehrssektor bei. Darüber hinaus sorgt die höhere Effizienz von Elektromotoren auch dafür, dass pro eingesetzter Energiemenge eine höhere Verkehrsleistung (beispielsweise in Form von Personenkilometern) erreicht wird. <br> | |||
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== Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch == | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie bruttoendenergieverbrauch entwicklung.png|thumb|600px|Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie vermiedene treibhausgas-emissionen.png|thumb|600px|Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien, 2024 <br /> Quelle: [[UBA]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie wirtschaftl effekte.png|thumb|600px|Wirtschaftliche Effekte erneuerbarer Energien, 2024 <br /> Quelle: [[ZSW]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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Mit den europäischen Richtlinien für erneuerbare Energien (2009/28/EC und 2018/2001/EC) wurden verbindliche Ziele vereinbart: Sollten bis 2020 zunächst EU-weit 20 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien erreicht werden, hat die EU im Zuge des klima- und energiepolitischen „Fit for 55 – Pakets“ die Erneuerbaren-Ziele für 2030 mit 42,5 bis 45 Prozent inzwischen deutlich angehoben. Im Rahmen der damit einhergehenden Aktualisierung des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) hat sich Deutschland zu einem Ziel von 41 Prozent bis zum Jahr 2030 verpflichtet. <br> | |||
Im Rahmen der ersten Erneuerbaren-Richtlinie (RED) war Deutschland verpflichtet, im Jahr 2020 18 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Dieses nationale Ziel wurde mit 19,1 Prozent übertroffen. Um allerdings den neuen Zielwert von 41 Prozent im Jahr 2030 zu erreichen, muss sich das Tempo des Umstiegs auf erneuerbare Energien deutlich erhöhen. Mit dem Jahr 2021 wurde die Berechnungsgrundlage des Anteils zudem an die neuen Vorgaben der zweiten Erneuerbaren-Richtlinie angepasst, so dass die Vergleichbarkeit mit den Werten bis 2020 nur eingeschränkt gegeben ist. <br> | |||
Nach Auswertung der derzeit verfügbaren Daten stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2024 auf 22,4 Prozent. Der Anstieg von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf einen Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die schwache Dynamik im Wärme- und Verkehrssektor bremsten hingegen die positive Entwicklung. | |||
Hinzuweisen ist auf die speziellen Berechnungsvorschriften der RED, die beispielsweise eine Normalisierung von Wind- und Wasserkrafterzeugung vorsehen sowie spezielle Anrechnungsmethoden im Bereich der Biokraftstoffe. Hierdurch unterscheiden sich die nach EU-Richtlinie berechneten Anteilswerte von den in den weiteren Kapiteln dargestellten (nach nationaler Methodik berechneten) Anteilen im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor. <br> | |||
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Der Ausbau erneuerbarer Energien trägt wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Indem fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden, sinken die energiebedingten Treibhausgasemissionen aus Kohle, Gas und Öl. <br> | |||
Insgesamt wurden im Jahr 2024 durch den Einsatz erneuerbarer Energien rund 256 Mio. t CO₂-Äquivalente vermieden. Dies ist eine moderate Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (250 Mio. t vermiedene Emissionen), die maßgeblich durch die gestiegene erneuerbaren Stromerzeugung erreicht wurde. Den größten Anteil an der Emissionsvermeidung hatte mit 106 Mio. t CO₂-Äquivalenten die Stromerzeugung aus Windkraft. Insgesamt entfielen auf den stark dominierenden Stromsektor rund 205 Mio. t CO₂-Äquivalente. Im Wärmesektor wurden 41 Mio. t CO₂-Äquivalente und durch Biokraftstoffe im Verkehr etwa 10 Mio. t CO₂-Äquivalente vermieden. <br> | |||
Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer ganzheitlichen Betrachtung. Dabei werden die durch die Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen (jedoch ohne Anlagenrückbau) werden dabei berücksichtigt. | |||
Die Publikation „Emissionsbilanz Erneuerbarer Energieträger“ ist auf den Seiten des Umweltbundesamtes verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/emissionsbilanz-erneuerbarer-energietraeger-2023 | |||
<br> | |||
Auch im Jahr 2024 gingen vom Ausbau der erneuerbaren Energien bedeutende wirtschaftliche Impulse aus, obwohl die Investitionen in erneuerbare Energieanlagen den Rekordwert des Jahres 2023 nicht erreichten. Nach vorläufigen Berechnungen beliefen sie sich im Jahr 2024 auf 32,0 Mrd. Euro, was einem Minus von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (38,1 Mrd. Euro) entspricht, aber dennoch den zweithöchsten Wert seit dem Jahr 2000 darstellt. <br> | |||
Lediglich die Investitionen in Windkraft auf See legten im Vergleich zum Vorjahr zu, die übrigen Sparten wiesen rückläufige Investitionen auf. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Wärmepumpenmarkt, aber auch der Absatz von Biomasseheizkesseln lag deutlich unter dem des Jahres 2023. Die Investitionen in Photovoltaikanlagen sanken trotz eines gestiegenen Leistungszubaus auf Grund deutlich gesunkener Anlagenpreise. Die in Windkraftanlagen an Land investierte Summe hingegen spiegelt den etwas geringeren Leistungszubau wider. Die Investitionen in Solarthermieanlagen, Wasserkraftanlagen sowie Biomasseanlagen zur Stromerzeugung setzten den schon in den Vorjahren zu beobachtenden rückläufigen Trend fort. <br> | |||
Insgesamt entfielen 48 Prozent der Investitionen auf Photovoltaik (nach 47 Prozent 2023), 28 Prozent auf Windenergieanlagen an Land und auf See (nach 21 Prozent 2023), 17 Prozent auf Geothermie und Umweltwärme (nach 23 Prozent 2023) und 6 Prozent auf Biomasseanlagen zur Nutzung von Wärme (nach 7 Prozent 2023). <br> | |||
Im Gegensatz zur Entwicklung der Investitionen bewegten sich die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inklusive Umsätze durch den Absatz von Biokraftstoffen) auf dem Niveau des Vorjahres. Sie lagen mit 23,3 Mrd. Euro ganz leicht über dem Vorjahreswert (23,2 Mrd. Euro). <br> | |||
<div style="clear: both;"></div> | |||
== Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland == | |||
Stand: Februar 2025 | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie gemittelte jahrestemperatur.png|thumb|600px|Gemittelte Jahrestemperatur in Deutschland (1990–2024) <br /> Quelle: [[DWD]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie gemittelte niederschlagsmenge.png|thumb|600px|Gemittelte Niederschlagsmenge in Deutschland (1990–2024) <br /> Quelle: [[DWD]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie gemittelte globalstrahlung.png|thumb|600px|Gemittelte Globalstrahlung in Deutschland (1990–2024) <br /> Quelle: [[DWD]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie gemittelte windgeschwindigkeit.png|thumb|600px|Gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 Meter Höhe in Deutschland und Norddeutschland (1990–2024) <br /> Quelle: [[DWD]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]] | |||
|} | |||
{{{TabH1/2}} Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien | |||
|- class="hintergrundfarbe2" | |||
! ||colspan="2"| Erneuerbare Energien 2023 ||colspan="2"| Erneuerbare Energien 2024 | |||
|- class="hintergrundfarbe2" | |||
