52.298
Bearbeitungen
| Zeile 215: | Zeile 215: | ||
=== monolithische Bahnen, 3-lagig === | === monolithische Bahnen, 3-lagig === | ||
Weit verbreitet sind mehrlagige Bahnen, bei denen der Funktionsfilm beidseitig durch Vliese abgedeckt ist. Diese bieten dann ein Stück weit Schutz vor mechanischer Beanspruchung und UV-Belastung für den Film, der wiederum für wichtige technische Eigenschaften wie Diffusionsoffenheit, Wasser- und Schlagregendichtheit die entscheidende Rolle spielt (siehe Abb. 14). <br /> | Weit verbreitet sind mehrlagige Bahnen, bei denen der Funktionsfilm beidseitig durch Vliese abgedeckt ist. Diese bieten dann ein Stück weit Schutz vor mechanischer Beanspruchung und UV-Belastung für den Film, der wiederum für wichtige technische Eigenschaften wie Diffusionsoffenheit, Wasser- und Schlagregendichtheit die entscheidende Rolle spielt (siehe Abb. 14). <br /> | ||
Bei modernen Unterdeck-/Unterspannbahnen kommen hierbei monolithische Funktionsfilme zum Einsatz. Wesentlicher Unterschied zu der herkömmlichen Mikroporentechnologie ist, dass diese Membranen grundsätzlich porenfrei sind. Die Membranen sind dadurch sehr dicht gegenüber dem Durchgang von Flüssigwasser. <br /> | Bei modernen Unterdeck-/Unterspannbahnen kommen hierbei [[Monolithische Membran|monolithische]] Funktionsfilme zum Einsatz. Wesentlicher Unterschied zu der herkömmlichen Mikroporentechnologie ist, dass diese Membranen grundsätzlich porenfrei sind. Die Membranen sind dadurch sehr dicht gegenüber dem Durchgang von Flüssigwasser. <br /> | ||
Wasserdampf wird aktiv entlang der Molekularstruktur der Funktionsschicht transportiert – im Prinzip über Diffusion, die zusätzlich verstärkt wird durch Wasserstoffbrückenbindungen. Hierbei entstehen Kräfte zwischen polaren Gruppen der Polymerketten der Funktionsschicht auf der einen Seite, sowie den polaren Wassermolekülen auf der anderen Seite. <br /> | Wasserdampf wird aktiv entlang der Molekularstruktur der Funktionsschicht transportiert – im Prinzip über Diffusion, die zusätzlich verstärkt wird durch Wasserstoffbrückenbindungen. Hierbei entstehen Kräfte zwischen polaren Gruppen der Polymerketten der Funktionsschicht auf der einen Seite, sowie den polaren Wassermolekülen auf der anderen Seite. <br /> | ||
Aufgrund dieser »Wasseranziehung« spricht man auch von hydrophilen Membranen. Bei den entsprechenden pro clima Bahnen kommen ausschließlich monolithische Funktionsschichten mit einer TEEE-Membran (Thermoplastischer Elastomer Ether Ester) zum Einsatz. Hierbei wird ein Polyester um Polyethergruppen ergänzt, um die zuvor genannten hydrophilen Eigenschaften zu erreichen (siehe Abb. 16). | Aufgrund dieser »Wasseranziehung« spricht man auch von hydrophilen Membranen. Bei den entsprechenden pro clima Bahnen kommen ausschließlich monolithische Funktionsschichten mit einer TEEE-Membran (Thermoplastischer Elastomer Ether Ester) zum Einsatz. Hierbei wird ein Polyester um Polyethergruppen ergänzt, um die zuvor genannten hydrophilen Eigenschaften zu erreichen (siehe Abb. 16). <br /> | ||
Die Funktionsschicht wird in der Produktion flüssig zwischen den Vliese (meist aus [[Polypropylen]]) aufgebracht und mittels Walzen verdichtet. Dadurch entsteht ein starker mechanischer Verbund. <br /> | |||
Demgegenüber gibt es am Markt dreilagige Bahnen mit mittiger [[TPU]]-Funktionsschicht (thermoplastischem Polyurethan). Diese wird dann jedoch in der Regel als dünne Folie mit zusätzlichem Klebstoff (z. B. Acrylat) auf den Vliesen verklebt. Diese Verklebungen haben wiederum den Nachteil, dass sie meist nicht sonderlich temperaturbeständig sind (sowohl im kalten, als auch sehr warmen Temperaturbereich). Daher neigen die Bahnen unter Temperatureinfluss eher zur Delaminierung. Da hier aus Kostengründen meist auch recht dünne TPU-Schichten zum Einsatz kommen, weisen die jeweiligen Bahnen oft eine geringere Beständigkeit auf, als beispielsweise zweilagige TPU-Bahnen (siehe nächster Absatz). | |||
== monolithische Bahnen, 2-lagig == | |||
Beim 2-lagigen Aufbau befindet sich gegenüber dem 3-lagigen die Funktionsschicht, meist thermoplastischem Polyurethan (TPU), auf einem Trägervlies (z. B. aus Polyester) als Beschichtung (siehe Abb. 17). <br /> | |||
Dies hat den Vorteil, dass bei Anschlüssen die Dichtebene (TPU) direkt verklebt wird und nicht ein darüberliegendes Deckvlies, wie es beim 3-lagigen Aufbau der Fall ist. Im Herstellungsprozess wird das TPU in der Regel flüssig auf das Trägervlies mittels Co-Extruder aufgebracht. <br /> | |||
Die flüssige Beschichtung dringt auch hier in das Vlies ein Stück weit ein und umschließt dabei teilweise die Vliesfasern. Zusätzlich entsteht eine chemische Bindung zwischen | |||
TPU und Polyester. Durch beide Aspekte wird ein sehr starker Verbund der beiden Lagen erreicht, was die Gefahr der nachträglichen Delaminierung in die einzelnen Schichten deutlich reduziert. <br /> | |||
Die TPU-Beschichtung hat weiterhin den Vorteil, dass diese materialbedingt sehr dehnfähig (bis 700 %) und sehr robust gegenüber mechanischer Belastung beim Begehen der Bahn während der Bauzeit ist. <br /> | |||
Auch gegenüber UV-Strahlung weist TPU eine erhöhte Beständigkeit auf verglichen mit anderen Materialien, die bei entsprechenden Unterdeckbahnen zum Einsatz kommen. <br /> | |||
Die (monolithische) Funktionsweise hinsichtlich des Feuchtetransports ist prinzipiell ähnlich der des 3-lagigen Aufbaus (siehe 2.2.4). | |||