Laut Begriffsdefinition vom ZVDH im "Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen / 1" vom 01-2010:

Eine Unterspannung ist eine Zusatzmaßnahme aus ausreichend wasserdurchlässigen Bahnen ohne flächige Unterlage. Die Bahnen können gespannt oder mit planmäßigem Durchhang verlegt werden.

Eine Unterspannbahn (s.a. DIN EN 13859) wird frei gespannt über den Sparren montiert. Liegen die Bahnen auf einer Wärmedämmung auf, verwendet man Unterdeckungen.

Hauptfunktionen

Wasserführende Ebene

Es bildet die zweite wasserführende Ebene unter der Dacheindeckung (und ggf. vorhandener Hinterlüftungsebene), zum Schutz der Dachkonstruktion vor Feuchtebelastungen von außen. Geeignete Bahnen können eingesetzt werden zum Beispiel:

  • in der Bauphase als Behelfsdeckung (Witterungsschutz für die Konstruktion): im Zeitraum der Freibewitterung.
  • während der Nutzung:
  • abtropfendes Kondensat von der Dachdeckung (bei sommerlicher Nachtabkühlung)
  • Witterungseinflüsse wie: Flugschnee, Regeneintritt (zB fehlerhafte Dachdeckung),
    Rückstau von Taunässe unter der Schneedecke bei gleichzeitiger Eisplattenbildung im Vordach (im Alpenraum verbreitet)

Winddichtung

Bei gedämmten Konstruktionen liegt sie als Dämmschutzschicht oberhalb der Wärmedämmung und bildet somit zugleich die Winddichtung für die Wärmedämmung (verbessert die Dämmwirkung).

Besondere Anforderungen

An Unterspannbahnen werden besondere Anforderungen an die Schlagregendichtheit gestellt.
Sie muss einer stehenden Wassersäule von mindesten 1000 mm standhalten.
Eine Unterspannbahn muss die Konstruktion durch gute bauphysikalische Eigenschaften vor Tauwasserausfall schützen und hochdiffusionsoffen sein. Dies ist besonders wichtig bei hohen Luftfeuchtigkeiten in den Wintermonaten. In dieser Zeit findet die Diffusion von innen (der warmen Seite) nach außen (der kalten Seite) statt. Ist in der Konstruktion durch z.B. feucht eingebaute Baumaterialien, oder Undichtigkeiten in der Luftdichtung mehr Feuchtigkeit als angenommmen, besteht die Gefahr von Tauwasserausfall an der Unterseite der Bahn. Ein stehender Wasserfilm hat einen hohen Diffusionswiderstand. Friert dieser Wasserfilm, so bildet die Eisschicht eine Dampfsperre und ein Feuchtetransport nach außen ist nicht mehr möglich. Die bauphysikalischen Eigenschaften ändern sich dann dramatisch. Die Feuchtigkeit kann die Konstruktion nicht mehr verlassen und zu Schimmelbildung und Bauschäden führen. Auch bei hohen Luftfeuchtigkeiten und einem stehenden Wasserfilm auf der Unterseite der Bahn muss die Feuchtigkeit schnell und sicher nach außen abgeführt werden können. Monolithische TEEE-Membranen mit aktiven Feuchtetransport bieten dabei den hervorragenden Schutz, da der Feuchtetransport nach außen aktiv durch Diffusion stattfindet und anders als bei mikroporösen Membranen keine Luftbewegungen notwendig sind.

Verarbeitung

Bei der Verarbeitung müssen Unterspannbahnen besonders belastbar und reißfest sein. Die Oberflächenfarbe muss eine Blendung durch Sonnenlicht der Verlegung verhindern. Ebenso sollten Sie leicht mit einem herkömmlichen Cuttermesser zu schneiden sein.

Überblick der Anforderungen

Einen Gesamtüberblick der Vorgaben für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen erhalten Sie unter:

Siehe auch


pro clima Unterspannbahn

  • SOLITEX PLUS - Hochdiffusionsoffene Unterspannbahn, 4-lagig mit Armierung