! width="200" | || width="60" | Bruttostromer-zeugung in GWh || width="60" | Anteil am Brutto-stromverbrauch⁴ in % || width="60" | Bruttostromer-zeugung in GWh || width="60" | Anteil am Brutto-stromverbrauch⁴ in % | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Wasserkraft]]¹ || 19.895 || 3,8 || 22.213 || 4,3 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Windenergie]] an Land || 117.877 || 22,6 || 112.777 || 21,6 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Windenergie]] auf See || 23.887 || 4,6 || 26.082 || 5,0 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Photovoltaik]] || 63.873 || 12.3 || 74.134 || 14,2 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | biogene Festbrennstoffe² || 10.434 || 2,0 || 10.104 || 1,9 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | biogene flüssige Brennstoffe || 110 || 0,02 || 101 || 0,02 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Biogas]] || 28.272 || 5,4 || 28.557 || 5,5 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Biomethan]] || 3.120 || 0,6 || 2.734 || 0,5 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | Klärgas || 1.529 || 0,3 || 1.525 || 0,3 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | Deponiegas || 211 || 0,04 || 179 || 0,03 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | biogener Anteil des Abfalls³ || 5.701 || 1,1 || 5.377 || 1,0 | |||
|- align="right" | |||
| align="left" | [[Geothermie]] || 195 || 0,04 || 214 || 0,04 | |||
|- align="right" class="hintergrundfarbe2" | |||
| align="left" | '''Summe''' || '''275.104''' || '''52,9''' || '''283.997''' || '''54,4''' | |||
|- | |||
| colspan="10"|¹ bei Pumpspeicherkraftwerken nur Stromerzeugung aus natürlichem Zufluss <br> ² inklusive Klärschlamm <br> ³ biogener Anteil des Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen mit 50 Prozent angesetzt <br> ⁴ bezogen auf den Bruttostromverbrauch, 2023: 520,5 TWh, 2024: 521,7 TWh, fossile Bruttostromerzeugung nach AGEB, vorläufige Schätzung | |||
|} | |||
<div style="clear: both;"></div> | |||
==Einzelnachweise== | |||
<references /> | |||
;weitere Quellen: | |||
* [[Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik]] (AGEE-Stat) | |||
* [[Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung]] Baden-Württemberg (ZSW) | |||
* [[Statistisches Bundesamt]] (StBA) | |||
* [[Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe]] e. V. (FNR) | |||
* [[Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen]] e. V. (AGEB) | |||
* [[Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft]] e. V. (BDEW) | |||
* [[Bundesverband Solarwirtschaft]] e.V. (BSW-Solar) | |||
* [[Deutsches BiomasseForschungsZentrum]] gGmbH (DBFZ) | |||
* [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung]] e. V. Berlin (DIW Berlin) | |||
* [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] e. V. (DLR) | |||
* [[Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung]] mbH (GWS) | |||
* [[Ingenieurbüro für neue Energien]] (IfnE) | |||
;Hinweis: | |||
Die hier veröffentlichten Daten sind vorläufig und können sich im Laufe des Jahres noch etwas ändern. Differenzen zwischen den Werten in den Tabellen und den entsprechenden Spalten- bzw. Zeilensummen ergeben sich durch Rundungen. | |||
==Quelle== | |||
* [http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_hintergrund_2009_bf.pdf www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_hintergrund_2009_bf.pdf] | |||
* [https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien#entwicklung-in-zahlen https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien#entwicklung-in-zahlen] | |||
* Download Broschüre: Erneuerbare Energien in Deutschland, Daten zur Entwicklung im Jahr 2024 (März 2025) - Kurzlink: [http://bit.ly/2dowYYI bit.ly/2dowYYI] | |||
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===Potenziale und Perspektiven=== | |||
''Nachfolgendes entnommen aus [http://www.btl-plattform.de/fileadmin/btl/pdf/allgemein/erneuerbare_energien_entwicklung.pdf erneuerbare_energien_entwicklung.pdf] von '''2002''' (!)'' | |||
====Das globale natürliche Energieangebot==== | |||
Auf unserer Erde sorgt ein außerordentlich großes Angebot an unerschöpflichen Energieströmen dafür, dass ein Vielfaches unseres Energiebedarfs ohne Rückgriff auf endliche Energieträger gedeckt werden könnte. Diese Energieströme müssen mit den Technologien (siehe Navigation unten) nutzbar gemacht werden. Mit diesen erneuerbaren Energietechnologien lassen sich wesentliche Leitlinien | |||
einer nachhaltigen Energieversorgung erfüllen. Zur Verfügung stehen die auf die Kontinente eingestrahlte '''[[Solarenergie]]''', die '''kinetische Energie''' des [[Windenergie|Wind]]es und der Meereswellen und Meeresströmungen, die jährlich nachwachsende [[Biomasse]], die potenzielle Energie des [[Wasserkraft|Wassers]], die [[Geothermie|geothermische Energie]] und die Wärmeenergie der Meere. | |||
Diese Energieströme entsprechen etwa dem '''3.000-fachen''' des derzeitigen jährlichen Weltenergieverbrauchs. Aus diesem physikalischen Potenzial erneuerbarer Energien lassen sich die technischen Nutzungspotenziale ableiten, welche die möglichen Energieerträge in einer für den Endverbraucher nutzbaren Form – also [[Nutzwärme]] verschiedener Temperatur, Elektrizität und Brenn- oder Treibstoffe, z. B. [[Wasserstoff]] – beschreiben. Bei der Ermittlung dieser Potenziale sind verschiedene Kriterien zu beachten: | |||
* Grenzen für Wirkungsgrade, Anlagengrößen und technische Entwicklungspotenziale der derzeit oder in absehbarer Zeit verfügbaren Nutzungstechniken; | |||
* strukturelle Restriktionen wie Nutzungseinschränkungen infolge | |||
** Ortsgebundenheit (z. B. [[Erdwärme]]), begrenzter Transportradius (z.B. [[Biomasse]]), Verfügbarkeit von Flächen oder | |||
** Konkurrenznutzung (z.B. [[Solarkollektor|Kollektoren]], [[Solarzelle]]n, [[Energiepflanzen]]anbau), | |||
** nicht vorhandener Infrastruktur (z.B. fehlende Wärmenetze), | |||
** begrenzte Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Energiedarbietung (z.B. Strom aus fluktuierenden Quellen wie Wind oder [[Solarstrahlung]]); | |||
* ökologische Restriktionen hinsichtlich | |||
** Flächenbeanspruchung (z. B. [[Windenergie]]), Beeinträchtigung von Fließgewässern (z. B. [[Wasserkraft]]) und | |||
** Landschaftsbildern (Windenergie) oder | |||
** eingeschränkter Nutzungsmöglichkeiten von [[Biomasse]] (z. B. Reststoffe aus Forst- und Landwirtschaft, [[Energiepflanzen]]anbau). | |||
Technische Potenziale erneuerbarer Energien sind somit keine für alle Zeiten unverrückbare Größen. Sie liefern lediglich einen abgesicherten Orientierungsrahmen für das technisch Machbare innerhalb eines längerfristigen Betrachtungszeitraums und zeigen, welche Bedeutung die einzelnen Energiequellen und Nutzungstechnologien für die betrachteten Länder oder Regionen haben können. | |||
Unter Beachtung dieser Kriterien sind von den natürlichen Energieströmen nur wenige Promille ([[Solarstrahlung]], Wind) bis Prozente ([[Biomasse]], [[Erdwärme]]) in energetisch konzentrierter Form – d. h. in Form von Sekundärenergieträgern – nutzbar. | |||
Lediglich bei der bereits konzentrierten [[Wasserkraft]] ist eine technische Nutzung im Bereich von 10 % möglich. Das global insgesamt technisch nutzbare Potenzial der erneuerbaren Energien liegt aber selbst bei strengen Restriktionen in der Größenordnung des '''Sechsfachen''' des derzeitigen weltweiten Verbrauchs an Endenergie. Etwa 65 % davon stellt die [[Strahlungsenergie]]. | |||
