Erneuerbare Energien: Unterschied zwischen den Versionen

 
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie bruttoendenergieverbrauch entwicklung.png|thumb|600px|Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch <br /> Quelle: [[AGEE-Stat]] - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]]
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Mit den europäischen Richtlinien für erneuerbare Energien (2009/28/EC und 2018/2001/EC) wurden verbindliche Ziele vereinbart: Sollten bis 2020 zunächst EU-weit 20 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien erreicht werden, hat die EU im Zuge des klima- und energiepolitischen „Fit for 55 – Pakets“ die Erneuerbaren-Ziele für 2030 mit 42,5 bis 45 Prozent inzwischen deutlich angehoben. Im Rahmen der damit einhergehenden Aktualisierung des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) hat sich Deutschland zu einem Ziel von 41 Prozent bis zum Jahr 2030 verpflichtet. <br>
Mit den europäischen Richtlinien für erneuerbare Energien (2009/28/EC und 2018/2001/EC) wurden verbindliche Ziele vereinbart: Sollten bis 2020 zunächst EU-weit 20 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien erreicht werden, hat die EU im Zuge des klima- und energiepolitischen „Fit for 55 – Pakets“ die Erneuerbaren-Ziele für 2030 mit 42,5 bis 45 Prozent inzwischen deutlich angehoben. Im Rahmen der damit einhergehenden Aktualisierung des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) hat sich Deutschland zu einem Ziel von 41 Prozent bis zum Jahr 2030 verpflichtet. <br>
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Im Gegensatz zur Entwicklung der Investitionen bewegten sich die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inklusive Umsätze durch den Absatz von Biokraftstoffen) auf dem Niveau des Vorjahres. Sie lagen mit 23,3 Mrd. Euro ganz leicht über dem Vorjahreswert (23,2 Mrd. Euro). <br>
Im Gegensatz zur Entwicklung der Investitionen bewegten sich die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inklusive Umsätze durch den Absatz von Biokraftstoffen) auf dem Niveau des Vorjahres. Sie lagen mit 23,3 Mrd. Euro ganz leicht über dem Vorjahreswert (23,2 Mrd. Euro). <br>


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== Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland ==
== Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland ==
Stand: Februar 2025
Stand: Februar 2025
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie gemittelte jahrestemperatur.png|thumb|600px|Gemittelte Jahrestemperatur in Deutschland (1990–2024) <br /> Quelle: [[DWD]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]]
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie gemittelte windgeschwindigkeit.png|thumb|600px|Gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 Meter Höhe in Deutschland und Norddeutschland (1990–2024) <br /> Quelle: [[DWD]] ([[AGEE-Stat]]) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI]]
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{{{TabH1/2}} Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien
{{{TabH1/2}} Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien

Aktuelle Version vom 30. Juli 2025, 16:59 Uhr

Unter erneuerbaren Energien (auch regenerative Energien) versteht man jene Form der Energiequellen, die nicht auf fossile Energieträger basiert. Sie nutzen die in der Umwelt vorhandene und sich durch natürliche Vorgänge erneuernde Energieformen und stehen somit nach den Zeitmaßstäben des Menschen unendlich lange zur Verfügung. Dazu zählen:

Die wichtigste Stromquelle für Deutschland

 
Bruttostromverbrauch 2024
Quelle: BMWE - (C) UBA (AGEE-Stat) 02/2025

Erneuerbare Energien sind mittlerweile die wichtigste Stromquelle für Deutschland. Sie sind von zentraler Bedeutung für Klimaschutz und Versorgungssicherheit.
Die Stromversorgung in Deutschland wird Jahr für Jahr sauberer und klimafreundlicher. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst beständig: von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf deutlich mehr als 50 Prozent im Jahr 2024. Das zeigen die aktualisierten Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beim Umweltbundesamt.

