Außendichtungs-Studie: Unterschied zwischen den Versionen

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([[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]]), die für Unterdeckbahnen mit sd-Werten < 0,2 m nach [[DIN EN ISO 12572]] ermittelt wird, für sd-Werte ≥ 0,2 m nach [[DIN EN 1931]]. Nach [[DIN 4108-3]] werden Bahnen mit [[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]] ≤ 0,5 m als diffusionsoffen bezeichnet. <br />
([[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]]), die für Unterdeckbahnen mit sd-Werten < 0,2 m nach [[DIN EN ISO 12572]] ermittelt wird, für sd-Werte ≥ 0,2 m nach [[DIN EN 1931]]. Nach [[DIN 4108-3]] werden Bahnen mit [[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]] ≤ 0,5 m als diffusionsoffen bezeichnet. <br />
Unterdeckbahnen sollten jedoch einen sd-Wert ≤ 0,3 m bzw. deutlich geringer aufweisen. Hintergrund ist unter anderem, dass in [[DIN 4108-3]] und [[DIN 68800-2]] einige Aufbauten beschrieben werden, für die kein rechnerischer Tauwassernachweis bzw. kein Nachweis des Holzschutzes erforderlich ist, wenn (neben weiteren Bedingungen) der sd-Wert der äußeren wasserableitenden Schicht ≤ 0,3 m beträgt. Technisch bzw. bauphysikalisch jedoch sinnvoller ist der Einsatz von Bahnen mit deutlich niedrigeren Diffusionswiderständen, um mehr Feuchteabfuhr nach außen zu ermöglichen.
Unterdeckbahnen sollten jedoch einen sd-Wert ≤ 0,3 m bzw. deutlich geringer aufweisen. Hintergrund ist unter anderem, dass in [[DIN 4108-3]] und [[DIN 68800-2]] einige Aufbauten beschrieben werden, für die kein rechnerischer Tauwassernachweis bzw. kein Nachweis des Holzschutzes erforderlich ist, wenn (neben weiteren Bedingungen) der sd-Wert der äußeren wasserableitenden Schicht ≤ 0,3 m beträgt. Technisch bzw. bauphysikalisch jedoch sinnvoller ist der Einsatz von Bahnen mit deutlich niedrigeren Diffusionswiderständen, um mehr Feuchteabfuhr nach außen zu ermöglichen.
==== Passiver Feuchtetransport bei mikroporösen Bahnen ====
Hier erfolgt der Feuchtetransport nach außen als passiver Vorgang (siehe Abb. 28). Dieser funktioniert nur stark ausgeprägt, wenn ein relativ hohes Dampfteildruckgefälle anliegt. In modernen, hochgedämmten Konstruktionen, ist dies jedoch nicht immer der Fall. Der Feuchtetransport ist hierbei weiterhin abhängig von der Luftbewegung (Konvektion). Bei fehlender Konvektion (z. B. zu geringe Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außenseite der Bahn, die auf starker Wärmedämmung aufliegt) wird der Feuchtetransport stark herabgesetzt. <br />
Dies kann auch geschehen, wenn die Poren der Bahn blockiert sind, z. B. durch Verschmutzung, hohes Dampfaufkommen oder Tauwasserausfall an der Innenseite. Dann kann ebenfalls keine Luftbewegung stattfinden. Im Zweifel sammelt sich hier zu viel Feuchtigkeit an und die Konstruktion kann Schaden nehmen.
==== Aktiver Feuchtetransport bei monolithischen Bahnen ====
Porenfreie Membranen mit monolithischer Funktionsschicht (z. B. TEEE-Film) ermöglichen einen aktiven Feuchtigkeitstransport durch das Bahnenmaterial (siehe Abb. 29). Für den Transport ist nur ein minimales Dampfteildruckgefälle erforderlich. <br />
Steht Kondensat innenseitig in Tropfenform an, wird dieses entlang der Molekülketten des Filmes aktiv in Richtung des Gefälles der Wasserdampfteildrücke (i. d. R. nach außen) transportiert. Bei steigender Feuchtigkeit nimmt der Wasserdampftransport, weil aktiv, sogar noch zu. Der Diffusionswiderstand sinkt. Damit wird die Bahn noch dampfdurchlässiger.
==== Folgen und Vergleich der Systeme ====
Als Folge neigen im Vergleich mikroporöse Bahnen deutlich eher zur diffusionsbedingten Wasserfilmbildung auf der Rückseite, als monolithische Bahnen (siehe Abb. 30). Durch den Wasserfilm oder auch schon stark erhöhte Luftfeuchte ohne Kondensat droht unterhalb der Bahn Pilzbefall (z. B. Schimmel) auf der Wärmedämmung oder Dachschalung (siehe Abb. 31). <br />
Während der Winterzeit kann aus dem Wasserfilm eine geschlossene Eisschicht frieren. Eis ist faktisch wasserdampfdicht. So wandelt sich eine eigentlich dampfdurchlässige Außenschicht in eine Dampfsperre. Dadurch kann noch weiteres Kondensat an der Eisschicht anfallen bzw. anfrieren, wodurch im Extremfall ein Feuchteschaden entstehen kann, der unter Umständen jedoch erst zu Tage tritt, wenn sich die Temperaturen wieder erhöhen und die Eisschicht abschmilzt. <br />
Bei monolithischen Membranen ist die Wasserfilmbildung und daraus möglicherweise resultierende Gefahr einer Eisschicht aufgrund des aktiven Feuchtetransportes nahezu ausgeschlossen. <br />
Dies zeigte sich auch auf realen Baustellen im Vergleich zu mikroporösen Bahnen bei gleichen Bedingungen (siehe Abb. 32).
=== Winddichtheit ===
Wie zuvor erwähnt, sind bezuglich der Winddichtheit aktuell keinerlei Anforderungen an die Ausführung von Bauteilen und eine zu erreichende Qualität in Regeln der Technik definiert. Dementsprechend sind auch keine Anforderungen an die zur Herstellung der Winddichtheit verwendeten Materialien / Produkte festgelegt. <br />
Allgemein kann jedoch festgehalten werden, dass porenfreie Membranen naturgemäß einen größeren Widerstand gegen Luft- bzw. Winddurchströmung aufweisen, als poröse Membranen (siehe auch Kapitel 3.2.2). Auch durch einfache Vliesbahnen ohne Funktionsfilm kann Wind in gewissem Maße hindurchdringen.  <br />
Dachbahnen mit monolithischer Funktionsschicht bieten also auch im Hinblick auf die Winddichtheit größtmögliche Sicherheit. <br />
Neben den Bahnen in der Fläche, spielen für die Winddichtheit natürlich auch die Verbindungen und Anschlüsse an angrenzende Materialien eine entscheidende Rolle. Diese werden in der Regel durch Verklebungen hergestellt. Damit hat auch die Qualität und vor allem Dauerhaftigkeit der Verklebungen einen Einfluss auf die Winddichtheit. Die verwendeten Kleber sollte also über hohe Endfestigkeiten und Dauerhaftigkeiten verfügen (siehe Kapitel 5.2).
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