Erneuerbare Energien können also auch einen noch steigenden Energiebedarf der Menschheit prinzipiell vollständig und auf Dauer decken. Beiträge erneuerbarer Energiequellen im Bereich von 50 % und mehr am Weltenergieverbrauch werden dementsprechend bereits bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts ''(Information aus dem 20. Jahrhundert)'' für möglich gehalten. | |||
Tatsächlich decken jedoch erneuerbare Energien derzeit erst 4 % des Weltenergieverbrauchs bzw. 19 % des globalen Stromverbrauchs, wenn man die ökologisch sehr problematische Brennholznutzung in weniger entwickelten Ländern außer Betracht lässt. Und ohne ihre heutige Hauptstütze, die [[Wasserkraft]], sind es lediglich 0,2 % Anteil am gesamten Weltverbrauch. | |||
Aufgrund der regionalen Gebundenheit bzw. der Angebotsdifferenzen erneuerbarer Energien ergeben sich auf Länderebene sehr unterschiedlich strukturierte Potenzialwerte. In praktisch jedem Land harren jedoch attraktive Segmente der Nutzung. Auf absehbare Zeit werden diese heimischen Potenziale der Orientierungsrahmen für die nationale Erschließung sein, da sie im Allgemeinen erst | |||
innerhalb von Jahrzehnten erschlossen werden können. Wegen der Dominanz der [[Strahlungsenergie]] haben südliche Länder hohe Potenziale, die selbst ihren zukünftig denkbaren Verbrauch bei weitem übersteigen. Da längerfristig mittels Elektrizität oder chemischer Energieträger auch ein kontinentaler Energieaustausch bzw. eine globale Versorgung auf der Basis erneuerbarer Energien technisch möglich ist – ähnlich wie dies heute mit Erdgas und – in Grenzen – auch mit Elektrizität bereits der Fall ist – können derartige Länder, wenn sie ihren Energiebedarf selber hinreichend gestillt haben, in einigen Jahrzehnten Exportregionen für entsprechende aus erneuerbaren Energiequellen gewonnene Energieträger werden. Dies bringt erhebliche Vorteile für beide Partner, da sich gemeinsam wesentlich größere Nutzungspotenziale zu beider Nutzen erschließen lassen. Eine sozial und ökologisch verträgliche | |||
Übertragung der Energieströme vorausgesetzt, ist eine derartige Strategie in vollem Einklang mit der [[Leitlinie “Internationaler | |||
Kooperation”]] einer nachhaltigen Energiewirtschaft. | |||
====Potenziale in und für Deutschland und ihre Kosten==== | |||
Bezogen auf die gesamte [[Primärenergie]] beträgt das Potenzial der innerhalb Deutschlands nutzbaren erneuerbaren Energiequellen 6.500 PJ/a, was rund 50 % des derzeitigen [[Primärenergie]]verbrauchs entspricht. Wenn es gelingt, den Energiebedarf in | |||
Deutschland zu senken, kann der Anteil der erneuerbaren Energien entsprechend deutlich über diese 50 % steigen. Die einzelnen Potenzialwerte wurden in dieser Berechnung bewusst restriktiv gewählt, was die genutzten Flächen für [[Solarkollektoren|Kollektoren]], für [[Windkraft]]anlagen oder für [[Energiepflanzen]] betrifft. Außerdem wurde, wie statistisch vereinbart, Strom aus Wasser-, Wind- und [[Solaranlage]]n im Verhältnis 1:1 als [[Primärenergie]] definiert. Trotzdem sind erneuerbare Energien damit die bedeutendste heimische Energiequelle. Und ebenso wie bei den heutigen fossilen Energien können auch aus erneuerbaren Energien gewonnene Energieträger zu einem späteren Zeitpunkt – aus Potenzialsicht in praktisch unbegrenzter Menge – importiert werden. Nimmt man sie vorerst lediglich als Merkposten in geringem Umfang von etwa 10 % des heimischen Potenzialwerts in das Referenzpotenzial auf, so lautet der entsprechende Wert für die bereitstellbare [[Primärenergie]] aus erneuerbaren Energien | |||
7.200 PJ/a. Mit rund 300 PJ/a werden derzeit lediglich 4 % dieses Potenzials genutzt. ''(300 PJ entsprechen 83,4 TWh; 2009 sind es bereits 238 TWh)'' | |||
Wichtiger als die reinen Potenzialangaben sind die zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzbaren Potenzialsegmente, denn nicht alle der in obigem Referenzpotenzial eingeschlossenen Energiemengen sind unmittelbar heute nutzbar. Von großer Bedeutung ist diesbezüglich ihre Aufteilung in Kostenklassen und die Berücksichtigung der zukünftig möglichen Kostensenkungen. | |||
Außer der [[Wasserkraft]] und der [[Biomasse]] besitzen alle Technologien noch teilweise beträchtliche Möglichkeiten einer Kostenreduktion. Sie hängen wesentlich vom weiteren technischen Fortschritt und von den Marktumsätzen ab. Am Beispiel der [[Windenergie]] konnte in der jüngsten Zeit gezeigt werden, dass sich erhebliche Kostensenkungen verwirklichen lassen. Aus der Analyse der Kostenentwicklung in der Vergangenheit, dem Vergleich mit anderen, den Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien fertigungstechnisch vergleichbaren Anlagen, und aus Annahmen über die zu erwartenden Marktumsätze lassen sich die zukünftig erreichbaren Kostenreduktionen dieser Energietechniken ermitteln. Man kann sie näherungsweise aus Lernkurven ableiten, die angeben um welchen Prozentsatz die Kosten einer Technologie sinken, wenn sich ihr Umsatz verdoppelt. Typische Werte liegen zwischen 10 und 30 %. | |||
Orientiert man sich an den erforderlichen Zuwächsen für einen energiewirtschaftlich relevanten Beitrag erneuerbarer Energien innerhalb der nächsten Jahrzehnte, z.B. an den Vorstellungen des EU-Weißbuchs oder am Verdopplungsziel 2010 der Bundesregierung, | |||
so müssen sich dazu die jährlichen Zubauleistungen der meisten Technologien – mit Ausnahme der [[Windenergie]] – gut verzehnfachen. Tritt dieses Wachstum ein, so könnten die Kosten von [[Windenergie]] innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre auf etwa 65 %, von [[Photovoltaik]] auf etwa 25 %, von größeren [[Solarkollektor|Kollektor]]anlagen auf 35 %, von [[Biomasse]]anlagen auf 80 % und von [[Solarthermisches Kraftwerk|solarthermischen Kraftwerken]] auf 60 % des heutigen Wertes sinken. | |||
Der Zusammenhang zwischen Marktwachstum und Kostensenkung ist von wesentlicher Bedeutung für die Ausgestaltung von Fördermaßnahmen, | |||
die eine längerfristig wirksame Mobilisierung der regenerativen Energien zum Ziele haben. Sie müssen in jedem Fall so wirksam sein, dass sie ein ausreichend großes Marktvolumen mobilisieren, damit sich die Technologien in hinreichend kurzer Zeit auf dem Energiemarkt behaupten können. | |||
Das kostengünstigste Potenzialsegment im Strombereich mit Kosten bis zu 0,075 Euro/kWh beläuft sich derzeit auf rund 25 TWh pro Jahr Strom aus der restlichen [[Wasserkraft]], aus [[Biomasse]] und aus der Nutzung der [[Windenergie]] an günstigen Standorten. Zwischen 0,075 und 0,125 Euro/kWh liegen rund 65 TWh pro Jahr. Weitere jährliche 190 TWh kosten mehr als 0,125 Euro/kWh, davon allein 150 TWh pro Jahr die [[Photovoltaik]]. | |||
Wird die Marktentwicklung aller Technologien ausreichend stimuliert, so wächst das kostengünstige Potenzialsegment mit Kosten zwischen 0,05 und 0,075 Euro/kWh infolge Kostendegressionen und Marktzutritt neuer Technologien (Offshore-Wind, [[Geothermie]]) bis 2010 auf rund 90 TWh pro Jahr. Aus demselben Grund wächst das Gesamtpotenzial auf rund 450 TWh pro Jahr. | |||