Mit 54,4 Prozent in 2024 liegt der Anteil 1,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres von 52,9 Prozent. Seit dem Jahr 2023 wird stabil mehr als die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Wind und Sonne, aber besonders auch ein stärkerer Zubau an Photovoltaik- und Windenergieanlagen sorgt für einen kräftigen Anstieg an grünem Strom.

Gleichzeitig ist die Versorgungssicherheit weiterhin sehr hoch – wichtig für Haushalte und Unternehmen. Wie zuverlässig die Stromversorgung ist, zeigen regelmäßig die Daten der Bundesnetzagentur.

Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Nach der Vollendung des Kohleausstiegs soll die Stromversorgung treibhausgasneutral sein. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vor, das so zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens beiträgt.

Auch bei der Wärmeversorgung spielen erneuerbare Energien eine immer wichtigere Rolle, insbesondere dank der ständig steigenden Nutzung von Wärmepumpen. Im Jahr 2024 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte etwa 18,1 Prozent und lag damit leicht über dem Niveau des Vorjahres. Im Verkehr tragen Biokraftstoffe und Elektromobilität zunehmend zur Dekarbonisierung bei, auch wenn im Verkehr der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch mit lediglich 7,2 Prozent am geringsten ist.

Mehr Solarstrom im Jahr 2024: Erneuerbare Energien decken bereits 54 Prozent des Bruttostromverbrauchs

 
Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien - Anteile
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI

Mit 284,0 Terawattstunden (TWh) wurde im Jahr 2024 etwa 3 Prozent mehr grüner Strom erzeugt als im Vorjahr. Während im Jahr 2023 besonders gute Windbedingungen herrschten, war 2024 ein durchschnittliches Windjahr. Trotzdem nahm die erneuerbare Stromerzeugung insgesamt um 9 TWh zu.

Mit einem Anteil von 54,4 Prozent konnte auch der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch weiter zulegen – bei einem insgesamt wieder leicht steigenden Stromverbrauch. Im Jahr 2023 lag der Anteil noch bei 52,9 Prozent und damit 1,5 Prozentpunkte niedriger.

Wind und Sonne sorgten im Jahr 2024 für 75 Prozent des erneuerbaren Stroms. Die verbleibenden 25 Prozent wurden durch Biomasse und Wasserkraft und zu einem sehr geringen Teil auch durch Tiefengeothermie bereitgestellt.

Ein Blick auf die Entwicklung der einzelnen Energieträger zeigt, dass das Plus im Jahr 2024 vor allem dem sehr guten Ergebnis bei der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen zu verdanken ist. Die in PV-Anlagen erzeugte Strommenge stieg wegen des starken Zuwachses neuer PV-Anlagen trotz geringerer Globalstrahlung im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 16 Prozent an.

Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen an Land sank im Vergleich zum windstarken Vorjahr, konnte aber teilweise durch mehr Strom aus Windparks auf See ausgeglichen werden. Insgesamt wurde 2 Prozent weniger Strom durch Windenergieanlagen erzeugt als 2023.

Aufgrund der niederschlagsreichen Witterung lag die Stromerzeugung aus Wasserkraftanlagen deutlich über dem Vorjahreswert (plus 12 Prozent). Die Stromerzeugung aus Biomasse und aus biogenem Abfall lag dagegen leicht unter dem Niveau des Vorjahres (minus 2 Prozent).

