Außendichtungs-Studie: Unterschied zwischen den Versionen

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* Einsatz dicker Deckvliese bei mehrlagigen Bahnen. Dadurch wird die eigentliche, dünne  Funktionsschicht der Unterdeckbahn vor UV-Belastung geschützt. Vereinfacht kann man festhalten, dass mit zunehmender Dicke / Grammatur des Deckvlieses auch die UV-Beständigkeit der gesamten Bahn zunimmt.
* Einsatz dicker Deckvliese bei mehrlagigen Bahnen. Dadurch wird die eigentliche, dünne  Funktionsschicht der Unterdeckbahn vor UV-Belastung geschützt. Vereinfacht kann man festhalten, dass mit zunehmender Dicke / Grammatur des Deckvlieses auch die UV-Beständigkeit der gesamten Bahn zunimmt.


==== Hitzebeständigkeit ====
Unter Dacheindeckungen wie z. B. Ziegel, Schiefer, Metalleindeckungen oder auch dachintegrierten PV- und Solaranlagen entstehen sehr hohe Temperaturen. Messungen, wie z. B. in [21] haben Temperaturen bis zu 70 °C unter Dachziegel-/Dachsteineindeckungen festgestellt. <br />
Unter anderen Materialien können die Temperaturen unter Umständen noch höher liegen. Unterdeckbahnen bestehen meist aus Polymeren, langen miteinander verbundenen Molekülketten. Werden diese dauerhaft durch Wärme beansprucht, spalten sich die langen Polymerketten auf. Die verkürzten Ketten führen dazu, dass die Materialien verspröden (ähnlich wie unter UV-Einfluss). Bei dieser vorzeitigen Alterung verliert die Kunststoffbahn ihre mechanischen Festigkeiten. <br />
Hochwertige, langlebige Materialien verfügen über eine thermostabile Funktionsschicht. <br />
Monolithische TEEE-Funktionsfilme (Thermoplastischer Elastomer Ether Ester) haben einen Schmelzpunkt von mehr als 200 °C, mikroporöse Membranen aus Polypropylen von ca. 160 °C. Neben dem höheren Schmelzpunkt weisen die TEEE-Membranen auch eine höhere Langzeit-Thermostabilität auf, als mikroporöse Bahnen.  <br />
Zu TEEE allgemein gibt es langjährige Praxiserfahrungen aus anspruchsvollen Anwendungsbereichen, teils unter Extrembedingungen. So wird TEEE beispielsweise in Airbags eingesetzt. <br />
Das Material muss in dieser Anwendung sowohl bei sehr niedrigen, als auch sehr hohen Temperaturen (beispielsweise -40 °C in Sibirien / +85 °C in einem geparkten schwarzen Auto in der Wüste von Arizona) sicher über die gesamte Lebenszeit eines Autos funktionieren.  <br />
Die Hitzebeständigkeit der SOLITEX MENTO Bahnen wurde auch labortechnisch im Rahmen von unabhängigen Prüfungen an Prüfinstituten nachgewiesen. Hierfür wurde die Dauerhaftigkeit nach künstlicher Alterung nach [[DIN EN 13859-1]] bestimmt. Dazu wurden nach UV- und Wärmealterung das Zug-Dehnungsverhalten sowie die Wasserdichtheit gemessen. <br />
Regulär ist hierzu in DIN EN 13859-1 eine Temperaturalterung bei 70 °C über eine Dauer von 90 Tagen vorgesehen. Das [[ZVDH-Regelwerk]] fordert in den jeweiligen Produktdatenblättern für die Klassen USB, UDB und UDB-eA eine Erhöhung auf 80 °C.  <br />
Die Unterdeckbahnen der [[SOLITEX MENTO-Familie]] wurden noch höheren Beanspruchungen ausgesetzt und erfüllten die Anforderungen dieser Prüfung auch bei 100 °C oder 120 °C. Damit bieten die SOLITEX-Unterdeckbahnen deutlich höhere Hitzebeständigkeit als marktüblich und können somit auch bei extremer Temperaturbeanspruchung sicher bestehen.
==== Hydrolysestabilität ====
Unter Hydrolyse wird allgemein die chemische Spaltung von Verbindungen unter Wassereinfluss verstanden. Dieses Phänomen kann auch bei gewissen organischen Verbindungen, also auf Kohlenstoffketten basierenden Kunststoffen
auftreten. <br />
Generell ist es so, dass viele Substanzen chemisch zu einer irreversiblen Materialveränderung führen können. Geläufig sind meist Reaktionen bei der Einwirkung von Säuren oder Basen, doch auch das vermeintlich »neutrale«
Wasser kann Bauprodukte erheblich schädigen. <br />
Bei der Hydrolyse handelt es sich um eine chemische Wechselwirkung zwischen Wasser und verschiedenen Kunststoffen mit hydrolisierbaren Gruppen, wie beispielsweise Ester-, Amid- oder Nitrilgruppen. Besonders empfindlich reagieren polykondensierte Kunststoffe.  <br />
Bei der Erzeugung der langkettigen Polymere wird (vereinfacht ausgedrückt) Wasser abgespalten, wodurch sich die Ketten verlängern. Steht nun beim späteren Einsatz des Kunststoffes Wasser und etwas Wärmeenergie zur Verfügung, kehrt sich der Vorgang um und die Ketten brechen auf. Die Wirkung ist ähnlich wie durch UV-Belastung. Damit verliert der Kunststoff wesentliche Eigenschaften wie die mechanischen Festigkeiten. <br />
In der Baupraxis können durch das Hydrolyse-Phänomen Probleme entstehen, wenn Kunststoffe länger andauernd Flüssigwasser ausgesetzt sind. Dies kann Kondensat sein, das von der Dacheindeckung abtropft oder das sich unterseitig der Bahn infolge hoher Luftfeuchte bildet. Bei minderwertigen Materialien entstehen zunächst punktuelle Auflösungserscheinungen (»Lochfrass«), bis hin zum totalen Zusammenbruch der Bahn. Es gilt also für die Herstellung von Unterdeck- und Unterspannbahnen die richtige Materialwahl und -kombination zu treffen, um diese Einflüsse abzufangen. Daher sind sowohl die Deckvliese der SOLITEX MENTO Bahnen, als auch die TEEE-Funktionsschicht so ausgelegt, dass diese langfristig einen erhöhten Schutz vor Hydrolyse bieten.
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