Längerfristig, also nach 2020, kann durch weitere Mobilisierung aller Technologien das kostengünstige Potenzialsegment auf rund 350 TWh pro Jahr anwachsen. Das Gesamtpotenzial überschreitet 600 TWh pro Jahr und damit die heutige Stromerzeugung. Gründe dafür sind der dann mögliche Stromimport aus erneuerbaren Energien, die breite Ausnutzung von Windpotenzialen auf dem Meer (Offshore) und die Potenziale der Stromerzeugung aus [[Erdwärme]]. Die bereitstellbare Strommenge des Referenzpotenzials kommt zu etwa zwei Dritteln aus | |||
den fluktuierenden Quellen Wind und Solarstrahlung. Eine sehr weitgehende Erschließung dieser Potenziale verlangt daher eine Umgestaltung der Kraftwerksstruktur mit deutlichen Veränderungen beim Lastmanagement, der Reservehaltung und der Kraftwerksregelung. Da sich dieser Prozess jedoch über Jahrzehnte hinzieht, kann er im Rahmen der üblichen Investitionszyklen unter stetiger Nutzung | |||
des technischen Fortschritts durchgeführt werden. | |||
In ähnlicher Weise wie das Stromerzeugungspotenzial lässt sich das Potenzial zur Nutzwärmebereitstellung strukturieren. Insgesamt ergibt sich ein Nutzungspotenzial von 3.500 PJ pro Jahr (Endenergie), was rund 65 % der derzeitig zur Wärmeerzeugung eingesetzten | |||
Brennstoffmenge entspricht. Wärme aus erneuerbaren Energien kann durch Einzelsysteme (z.B. Holzheizkessel, Warmwasser-Kollektoren) und mittels Wärmenetze bereitgestellt werden. Letztere spielen bei einer weitgehenden Erschließung des Wärmemarktes eine sehr große Rolle. Vielfach ist nur mit Wärmenetzen eine Nutzung möglich ([[Erdwärme]], Kollektorwärme für Raumheizung in größerem Ausmaß, Anlagen der [[Kraft-Wärme-Kopplung]] mit [[Biomasse]]). Durch die Wärmeverteilung verteuert sich die Wärme. Typische Wärmeverteilkosten von Nahwärmenetzen liegen zwischen 2 und 3 Cent/kWh. Da aber größere zentrale Heizanlagen geringere spezifische Kosten als Kleinanlagen für Einzelgebäude aufweisen, sind die Gesamtwärmekosten auf der Basis von Nahwärmeversorgungen bei sorgfältiger Auslegung und vollständiger Nutzung des Netzes oft geringer als diejenigen von Einzelheizungen. Zu beachten ist, dass solche Wärmenetze auch in bereits bestehenden Siedlungsquartieren errichtet werden müssen, wenn die Potenziale erneuerbarer Energien in ausreichendem Maße erschlossen werden sollen. | |||
Etwa zwei Drittel des Wärmepotenzials steht jedoch derzeit aus strukturellen und technischen Gründen noch nicht unmittelbar zur Verfügung. Das betrifft solare Nahwärmeanlagen zur Raumheizung mit saisonalem Speicher, die Nutzung von Wärme aus tiefen Bodenschichten und [[Biomasse]] aus Energieplantagen. Das preisgünstige Potenzial unter 0,075 Euro/kWh in Höhe von derzeit knapp 350 PJ/a, welches bei einem Heizölpreis von etwa 0,5 Euro/l wirtschaftlich ist, besteht ausschließlich aus Biomassereststoffen. | |||
Kostensenkungen, insbesondere bei Kollektoranlagen, erhöhen dieses Potenzial bis zum Zeitpunkt 2010 auf rund 850 PJ/a. Ist im Jahr 2020 das technische Potenzial vollständig erschließbar, so kann etwa 40 % davon (1.400 PJ/a) in diese Kostenkategorie eingestuft werden. | |||
Aus der bisher geringen Ausschöpfung des Potenzials der erneuerbaren Energien sollte nicht der Schluss gezogen werden, dass allein wirtschaftliche Erwägungen eine schnelle Ausweitung erneuerbarer Energien beeinträchtigen. Von ebenso großer Bedeutung für ihre kontinuierliche, möglichst ungestörte Erschließung ist die Berücksichtigung der Investitionszyklen im Gebäude- und Kraftwerksbereich. | |||
Ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien erfordert daher ihre rechtzeitige und vorrangige Einbeziehung in alle Planungen und Investitionsentscheidungen, welche die Energieversorgung, vor allem aber den Siedlungsbereich betreffen. | |||
==== Erneuerbare Energien für Entwicklungsländer ==== | |||
Aus der Sicht der Energieversorgung werden Entwicklungsländer gewöhnlich mit dezentralen, d.h. nicht oder nur wenig vernetzten, Versorgungsstrukturen gleichgesetzt, also mit isolierten Verbrauchern, die keinen Zugang zu einem Stromnetz haben und die wegen geringer Einkommen nur in geringem Maße über Öl verfügen. Dies trifft heute in der Tat für rund zwei Drittel (knapp 3 Mrd. Menschen) | |||
der Bevölkerung der Entwicklungsländer bzw. die Hälfte der Menschheit zu. Rund 2 Mrd. Menschen verfügen über keine Stromversorgung | |||
aus Stromnetzen. Sie sind im Wesentlichen auf die am wenigsten entwickelten Länder konzentriert. Dort ist auch der Verbrauch nichtkommerzieller Energie, also von Brennholz hauptsächlich für Kochzwecke, am höchsten. Er ist in vielen Ländern ebenso hoch wie der Verbrauch kommerzieller Energie. Vielen Menschen in diesen Ländern gelingt ein Überleben nur dank des zeitaufwändigen, körperlich | |||
anstrengenden, aber dennoch unproduktiven und ökologisch bedenklichen Sammelns von Brennholz. | |||
Gleichzeitig befinden sich die Entwicklungsländer jedoch in einem unaufhaltsamen Urbanisierungsprozess. Bereits in 15 Jahren werden die Hälfte ihrer Menschen (2015 insgesamt 6 Mrd.) in Städten wohnen, die oftmals deutlich größer sind als die der nördlichen Hemisphäre. Von den derzeit 15 Städten über 10 Mio. Einwohner befinden sich 11 mit zusammen 140 Mio. Menschen in Entwicklungsländern, | |||
wobei Mexico City, São Paulo und Bombay die größten sind. Im Jahr 2010 werden bereits mehr als 20 Städte dieser Größe mit dann 350 Mio. Menschen in den Entwicklungsländern zu finden sein. Eine weitere Mrd. Menschen wird in Städten mit über 1 Mio. Einwohner leben. | |||
Diese Entwicklung ist auch für die Ausgestaltung der zukünftigen Energieversorgung in diesen Ländern von großer Bedeutung. Sie stehen vor einer weit größeren Herausforderung als die Industrieländer, wenn es um die Annäherung an eine nachhaltige Energieversorgung geht. Sie muss nämlich gleichermaßen für beide Bereiche – stark wachsende Ballungsräume und ländliche Regionen – nachhaltige Lösungsansätze anbieten. Erneuerbare Energien stehen in diesen Ländern aus Potenzialsicht zwar reichlich zur Verfügung. Sie können allerdings nur mit technischer und vor allem finanzieller Hilfe der Industrieländer im notwendigen Maße erschlossen | |||
werden. Auch Effizienzsteigerungen bei der Erzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung im industriellen und gewerblichen Bereich, hocheffiziente Gas-Kraftwerke) und erst recht bei der Nutzung von Energie sind von enormer Bedeutung; ebenso eine Erneuerung und Verbesserung der bestehenden Infrastruktur. | |||
Auf dem Land sind bereits heute die vor Ort befindlichen erneuerbaren Energien die einzig sinnvolle Versorgungsmöglichkeit, da schlechte Verkehrsinfrastruktur die ohnehin schon knappen fossilen Energieträger noch mehr verteuern. Es gilt daher, mit angepassten dezentralen Technologien wie Klein[[wasserkraft]], [[Photovoltaik]], [[Windenergie]] sowie effizienter [[Biogas]]- und [[Biomasse]]nutzung möglichst rasch die Grundbedürfnisse nach Energie für die Landbevölkerung auf der Basis erneuerbarer Energien | |||
sicherzustellen. Damit könnte möglicherweise auch der Urbanisierungstrend verlangsamt werden. Die Hemmnisse, die bei der Realisierung von dezentralen erneuerbaren Energietechnologien in Entwicklungsländern auftreten, sind zumeist anderer Art als in Industrieländern. Von besonderer Bedeutung ist die Diskrepanz zwischen hohen Investitionskosten erneuerbarer Energien und mangelnden | |||
Finanzierungsmöglichkeiten. Daher werden bereits unterschiedliche Finanzierungsmechanismen ausprobiert. Kleine Solarsysteme könnten | |||