Photovoltaik

Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 74,1 TWh an (2023: 63,9 TWh). Das große Wachstum konnte trotz der für die PV-Stromerzeugung ungünstigeren Witterung erreicht werden und ist maßgeblich auf den starken Anlagenzuwachs der letzten zwei Jahre zurückzuführen.
Ende des Jahres 2024 waren in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 99.787 MW installiert. Damit wuchs die Gesamtleistung des PV-Anlagenparks im Jahr 2024 um 16.735 MW oder 20 Prozent. Der Rekordzubau des Jahres 2023 konnte damit übertroffen werden.
Mehr siehe Photovoltaik

Windenergie

Die Windenergie war auch im Jahr 2024 der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix. Durch Windenergieanlagen an Land und auf See wurde im Jahr 2024 eine Strommenge von 138,9 TWh erzeugt – dies entspricht einem leichten Rückgang von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (141,8 TWh).
Diese Entwicklung kann im Jahr 2024 vor allem auf veränderte Windverhältnisse zurückgeführt werden. So wurden im Jahr 2024 über dem Festland niedrigere mittlere Windgeschwindigkeiten als im windstarken Vorjahr registriert. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist deshalb ein Rückgang von Strom aus Windenergieanlagen an Land zu beobachten: Mit 112,8 TWh wurden 4 Prozent weniger Strom erzeugt als im Jahr 2023 (117,9 TWh).
Mehr siehe Windenergie

Biomasse, Wasserkraft und Geothermie

Die Stromerzeugung aus Biomasse, Wasserkraft und Geothermie liegt seit etwa zehn Jahren in Summe bei rund 70 TWh. Im gleichen Zeitraum sank ihr Anteil an der insgesamt erzeugten erneuerbaren Strommenge von knapp 50 Prozent auf nunmehr etwa 25 Prozent. Trotz des sinkenden relativen Anteils kommt insbesondere der Biomasse als witterungsunabhängig und bedarfsgerecht einsetzbarem Energieträger weiterhin eine wichtige Rolle zu.
Mehr siehe: Biomasse, Wasserkraft, Geothermie

Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt leicht an

 
Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Wärme aus erneuerbaren Energien
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Endenergieverbrauch für Wärme aus erneuerbaren Energien - Anteile
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI

Nach derzeit verfügbaren Daten lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte im Jahr 2024 mit 18,1 Prozent leicht über dem Wert des Vorjahres (2023: 18,0 Prozent).
Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf mehrere Effekte: So waren die Jahre 2023 und 2024 ähnlich warm, so dass sich die Heizwärmebedarfe beider Jahre kaum unterschieden. Infolgedessen nahm die Nutzung von Wärme und Kälte aus erneuerbaren Quellen nur moderat auf 197,2 TWh zu. Zugleich stieg auch jedoch der häufig noch mit fossilen Energieträgern gedeckte Prozesswärmebedarf der Industrie wieder etwas stärker an.
Hinsichtlich der einzelnen erneuerbaren Energieträger im Wärmesektor ergibt sich ein gemischtes Bild: Bei Biomasse und biogenem Abfall gab es nach derzeitigem Kenntnisstand kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr (minus 0,2 Prozent). Gleichzeitig wuchs die Energiebereitstellung aus tiefer und oberflächennaher Geothermie sowie aus Umweltwärme (plus 14 Prozent) deutlich. Die sonnenärmere Witterung hingegen beeinflusste die Wärmenutzung aus Solarthermieanlagen negativ, so dass hier ein Minus von 4 Prozent zu verzeichnen war.

Biomasse

Mit einem Anteil von 81 Prozent blieb die Biomasse (inklusive des biogenen Anteils des Abfalls) mit großem Abstand die wichtigste erneuerbare Wärmequelle. Die gesamte aus Biomasse bereitgestellte Wärmemenge sank allerdings leicht von 159,5 TWh im Jahr 2023 auf 159,1 TWh im Jahr 2024. Mit etwa drei Vierteln stellte die feste Biomasse – überwiegend Brennholz und andere energetisch genutzte Holzsortimente – den größten Anteil an der Wärme aus Biomasse bereit (120,7 TWh). Danach folgte die Wärmebereitstellung aus Biogas und Biomethan (19,7 TWh), biogenem Abfall (14,2 TWh) und flüssiger Biomasse (2,1 TWh).
Mehr siehe: Biomasse

