Die Wasserdampfdurchlässigkeit (sd-Wert) (s. a. DIN EN ISO 12572) beschreibt den Diffusionswiderstand einer Bauteilschicht und wird angegeben in der Dicke einer Luftschicht, die dem gleichen Widerstand entspricht => äquivalente Luftschichtdicke.

Beispiel

Hat eine PE-Folie einen sd-Wert von 20 m, entspricht der Diffusionswiderstand der Folie einer 20 Meter (m) dicken Luftschicht.


Der sd-Wert ist das Produkt aus der Diffusionswiderstandszahl (µ-Wert) und der Dicke (s) des Bauteils in Meter.

sd = µ x s [m]


Ein niedriger sd-Wert kann erreicht werden durch einen niedrigen μ-Wert bei einer größeren Schichtdicke (z. B. Holzfaserdämmplatten) oder durch einen höheren μ-Wert bei einer sehr geringen Schichtdicke (z. B. Unterspannbahnen). Der Wasserdampf orientiert sich zunächst am μ-Wert, dann erst an der Dicke der Baustoffschicht. Das heißt, dass bei einem höheren μ-Wert der Tauwasserausfall schneller auftritt, als bei einem niedrigen μ-Wert.

Im Bereich von Unterspannbahnen besteht wegen der häufig fehlenden Temperatur- und Feuchtedifferenz nur ein geringes Dampfdruckgefälle. Das erklärt, warum es auch bei diffusionsoffenen Unterspannbahnen zu Bauschäden kommen kann, wenn der Feuchtestrom im Bauteil erhöht ist.

Unterdeck- und Unterspannbahnen mit monolithischer porenfreier Membran, z. B. SOLITEX UD, MENTO und PLUS, bieten hier Vorteile, da die Diffusion nicht passiv durch Poren, sondern aktiv entlang der Molekülketten erfolgt.

Der Diffusionswiderstand von SOLITEX ist variabel. Bei Kondensatgefahr reduziert er sich unter 0,02 m. Die Bahn ermöglicht dann einen extrem schnellen und aktiven Feuchtetransport und schützt die Konstruktion optimal gegen Tauwasser und Schimmelbefall.


Siehe auch