von großen Firmen vorfinanziert und dann durch Eingabe eines Passwortes, das man gegen eine monatliche Bezahlung erhält, freigeschaltet werden. Aber auch ganz pragmatische Probleme gilt es zu lösen: Ersatzteilmangel, fehlende Verkehrsinfrastruktur | |||
(Turbinengehäuse von Wasserkraftwerken müssen auf den Rücken menschlicher Träger transportiert werden), eine gelungene soziale Integration von Technologien in den Alltag der Bevölkerung und vieles andere mehr. | |||
Doch damit ist es bei weitem nicht getan. Teil einer Entwicklungsstrategie im Energiebereich müssen ebenso dringlich größere, zentrale Anlagen auf der Basis von erneuerbaren Energien sein, also größere netzgekoppelte Windparks, [[Wasserkraft]]werke in angemessener Größe und solarthermische Kraftwerke, welche die bestehenden und sich rasch ausdehnenden städtischen Regionen mit erneuerbaren Energien in ausreichendem Maß versorgen. Notwendig sind integrierte Systemlösungen, die genau auf die jeweiligen Bedürfnisse ausgerichtet sind und zumeist aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Anlagen bestehen werden. Auch die Produktionskenntnisse und -kapazitäten in den Ländern gilt es zu berücksichtigen. | |||
In den Industrieländern findet zugleich bereits eine Neuorientierung der Energieversorgungsstrukturen in Richtung von mehr Dezentralität und Integration in Systemlösungen statt. Sie wird getrieben durch technologische Entwicklungen bei Energietechnologien | |||
(z. B. Gasturbinen, Brennstoffzellen, erneuerbare Energien) und bei Informations- und Kommunikationstechnologien (Management vieler dezentraler Anlagen), aber auch durch die fortschreitende Liberalisierung der Energiemärkte, die eine geringere Kapitalbindung, kürzere Planungs- und Bauzeiten sowie eine höhere Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf veränderte Rahmenbedingungen verlangt. | |||
Für die Entwicklungsländer wäre es wenig zukunftsweisend, die bereits überholten, stark zentral orientierten Energieversorgungssysteme der Industrieländer nachzuahmen. Sie sollten von vornherein eine möglichst optimale Kombination von dezentralen und zentralen Energieversorgungstechnologien aufbauen. Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten, d. h. auch unter der Prämisse, auf lange Sicht einen möglichst hohen Anteil von erneuerbaren Energien mobilisieren zu können, lautet die Alternative nicht | |||
zentral oder dezentral, sondern sie liegt in der effizientesten und zweckmäßigsten Vernetzung von Anlagen unterschiedlicher Größe und Leistung. Die Entwicklungsländer könnten auf diese Weise mit Hilfe der Industrieländer den Weg dorthin abkürzen und Defizite im Energiebereich rasch aufholen. | |||
Die solaren Energieressourcen in südlichen Ländern sind sehr groß. Theoretisch ließe sich allein auf einem Teil Marokkos eine Strommenge erzeugen, die dem heutigen Weltstromverbrauch entspricht. Die Nutzung regenerativer Quellen allein für den nationalen Verbrauch ist also nicht die einzige Perspektive für die heutigen Entwicklungsländer. | |||
Eine faszinierende Möglichkeit ist auch die gleichzeitige Bereitstellung von Strom und Trinkwasser. Dazu können solarthermische Kraftwerke in Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden. Die ausgekoppelte Wärme dient zur thermischen Meerwasserentsalzung. | |||
Solche Kraftwerke können im großen Maßstab Elektrizität und Wasser liefern, zwei wertvolle und zunehmend knappe Güter in den Sonnenländern der Erde. Die Herstellung von Trinkwasser wäre dabei sogar vorrangiges Ziel: Strom fällt quasi als Nebenprodukt an und kann sowohl im Land genutzt oder mittels Hochspannungs-GleichstromÜbertragung (HGÜ) nach Mitteleuropa exportiert werden. Die Übertragungskosten liegen im Bereich weniger Cents pro Kilowattstunde, so dass bei uns langfristig Kosten für importierten Solarstrom von unter 6 Cent/kWh erreichbar sind. Für diesen Zweck werden leistungsfähige Leitungen benötigt, wie sie bisher weltweit mit etwa 45 GW Leistung und Übertragungslängen von bis zu 2.000 km realisiert sind. | |||
Der Ausbau der HGÜ für den regenerativen Stromimport könnte Bestandteil zukünftiger Investitionsplanungen im europäischen Stromverbund sein und als europäische Infrastrukturmaßnahme für eine nachhaltige Entwicklung eingestuft werden. Die Mittelmeerländer sind schon heute von zurückgehenden Niederschlägen als Folge des Klimawandels betroffen. Eine beschleunigte Umstellung Europas | |||
auf CO2-freien Strom ist deshalb genauso im Interesse dieser Länder wie die emissionsfreie Erzeugung großer Mengen Trinkwasser. Auf diese Weise könnten solarthermische Kraftwerke Teil einer internationalen Kooperation zum globalen Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung beider Regionen werden. Eine derartige Strategie würde auch dazu beitragen, das Risiko nationaler und internationaler | |||
Konflikte um die knappen und zunehmend teuren Güter Wasser und Energie zu reduzieren. | |||
===Quellen=== | |||
* [http://www.btl-plattform.de/fileadmin/btl/pdf/allgemein/erneuerbare_energien_entwicklung.pdf www.btl-plattform.de/fileadmin/btl/pdf/allgemein/erneuerbare_energien_entwicklung.pdf] | |||
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==Verordnungen - Gesetze== | |||
* [[Biomasse-Verordnung]] | * [[Biomasse-Verordnung]] | ||
* [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]] | * [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]] | ||
* [[Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz]] | * [[Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz]] | ||
==Weblink== | |||
* [http://www.erneuerbare-energien.de www.erneuerbare-energien.de] eine Seite der [[BMU]] | * [http://www.erneuerbare-energien.de www.erneuerbare-energien.de] eine Seite der [[BMU]] | ||
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{{Einladung}} | {{Einladung}} | ||
{{NAV erneuerbare Energien}} | |||
[[Kategorie:Energie]][[Kategorie:Planet Erde]][[Kategorie:Bauphysik]][[Kategorie:Glossar]] | [[Kategorie:Energie]][[Kategorie:Baukonzepte]][[Kategorie:Planet Erde]][[Kategorie:Bauphysik]][[Kategorie:Glossar]] | ||
Aktuelle Version vom 30. Juli 2025, 16:59 Uhr
Unter erneuerbaren Energien (auch regenerative Energien) versteht man jene Form der Energiequellen, die nicht auf fossile Energieträger basiert. Sie nutzen die in der Umwelt vorhandene und sich durch natürliche Vorgänge erneuernde Energieformen und stehen somit nach den Zeitmaßstäben des Menschen unendlich lange zur Verfügung. Dazu zählen:
- Sonnenenergie: Photovoltaik, Solarthermische Kraftwerke, Sonnenkollektor, Passive Solarnutzung
- Windenergie
- Wasserkraft: Wasserkraftwerke, Wellenenergie, Gezeitenkraft
- Bioenergie aus Biomasse z. B. Biokraftstoffe (siehe auch: nachwachsende Rohstoffe)
- Erdwärme: Geothermie, Wärmepumpen
- und Umwelt-/Umgebungswärme: Wärmepumpen
Die wichtigste Stromquelle für Deutschland
Erneuerbare Energien sind mittlerweile die wichtigste Stromquelle für Deutschland. Sie sind von zentraler Bedeutung für Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
Die Stromversorgung in Deutschland wird Jahr für Jahr sauberer und klimafreundlicher. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst beständig: von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf deutlich mehr als 50 Prozent im Jahr 2024. Das zeigen die aktualisierten Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beim Umweltbundesamt.