Geothermie und Umweltwärme

Der Markt für Wärmepumpen ist laut dem Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP) im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen: Mit rund 193.000 verkauften Heizungswärmepumpen wurden etwa 46 Prozent weniger Anlagen zu Heizzwecken abgesetzt als im Vorjahr. Der Absatz von Brauchwasserwärmepumpen sank um 50 Prozent auf insgesamt 41.500 Stück. Trotz des Rückgangs der Neuinstallationen hat sich der Gesamtbestand von Wärmepumpen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 10 Prozent erhöht. Insgesamt lag die Zahl der installierten Wärmepumpen zur Nutzung von Umweltwärme und oberflächennaher Geothermie am Ende des Jahres 2024 bei etwa 2,3 Millionen. Die zunehmende Verbreitung spiegelt sich auch in einem Anstieg der Wärmenutzung wieder: Zusammen mit den tiefengeothermischen und balneologischen Anlagen (Bäderbetriebe) wurden im Jahr 2024 insgesamt 29,3 TWh Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen. Dies sind 14 Prozent mehr als im Vorjahr (25,7 TWh) und entspricht damit inzwischen knapp 15 Prozent der gesamten erneuerbaren Wärme.
Mehr siehe: Geothermie

Solarthermie

Die Energiekrise des Jahres 2022 hatte auch zu einem Anziehen des Interesses an solarthermisch unterstützter Heizung und Warmwasserbereitung geführt. Dieses Interesse ist in den Jahren 2023 und 2024 wieder deutlich abgekühlt. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW) lag die 2024 neu installierte Kollektorfläche mit insgesamt etwa 217.000 Quadratmetern nochmals unter dem Niveau des bereits zubauschwachen Vorjahres. Unter Berücksichtigung des Rückbaus von Altanlagen, die an das Ende ihrer Lebensdauer gekommen sind, sank nach derzeitigem Kenntnisstand die insgesamt installierte Kollektorfläche von 22,4 auf nunmehr 22,2 Millionen Quadratmeter.
Die durchschnittliche Globalstrahlung im Jahr 2023 beeinflusste neben der Stromproduktion aus Photovoltaik auch die solarthermische Wärmeerzeugung. Die Wärmeerzeugung aus Solarthermie lag im Jahr 2024 mit 8,8 TWh etwa 4 Prozent unter dem Wert des Jahres 2023 (9,1 TWh).
Mehr siehe: Solarthermie

Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor sinkt

 
Entwicklung des Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Verkehrssektor
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Endenergieverbrauch aus erneuerbaren Energien im Verkehrssektor - Anteile
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI

Auch im Jahr 2024 bleibt der Verkehrssektor der Bereich mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energien. So sank der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch im Verkehr von 7,6 Prozent im Vorjahr auf 7,2 Prozent. Insgesamt verminderte sich der Endenergieverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern im Verkehr um ca. 6 Prozent (auf 42,0 TWh), während gleichzeitig auch der gesamte Endenergieverbrauch im Verkehr um etwa 1 Prozent auf 581 TWh zurückging.
Positiv entwickelt sich im Bereich des Verkehrs weiterhin der Einsatz von erneuerbarem Strom. So wurde im Jahr 2024 14 Prozent mehr erneuerbarer Strom im Verkehr verwendet als im Vorjahr. Der Einsatz von Biokraftstoffen verringerte sich dagegen im Jahr 2024 um fast 11 Prozent.

