Außendichtungs-Studie: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Schlagregensicherheit ====
==== Schlagregensicherheit ====
Im Baualltag tritt immer wieder Starkregen auf. Die Belastung, die dabei auf ein Unterdach oder eine Unterdeckung einwirkt, wird durch statische Wasserdichtheitstests nicht realistisch abgedeckt. Regen trifft dann mit einer
Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h auf die Bahnen. Wassertropfen können dabei einen Durchmesser bis ca. 5 mm aufweisen. Bei einem starken Gewitter können ohne weiteres in kürzester Zeit 30 bis 40 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen. So kommt zur Belastung beim Aufschlagen der Tropfen auch die Belastung beim Ablaufen des Wassers vom Dach mit Rückstauungen hinzu. Weil die Belastung bei einem solchen Wetterereignis sehr hoch sein kann und sich von einer statischen Wasserbeanspruchung unterscheidet, werden Unterdeck- und Unterspannbahnen auch einem Schlagregentest [14] unterzogen. Hierbei werden in einem Prüfstand mit einer ca. 2,5 m² großen Fläche (vier Felder: davon zwei mit frei gespannter Bahn, ein Feld auf Wärmedämmung als weiche Unterlage und ein weiteres Feld auf sägerauen Schalungsbrettern als harte Unterlage) mithilfe eines Gebläses starke Windgeschwindigkeiten erzeugt. <br />
Zusätzlich wird Wasser auf die Schaufelräder des o. g. Gebläses gesprüht. Dieser verteilt den Wasserstrahl in Tropfen, welche dann wiederum mit dem Luftstrom durch einen Ausblastrichter auf die Prüffläche treffen (siehe Abb. 25). Die Tropfen stimmen hinsichtlich Größe, Verteilung und Wassergehalt mit natürlichen Tropfen bei Schlagregenereignissen sehr gut überein. Dies wurde durch entsprechend Vergleichsversuche bestätigt. Zur Überprüfung der ausreichenden Schlagregensicherheit im Sinne des ZVDH-Regelwerks, werden bei dem zuvor beschriebenen Verfahren mehrstufige Tests durchgeführt, wobei für Unterspann- und Unterdeckbahnen die Proben über einen Zeitraum von 2,5 Stunden zw. 50 und 60 mm Niederschlag mit einer stufenweise steigenden Windgeschwindigkeit von bis 72 km/h (Windstärke 8 nach Beaufort-Skala) beansprucht werden.
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 4ADS 26a oberflächenspannung.jpg|center|300px|]]  
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| Abb. 26 b: Oberflächenspannung von Wasser herabgesetzt durch chemische Substanz, keine ausgeprägte Tropfenbildung, geringer Zusammenhalt des Wassers, Wasser kann eher durch Poren hindurchdringen.
| Abb. 26 b: Oberflächenspannung von Wasser herabgesetzt durch chemische Substanz, keine ausgeprägte Tropfenbildung, geringer Zusammenhalt des Wassers, Wasser kann eher durch Poren hindurchdringen.
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Im Baualltag tritt immer wieder Starkregen auf. Die Belastung, die dabei auf ein Unterdach oder eine Unterdeckung einwirkt, wird durch statische Wasserdichtheitstests nicht realistisch abgedeckt. Regen trifft dann mit einer
Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h auf die Bahnen. Wassertropfen können dabei einen Durchmesser bis ca. 5 mm aufweisen. Bei einem starken Gewitter können ohne weiteres in kürzester Zeit 30 bis 40 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen. So kommt zur Belastung beim Aufschlagen der Tropfen auch die Belastung beim Ablaufen des Wassers vom Dach mit Rückstauungen hinzu. Weil die Belastung bei einem solchen Wetterereignis sehr hoch sein kann und sich von einer statischen Wasserbeanspruchung unterscheidet, werden Unterdeck- und Unterspannbahnen auch einem Schlagregentest [14] unterzogen. Hierbei werden in einem Prüfstand mit einer ca. 2,5 m² großen Fläche (vier Felder: davon zwei mit frei gespannter Bahn, ein Feld auf Wärmedämmung als weiche Unterlage und ein weiteres Feld auf sägerauen Schalungsbrettern als harte Unterlage) mithilfe eines Gebläses starke Windgeschwindigkeiten erzeugt. <br />
Zusätzlich wird Wasser auf die Schaufelräder des o. g. Gebläses gesprüht. Dieser verteilt den Wasserstrahl in Tropfen, welche dann wiederum mit dem Luftstrom durch einen Ausblastrichter auf die Prüffläche treffen (siehe Abb. 25). Die Tropfen stimmen hinsichtlich Größe, Verteilung und Wassergehalt mit natürlichen Tropfen bei Schlagregenereignissen sehr gut überein. Dies wurde durch entsprechend Vergleichsversuche bestätigt. Zur Überprüfung der ausreichenden Schlagregensicherheit im Sinne des ZVDH-Regelwerks, werden bei dem zuvor beschriebenen Verfahren mehrstufige Tests durchgeführt, wobei für Unterspann- und Unterdeckbahnen die Proben über einen Zeitraum von 2,5 Stunden zw. 50 und 60 mm Niederschlag mit einer stufenweise steigenden Windgeschwindigkeit von bis 72 km/h (Windstärke 8 nach Beaufort-Skala) beansprucht werden.


Zur Auswertung der Prüfergebnisse im frei gespannten Zustand werden Tropfengröße, -anzahl und -verteilung bei Wasserdurchtritt festgehalten und mithilfe einer Punkteskala (0 bis 10) bewertet, wobei die Bewertungsziffer 0 bei keinem oder nur vereinzelten und kleinem Tropfendurchtritt die beste Bewertung darstellt. Die Anforderungen gelten als erfüllt, wenn eine Bewertungsziffer <6 erreicht wird. <br />
Zur Auswertung der Prüfergebnisse im frei gespannten Zustand werden Tropfengröße, -anzahl und -verteilung bei Wasserdurchtritt festgehalten und mithilfe einer Punkteskala (0 bis 10) bewertet, wobei die Bewertungsziffer 0 bei keinem oder nur vereinzelten und kleinem Tropfendurchtritt die beste Bewertung darstellt. Die Anforderungen gelten als erfüllt, wenn eine Bewertungsziffer <6 erreicht wird. <br />

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