Mit 54,4 Prozent in 2024 liegt der Anteil 1,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres von 52,9 Prozent. Seit dem Jahr 2023 wird stabil mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Wind und Sonne, aber besonders auch ein stärkerer Zubau an Photovoltaik- und Windenergieanlagen sorgt für einen kräftigen Anstieg an grünem Strom.
Gleichzeitig ist die Versorgungssicherheit weiterhin sehr hoch – wichtig für Haushalte und Unternehmen. Wie zuverlässig die Stromversorgung ist, zeigen regelmäßig die Daten der Bundesnetzagentur.
Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Nach der Vollendung des Kohleausstiegs soll die Stromversorgung treibhausgasneutral sein. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor, das so zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beiträgt.
Auch bei der Wärmeversorgung spielen erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle, insbesondere dank der ständig steigenden Nutzung von Wärmepumpen. Im Jahr 2024 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte etwa 18,1 Prozent und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres. Im Verkehr tragen Biokraftstoffe und Elektromobilität zunehmend zur Dekarbonisierung bei, auch wenn im Verkehr der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch mit lediglich 7,2 Prozent am geringsten ist.
Mehr Solarstrom im Jahr 2024: Erneuerbare Energien decken bereits 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs
Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien - Anteile Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Mit 284,0 Terawattstunden (TWh) wurde im Jahr 2024 etwa 3 Prozent mehr grüner Strom erzeugt als im Vorjahr. Während im Jahr 2023 besonders gute Windbedingungen herrschten, war 2024 ein durchschnittliches Windjahr. Trotzdem nahm die erneuerbare Stromerzeugung insgesamt um 9 TWh zu.
Mit einem Anteil von 54,4 Prozent konnte auch der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch weiter zulegen – bei einem insgesamt wieder leicht steigenden Stromverbrauch. Im Jahr 2023 lag der Anteil noch bei 52,9 Prozent und damit 1,5 Prozentpunkte niedriger.
Wind und Sonne sorgten im Jahr 2024 für 75 Prozent des erneuerbaren Stroms. Die verbleibenden 25 Prozent wurden durch Biomasse und Wasserkraft und zu einem sehr geringen Teil auch durch Tiefengeothermie bereitgestellt.
Ein Blick auf die Entwicklung der einzelnen Energieträger zeigt, dass das Plus im Jahr 2024 vor allem dem sehr guten Ergebnis bei der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen zu verdanken ist. Die in PV-Anlagen erzeugte Strommenge stieg wegen des starken Zuwachses neuer PV-Anlagen trotz geringerer Globalstrahlung im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 16 Prozent an.
Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land sank im Vergleich zum windstarken Vorjahr, konnte aber teilweise durch mehr Strom aus Windparks auf See ausgeglichen werden. Insgesamt wurde 2 Prozent weniger Strom durch Windenergieanlagen erzeugt als 2023.
Aufgrund der niederschlagsreichen Witterung lag die Stromerzeugung aus Wasserkraftanlagen deutlich über dem Vorjahreswert (plus 12 Prozent). Die Stromerzeugung aus Biomasse und aus biogenem Abfall lag dagegen leicht unter dem Niveau des Vorjahres (minus 2 Prozent).
Photovoltaik
Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 74,1 TWh an (2023: 63,9 TWh). Das große Wachstum konnte trotz der für die PV-Stromerzeugung ungünstigeren Witterung erreicht werden und ist maßgeblich auf den starken Anlagenzuwachs der letzten zwei Jahre zurückzuführen.
Ende des Jahres 2024 waren in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 99.787 MW installiert. Damit wuchs die Gesamtleistung des PV-Anlagenparks im Jahr 2024 um 16.735 MW oder 20 Prozent. Der Rekordzubau des Jahres 2023 konnte damit übertroffen werden.
Mehr siehe Photovoltaik
Windenergie
Die Windenergie war auch im Jahr 2024 der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Durch Windenergieanlagen an Land und auf See wurde im Jahr 2024 eine Strommenge von 138,9 TWh erzeugt – dies entspricht einem leichten Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (141,8 TWh).
Diese Entwicklung kann im Jahr 2024 vor allem auf veränderte Windverhältnisse zurückgeführt werden. So wurden im Jahr 2024 über dem Festland niedrigere mittlere Windgeschwindigkeiten als im windstarken Vorjahr registriert. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist deshalb ein Rückgang von Strom aus Windenergieanlagen an Land zu beobachten: Mit 112,8 TWh wurden 4 Prozent weniger Strom erzeugt als im Jahr 2023 (117,9 TWh).
Mehr siehe Windenergie
Biomasse, Wasserkraft und Geothermie
Die Stromerzeugung aus Biomasse, Wasserkraft und Geothermie liegt seit etwa zehn Jahren in Summe bei rund 70 TWh. Im gleichen Zeitraum sank ihr Anteil an der insgesamt erzeugten erneuerbaren Strommenge von knapp 50 Prozent auf nunmehr etwa 25 Prozent. Trotz des sinkenden relativen Anteils kommt insbesondere der Biomasse als witterungsunabhängig und bedarfsgerecht einsetzbarem Energieträger weiterhin eine wichtige Rolle zu.
Mehr siehe: Biomasse, Wasserkraft, Geothermie
Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt leicht an
Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Wärme aus erneuerbaren Energien Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Endenergieverbrauch für Wärme aus erneuerbaren Energien - Anteile Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Nach derzeit verfügbaren Daten lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte im Jahr 2024 mit 18,1 Prozent leicht über dem Wert des Vorjahres (2023: 18,0 Prozent).
Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf mehrere Effekte: So waren die Jahre 2023 und 2024 ähnlich warm, so dass sich die Heizwärmebedarfe beider Jahre kaum unterschieden. Infolgedessen nahm die Nutzung von Wärme und Kälte aus erneuerbaren Quellen nur moderat auf 197,2 TWh zu. Zugleich stieg auch jedoch der häufig noch mit fossilen Energieträgern gedeckte Prozesswärmebedarf der Industrie wieder etwas stärker an.
Hinsichtlich der einzelnen erneuerbaren Energieträger im Wärmesektor ergibt sich ein gemischtes Bild: Bei Biomasse und biogenem Abfall gab es nach derzeitigem Kenntnisstand kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (minus 0,2 Prozent). Gleichzeitig wuchs die Energiebereitstellung aus tiefer und oberflächennaher Geothermie sowie aus Umweltwärme (plus 14 Prozent) deutlich. Die sonnenärmere Witterung hingegen beeinflusste die Wärmenutzung aus Solarthermieanlagen negativ, so dass hier ein Minus von 4 Prozent zu verzeichnen war.
Biomasse
Mit einem Anteil von 81 Prozent blieb die Biomasse (inklusive des biogenen Anteils des Abfalls) mit großem Abstand die wichtigste erneuerbare Wärmequelle. Die gesamte aus Biomasse bereitgestellte Wärmemenge sank allerdings leicht von 159,5 TWh im Jahr 2023 auf 159,1 TWh im Jahr 2024. Mit etwa drei Vierteln stellte die feste Biomasse – überwiegend Brennholz und andere energetisch genutzte Holzsortimente – den größten Anteil an der Wärme aus Biomasse bereit (120,7 TWh). Danach folgte die Wärmebereitstellung aus Biogas und Biomethan (19,7 TWh), biogenem Abfall (14,2 TWh) und flüssiger Biomasse (2,1 TWh).