Biokraftstoffe

Basierend auf einer Hochrechnung bereits vorliegender vorläufiger Monatsdaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) lag der Gesamtabsatz von Biokraftstoffen im Jahr 2024 deutlich unter dem Niveau des Jahres 2023. Der Absatz von Biodiesel und hydriertem Pflanzenöl (HVO) ist nach derzeitigen Erkenntnissen durch den insgesamt weiterhin rückläufigen Dieselverbrauch und insbesondere auch aufgrund neuer Regelungen der 38. BImSchV besonders stark zurückgegangen. Mit 20,4 TWh wurden fast 21 Prozent weniger Biodiesel und HVO abgesetzt als im Vorjahr. Im Jahr 2025 ist allerdings wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Der Absatz von Bioethanol wuchs dagegen um etwa 1,1 Prozent auf etwa 9,2 TWh. Der Einsatz von Biomethan als Kraftstoff lag insbesondere wegen des deutlich erhöhten biogenen Anteils beim LNG gegenüber 2023 mit 3,1 TWh etwa 75 Prozent über dem Vorjahreswert. Pflanzenöl wurde weiterhin in nur sehr geringem Umfang eingesetzt (etwa 3.000 Tonnen dies entspricht 0,03 TWh).
mehr siehe: Biokraftstoffe

Erneuerbarer Strom im Verkehrssektor

Neben den Biokraftstoffen trägt besonders der Stromverbrauch für Elektromobilität in Verbindung mit dem hohen Anteil grünen Stroms im deutschen Strommix zur Energiewende im Verkehrssektor bei. Das Wachstum der Nutzung von Strom im Straßenverkehr übertrifft seit einigen Jahren das Wachstum bei den Biokraftstoffen um ein Vielfaches.
Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wurden im Jahr 2024 insgesamt 572.672 (2023: 700.206) Neuwagen mit elektrischem Antrieb (batterieelektrisch, Plug-in-Hybrid, Brennstoffzelle) zugelassen. Dies waren 20,3 (Vorjahr: 24,6) Prozent aller in Deutschland neu zugelassenen Pkw. 13,5 Prozent aller neu zugelassenen PKW wurden rein batterieelektrisch angetrieben. Dies waren mit 380.609 Fahrzeugen deutlich weniger als im Jahr 2023 (524.219).
Der Gesamtstromverbrauch im Straßenverkehr hat sich gegenüber dem Vorjahr um mehr als 58 Prozent erhöht. Er liegt jedoch mit etwa 5,9 TWh weiterhin deutlich unter dem Verbrauch von Strom im Schienenverkehr (11 TWh). Straßen- und Schienenverkehr sind damit zusammen für rund 3 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs verantwortlich.
Höherer Stromverbrauch bei gleichzeitig steigendem erneuerbaren Anteil am Strommix lassen auch den rechnerisch ermittelten Verbrauch an erneuerbarem Strom im Verkehr deutlich steigen: Im Jahr 2024 wurden etwa 9,2 Mrd. kWh erneuerbarer Strom im Verkehr genutzt. Dies sind etwa 14 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 8,1 Mrd. kWh).
Insgesamt trägt der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Quellen zu etwa 22 Prozent (Vorjahr 18 Prozent) zum Endenergieverbrauch erneuerbarer Energien im Verkehrssektor bei. Darüber hinaus sorgt die höhere Effizienz von Elektromotoren auch dafür, dass pro eingesetzter Energiemenge eine höhere Verkehrsleistung (beispielsweise in Form von Personenkilometern) erreicht wird.

Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch

 
Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch
Quelle: AGEE-Stat - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Vermiedene Treibhausgas-Emissionen durch den Einsatz erneuerbarer Energien, 2024
Quelle: UBA (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Wirtschaftliche Effekte erneuerbarer Energien, 2024
Quelle: ZSW (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI

Mit den europäischen Richtlinien für erneuerbare Energien (2009/28/EC und 2018/2001/EC) wurden verbindliche Ziele vereinbart: Sollten bis 2020 zunächst EU-weit 20 Prozent des Brutto-Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien erreicht werden, hat die EU im Zuge des klima- und energiepolitischen „Fit for 55 – Pakets“ die Erneuerbaren-Ziele für 2030 mit 42,5 bis 45 Prozent inzwischen deutlich angehoben. Im Rahmen der damit einhergehenden Aktualisierung des integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NECP) hat sich Deutschland zu einem Ziel von 41 Prozent bis zum Jahr 2030 verpflichtet.
Im Rahmen der ersten Erneuerbaren-Richtlinie (RED) war Deutschland verpflichtet, im Jahr 2020 18 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Dieses nationale Ziel wurde mit 19,1 Prozent übertroffen. Um allerdings den neuen Zielwert von 41 Prozent im Jahr 2030 zu erreichen, muss sich das Tempo des Umstiegs auf erneuerbare Energien deutlich erhöhen. Mit dem Jahr 2021 wurde die Berechnungsgrundlage des Anteils zudem an die neuen Vorgaben der zweiten Erneuerbaren-Richtlinie angepasst, so dass die Vergleichbarkeit mit den Werten bis 2020 nur eingeschränkt gegeben ist.
Nach Auswertung der derzeit verfügbaren Daten stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahr 2024 auf 22,4 Prozent. Der Anstieg von 0,8 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf einen Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen. Die schwache Dynamik im Wärme- und Verkehrssektor bremsten hingegen die positive Entwicklung. Hinzuweisen ist auf die speziellen Berechnungsvorschriften der RED, die beispielsweise eine Normalisierung von Wind- und Wasserkrafterzeugung vorsehen sowie spezielle Anrechnungsmethoden im Bereich der Biokraftstoffe. Hierdurch unterscheiden sich die nach EU-Richtlinie berechneten Anteilswerte von den in den weiteren Kapiteln dargestellten (nach nationaler Methodik berechneten) Anteilen im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor.


Der Ausbau erneuerbarer Energien trägt wesentlich zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Indem fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt werden, sinken die energiebedingten Treibhausgasemissionen aus Kohle, Gas und Öl.
Insgesamt wurden im Jahr 2024 durch den Einsatz erneuerbarer Energien rund 256 Mio. t CO₂-Äquivalente vermieden. Dies ist eine moderate Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (250 Mio. t vermiedene Emissionen), die maßgeblich durch die gestiegene erneuerbaren Stromerzeugung erreicht wurde. Den größten Anteil an der Emissionsvermeidung hatte mit 106 Mio. t CO₂-Äquivalenten die Stromerzeugung aus Windkraft. Insgesamt entfielen auf den stark dominierenden Stromsektor rund 205 Mio. t CO₂-Äquivalente. Im Wärmesektor wurden 41 Mio. t CO₂-Äquivalente und durch Biokraftstoffe im Verkehr etwa 10 Mio. t CO₂-Äquivalente vermieden.

Die Berechnungen zur Emissionsvermeidung durch die Nutzung erneuerbarer Energien basieren auf einer ganzheitlichen Betrachtung. Dabei werden die durch die Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit denen verrechnet, die durch die Substitution fossiler Energieträger vermieden werden. Vorgelagerte Prozessketten zur Gewinnung und Bereitstellung der Energieträger sowie für die Herstellung und den Betrieb der Anlagen (jedoch ohne Anlagenrückbau) werden dabei berücksichtigt.
Die Publikation „Emissionsbilanz Erneuerbarer Energieträger“ ist auf den Seiten des Umweltbundesamtes verfügbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/emissionsbilanz-erneuerbarer-energietraeger-2023