Mehr siehe: Biomasse
Geothermie und Umweltwärme
Der Markt für Wärmepumpen ist laut dem Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP) im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen: Mit rund 193.000 verkauften Heizungswärmepumpen wurden etwa 46 Prozent weniger Anlagen zu Heizzwecken abgesetzt als im Vorjahr. Der Absatz von Brauchwasserwärmepumpen sank um 50 Prozent auf insgesamt 41.500 Stück. Trotz des Rückgangs der Neuinstallationen hat sich der Gesamtbestand von Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10 Prozent erhöht. Insgesamt lag die Zahl der installierten Wärmepumpen zur Nutzung von Umweltwärme und oberflächennaher Geothermie am Ende des Jahres 2024 bei etwa 2,3 Millionen. Die zunehmende Verbreitung spiegelt sich auch in einem Anstieg der Wärmenutzung wieder: Zusammen mit den tiefengeothermischen und balneologischen Anlagen (Bäderbetriebe) wurden im Jahr 2024 insgesamt 29,3 TWh Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen. Dies sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (25,7 TWh) und entspricht damit inzwischen knapp 15 Prozent der gesamten erneuerbaren Wärme.
Mehr siehe: Geothermie
Solarthermie
Die Energiekrise des Jahres 2022 hatte auch zu einem Anziehen des Interesses an solarthermisch unterstützter Heizung und Warmwasserbereitung geführt. Dieses Interesse ist in den Jahren 2023 und 2024 wieder deutlich abgekühlt. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW) lag die 2024 neu installierte Kollektorfläche mit insgesamt etwa 217.000 Quadratmetern nochmals unter dem Niveau des bereits zubauschwachen Vorjahres. Unter Berücksichtigung des Rückbaus von Altanlagen, die an das Ende ihrer Lebensdauer gekommen sind, sank nach derzeitigem Kenntnisstand die insgesamt installierte Kollektorfläche von 22,4 auf nunmehr 22,2 Millionen Quadratmeter.
Die durchschnittliche Globalstrahlung im Jahr 2023 beeinflusste neben der Stromproduktion aus Photovoltaik auch die solarthermische Wärmeerzeugung. Die Wärmeerzeugung aus Solarthermie lag im Jahr 2024 mit 8,8 TWh etwa 4 Prozent unter dem Wert des Jahres 2023 (9,1 TWh).
Mehr siehe: Solarthermie
Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor sinkt
Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Verkehrssektor Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Endenergieverbrauch aus erneuerbaren Energien im Verkehrssektor - Anteile Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Auch im Jahr 2024 bleibt der Verkehrssektor der Bereich mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energien. So sank der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch im Verkehr von 7,6 Prozent im Vorjahr auf 7,2 Prozent. Insgesamt verminderte sich der Endenergieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern im Verkehr um ca. 6 Prozent (auf 42,0 TWh), während gleichzeitig auch der gesamte Endenergieverbrauch im Verkehr um etwa 1 Prozent auf 581 TWh zurückging.
Positiv entwickelt sich im Bereich des Verkehrs weiterhin der Einsatz von erneuerbarem Strom. So wurde im Jahr 2024 14 Prozent mehr erneuerbarer Strom im Verkehr verwendet als im Vorjahr. Der Einsatz von Biokraftstoffen verringerte sich dagegen im Jahr 2024 um fast 11 Prozent.
Biokraftstoffe
Basierend auf einer Hochrechnung bereits vorliegender vorläufiger Monatsdaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) lag der Gesamtabsatz von Biokraftstoffen im Jahr 2024 deutlich unter dem Niveau des Jahres 2023. Der Absatz von Biodiesel und hydriertem Pflanzenöl (HVO) ist nach derzeitigen Erkenntnissen durch den insgesamt weiterhin rückläufigen Dieselverbrauch und insbesondere auch aufgrund neuer Regelungen der 38. BImSchV besonders stark zurückgegangen. Mit 20,4 TWh wurden fast 21 Prozent weniger Biodiesel und HVO abgesetzt als im Vorjahr. Im Jahr 2025 ist allerdings wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Der Absatz von Bioethanol wuchs dagegen um etwa 1,1 Prozent auf etwa 9,2 TWh. Der Einsatz von Biomethan als Kraftstoff lag insbesondere wegen des deutlich erhöhten biogenen Anteils beim LNG gegenüber 2023 mit 3,1 TWh etwa 75 Prozent über dem Vorjahreswert. Pflanzenöl wurde weiterhin in nur sehr geringem Umfang eingesetzt (etwa 3.000 Tonnen dies entspricht 0,03 TWh).
mehr siehe: Biokraftstoffe
Erneuerbarer Strom im Verkehrssektor
Neben den Biokraftstoffen trägt besonders der Stromverbrauch für Elektromobilität in Verbindung mit dem hohen Anteil grünen Stroms im deutschen Strommix zur Energiewende im Verkehrssektor bei. Das Wachstum der Nutzung von Strom im Straßenverkehr übertrifft seit einigen Jahren das Wachstum bei den Biokraftstoffen um ein Vielfaches.
Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden im Jahr 2024 insgesamt 572.672 (2023: 700.206) Neuwagen mit elektrischem Antrieb (batterieelektrisch, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle) zugelassen. Dies waren 20,3 (Vorjahr: 24,6) Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw. 13,5 Prozent aller neu zugelassenen PKW wurden rein batterieelektrisch angetrieben. Dies waren mit 380.609 Fahrzeugen deutlich weniger als im Jahr 2023 (524.219).
Der Gesamtstromverbrauch im Straßenverkehr hat sich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 58 Prozent erhöht. Er liegt jedoch mit etwa 5,9 TWh weiterhin deutlich unter dem Verbrauch von Strom im Schienenverkehr (11 TWh). Straßen- und Schienenverkehr sind damit zusammen für rund 3 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs verantwortlich.
Höherer Stromverbrauch bei gleichzeitig steigendem erneuerbaren Anteil am Strommix lassen auch den rechnerisch ermittelten Verbrauch an erneuerbarem Strom im Verkehr deutlich steigen: Im Jahr 2024 wurden etwa 9,2 Mrd. kWh erneuerbarer Strom im Verkehr genutzt. Dies sind etwa 14 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 8,1 Mrd. kWh).
Insgesamt trägt der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Quellen zu etwa 22 Prozent (Vorjahr 18 Prozent) zum Endenergieverbrauch erneuerbarer Energien im Verkehrssektor bei. Darüber hinaus sorgt die höhere Effizienz von Elektromotoren auch dafür, dass pro eingesetzter Energiemenge eine höhere Verkehrsleistung (beispielsweise in Form von Personenkilometern) erreicht wird.
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien, 2024 Quelle: UBA (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Wirtschaftliche Effekte erneuerbarer Energien, 2024 Quelle: ZSW (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Mit den europäischen Richtlinien für erneuerbare Energien (2009/28/EC und 2018/2001/EC) wurden verbindliche Ziele vereinbart: Sollten bis 2020 zunächst EU-weit 20 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien erreicht werden, hat die EU im Zuge des klima- und energiepolitischen „Fit for 55 – Pakets“ die Erneuerbaren-Ziele für 2030 mit 42,5 bis 45 Prozent inzwischen deutlich angehoben. Im Rahmen der damit einhergehenden Aktualisierung des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) hat sich Deutschland zu einem Ziel von 41 Prozent bis zum Jahr 2030 verpflichtet.
Im Rahmen der ersten Erneuerbaren-Richtlinie (RED) war Deutschland verpflichtet, im Jahr 2020 18 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Dieses nationale Ziel wurde mit 19,1 Prozent übertroffen. Um allerdings den neuen Zielwert von 41 Prozent im Jahr 2030 zu erreichen, muss sich das Tempo des Umstiegs auf erneuerbare Energien deutlich erhöhen. Mit dem Jahr 2021 wurde die Berechnungsgrundlage des Anteils zudem an die neuen Vorgaben der zweiten Erneuerbaren-Richtlinie angepasst, so dass die Vergleichbarkeit mit den Werten bis 2020 nur eingeschränkt gegeben ist.
Nach Auswertung der derzeit verfügbaren Daten stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2024 auf 22,4 Prozent. Der Anstieg von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf einen Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die schwache Dynamik im Wärme- und Verkehrssektor bremsten hingegen die positive Entwicklung.