Auch im Jahr 2024 gingen vom Ausbau der erneuerbaren Energien bedeutende wirtschaftliche Impulse aus, obwohl die Investitionen in erneuerbare Energieanlagen den Rekordwert des Jahres 2023 nicht erreichten. Nach vorläufigen Berechnungen beliefen sie sich im Jahr 2024 auf 32,0 Mrd. Euro, was einem Minus von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (38,1 Mrd. Euro) entspricht, aber dennoch den zweithöchsten Wert seit dem Jahr 2000 darstellt.
Lediglich die Investitionen in Windkraft auf See legten im Vergleich zum Vorjahr zu, die übrigen Sparten wiesen rückläufige Investitionen auf. Den stärksten Rückgang verzeichnete der Wärmepumpenmarkt, aber auch der Absatz von Biomasseheizkesseln lag deutlich unter dem des Jahres 2023. Die Investitionen in Photovoltaikanlagen sanken trotz eines gestiegenen Leistungszubaus auf Grund deutlich gesunkener Anlagenpreise. Die in Windkraftanlagen an Land investierte Summe hingegen spiegelt den etwas geringeren Leistungszubau wider. Die Investitionen in Solarthermieanlagen, Wasserkraftanlagen sowie Biomasseanlagen zur Stromerzeugung setzten den schon in den Vorjahren zu beobachtenden rückläufigen Trend fort.
Insgesamt entfielen 48 Prozent der Investitionen auf Photovoltaik (nach 47 Prozent 2023), 28 Prozent auf Windenergieanlagen an Land und auf See (nach 21 Prozent 2023), 17 Prozent auf Geothermie und Umweltwärme (nach 23 Prozent 2023) und 6 Prozent auf Biomasseanlagen zur Nutzung von Wärme (nach 7 Prozent 2023).
Im Gegensatz zur Entwicklung der Investitionen bewegten sich die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien (inklusive Umsätze durch den Absatz von Biokraftstoffen) auf dem Niveau des Vorjahres. Sie lagen mit 23,3 Mrd. Euro ganz leicht über dem Vorjahreswert (23,2 Mrd. Euro).

Grafiken und Tabellen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland

Stand: Februar 2025

 
Gemittelte Jahrestemperatur in Deutschland (1990–2024)
Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Gemittelte Niederschlagsmenge in Deutschland (1990–2024)
Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Gemittelte Globalstrahlung in Deutschland (1990–2024)
Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
 
Gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 Meter Höhe in Deutschland und Norddeutschland (1990–2024)
Quelle: DWD (AGEE-Stat) - Download Broschüre Kurzlink: http://bit.ly/2dowYYI
Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien
Erneuerbare Energien 2023 Erneuerbare Energien 2024
Bruttostromer-zeugung in GWh Anteil am Brutto-stromverbrauch⁴ in % Bruttostromer-zeugung in GWh Anteil am Brutto-stromverbrauch⁴ in %
Wasserkraft¹ 19.895 3,8 22.213 4,3
Windenergie an Land 117.877 22,6 112.777 21,6
Windenergie auf See 23.887 4,6 26.082 5,0
Photovoltaik 63.873 12.3 74.134 14,2
biogene Festbrennstoffe² 10.434 2,0 10.104 1,9
biogene flüssige Brennstoffe 110 0,02 101 0,02
Biogas 28.272 5,4 28.557 5,5
Biomethan 3.120 0,6 2.734 0,5
Klärgas 1.529 0,3 1.525 0,3
Deponiegas 211 0,04 179 0,03
biogener Anteil des Abfalls³ 5.701 1,1 5.377 1,0
Geothermie 195 0,04 214 0,04
Summe 275.104 52,9 283.997 54,4
¹ bei Pumpspeicherkraftwerken nur Stromerzeugung aus natürlichem Zufluss
² inklusive Klärschlamm
³ biogener Anteil des Abfalls in Abfallverbrennungsanlagen mit 50 Prozent angesetzt
⁴ bezogen auf den Bruttostromverbrauch, 2023: 520,5 TWh, 2024: 521,7 TWh, fossile Bruttostromerzeugung nach AGEB, vorläufige Schätzung

Einzelnachweise


weitere Quellen
Hinweis

Die hier veröffentlichten Daten sind vorläufig und können sich im Laufe des Jahres noch etwas ändern. Differenzen zwischen den Werten in den Tabellen und den entsprechenden Spalten- bzw. Zeilensummen ergeben sich durch Rundungen.

Quelle


Verordnungen - Gesetze

Weblink



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