Hinzuweisen ist auf die speziellen Berechnungsvorschriften der RED, die beispielsweise eine Normalisierung von Wind- und Wasserkrafterzeugung vorsehen sowie spezielle Anrechnungsmethoden im Bereich der Biokraftstoffe. Hierdurch unterscheiden sich die nach EU-Richtlinie berechneten Anteilswerte von den in den weiteren Kapiteln dargestellten (nach nationaler Methodik berechneten) Anteilen im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor.
Der Ausbau erneuerbarer Energien trägt wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Indem fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden, sinken die energiebedingten Treibhausgasemissionen aus Kohle, Gas und Öl.
Insgesamt wurden im Jahr 2024 durch den Einsatz erneuerbarer Energien rund 256 Mio. t CO₂-Äquivalente vermieden. Dies ist eine moderate Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (250 Mio. t vermiedene Emissionen), die maßgeblich durch die gestiegene erneuerbaren Stromerzeugung erreicht wurde. Den größten Anteil an der Emissionsvermeidung hatte mit 106 Mio. t CO₂-Äquivalenten die Stromerzeugung aus Windkraft. Insgesamt entfielen auf den stark dominierenden Stromsektor rund 205 Mio. t CO₂-Äquivalente. Im Wärmesektor wurden 41 Mio. t CO₂-Äquivalente und durch Biokraftstoffe im Verkehr etwa 10 Mio. t CO₂-Äquivalente vermieden.
Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer ganzheitlichen Betrachtung. Dabei werden die durch die Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen (jedoch ohne Anlagenrückbau) werden dabei berücksichtigt. Die Publikation „Emissionsbilanz Erneuerbarer Energieträger“ ist auf den Seiten des Umweltbundesamtes verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/emissionsbilanz-erneuerbarer-energietraeger-2023
Auch im Jahr 2024 gingen vom Ausbau der erneuerbaren Energien bedeutende wirtschaftliche Impulse aus, obwohl die Investitionen in erneuerbare Energieanlagen den Rekordwert des Jahres 2023 nicht erreichten. Nach vorläufigen Berechnungen beliefen sie sich im Jahr 2024 auf 32,0 Mrd. Euro, was einem Minus von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (38,1 Mrd. Euro) entspricht, aber dennoch den zweithöchsten Wert seit dem Jahr 2000 darstellt.
Lediglich die Investitionen in Windkraft auf See legten im Vergleich zum Vorjahr zu, die übrigen Sparten wiesen rückläufige Investitionen auf. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Wärmepumpenmarkt, aber auch der Absatz von Biomasseheizkesseln lag deutlich unter dem des Jahres 2023. Die Investitionen in Photovoltaikanlagen sanken trotz eines gestiegenen Leistungszubaus auf Grund deutlich gesunkener Anlagenpreise. Die in Windkraftanlagen an Land investierte Summe hingegen spiegelt den etwas geringeren Leistungszubau wider. Die Investitionen in Solarthermieanlagen, Wasserkraftanlagen sowie Biomasseanlagen zur Stromerzeugung setzten den schon in den Vorjahren zu beobachtenden rückläufigen Trend fort.
Insgesamt entfielen 48 Prozent der Investitionen auf Photovoltaik (nach 47 Prozent 2023), 28 Prozent auf Windenergieanlagen an Land und auf See (nach 21 Prozent 2023), 17 Prozent auf Geothermie und Umweltwärme (nach 23 Prozent 2023) und 6 Prozent auf Biomasseanlagen zur Nutzung von Wärme (nach 7 Prozent 2023).
Im Gegensatz zur Entwicklung der Investitionen bewegten sich die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inklusive Umsätze durch den Absatz von Biokraftstoffen) auf dem Niveau des Vorjahres. Sie lagen mit 23,3 Mrd. Euro ganz leicht über dem Vorjahreswert (23,2 Mrd. Euro).
Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland
Stand: Februar 2025
Gemittelte Jahrestemperatur in Deutschland (1990–2024) Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Gemittelte Niederschlagsmenge in Deutschland (1990–2024) Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Gemittelte Globalstrahlung in Deutschland (1990–2024) Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
Gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 Meter Höhe in Deutschland und Norddeutschland (1990–2024) Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI |
| Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien | |||||||||||||||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Erneuerbare Energien 2023 | Erneuerbare Energien 2024 | ||||||||||||||||||||||||||||
| Bruttostromer-zeugung in GWh | Anteil am Brutto-stromverbrauch⁴ in % | Bruttostromer-zeugung in GWh | Anteil am Brutto-stromverbrauch⁴ in % | ||||||||||||||||||||||||||
| Wasserkraft¹ | 19.895 | 3,8 | 22.213 | 4,3 | |||||||||||||||||||||||||
| Windenergie an Land | 117.877 | 22,6 | 112.777 | 21,6 | |||||||||||||||||||||||||
| Windenergie auf See | 23.887 | 4,6 | 26.082 | 5,0 | |||||||||||||||||||||||||
| Photovoltaik | 63.873 | 12.3 | 74.134 | 14,2 | |||||||||||||||||||||||||
| biogene Festbrennstoffe² | 10.434 | 2,0 | 10.104 | 1,9 | |||||||||||||||||||||||||
| biogene flüssige Brennstoffe | 110 | 0,02 | 101 | 0,02 | |||||||||||||||||||||||||
| Biogas | 28.272 | 5,4 | 28.557 | 5,5 | |||||||||||||||||||||||||
| Biomethan | 3.120 | 0,6 | 2.734 | 0,5 | |||||||||||||||||||||||||
| Klärgas | 1.529 | 0,3 | 1.525 | 0,3 | |||||||||||||||||||||||||
| Deponiegas | 211 | 0,04 | 179 | 0,03 | |||||||||||||||||||||||||
| biogener Anteil des Abfalls³ | 5.701 | 1,1 | 5.377 | 1,0 | |||||||||||||||||||||||||
| Geothermie | 195 | 0,04 | 214 | 0,04 | |||||||||||||||||||||||||
| Summe | 275.104 | 52,9 | 283.997 | 54,4 | |||||||||||||||||||||||||
| ¹ bei Pumpspeicherkraftwerken nur Stromerzeugung aus natürlichem Zufluss ² inklusive Klärschlamm ³ biogener Anteil des Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen mit 50 Prozent angesetzt ⁴ bezogen auf den Bruttostromverbrauch, 2023: 520,5 TWh, 2024: 521,7 TWh, fossile Bruttostromerzeugung nach AGEB, vorläufige Schätzung | |||||||||||||||||||||||||||||
Einzelnachweise
- weitere Quellen
- Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat)
- Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)
- Statistisches Bundesamt (StBA)
- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR)
- Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. (AGEB)
- Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW)
- Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)
- Deutsches BiomasseForschungsZentrum gGmbH (DBFZ)
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V. Berlin (DIW Berlin)
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
- Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS)
- Ingenieurbüro für neue Energien (IfnE)
- Hinweis
Die hier veröffentlichten Daten sind vorläufig und können sich im Laufe des Jahres noch etwas ändern. Differenzen zwischen den Werten in den Tabellen und den entsprechenden Spalten- bzw. Zeilensummen ergeben sich durch Rundungen.
Quelle
- www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_hintergrund_2009_bf.pdf
- https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien#entwicklung-in-zahlen
- Download Broschüre: Erneuerbare Energien in Deutschland, Daten zur Entwicklung im Jahr 2024 (März 2025) - Kurzlink: bit.ly/2dowYYI
Verordnungen - Gesetze
Weblink
- www.erneuerbare-energien.de eine Seite der BMU
Sonnenenergie:
Photovoltaik |
Solarthermische Kraftwerke |
Sonnenkollektor |
Passive Solarnutzung
Windenergie •
Wasserkraft •
Erdwärme:
Geothermie |
Wärmepumpen (Umgebungswärme)
Nachwachsende Rohstoffe:
Biomasse |
Energiepflanzen |
Bioenergie |
Biokraftstoffe:
Pflanzenöl |
Biodiesel |
Bioethanol |
Biomass-to-Liquid |
Biogas
Erneuerbare-Energien-Gesetz