Dachsanierung von außen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. Juni 2016, 17:59 Uhr

Empfehlungen zur Dachsanierung von außen - Kurzfassung

Anwendungsorientierte Zusammenfassung aus der Sanierungs-Studie:

Bei dieser Sanierungsvariante wird das Dach von außen geöffnet, d.h. bestehende Innenverkleidungen bleiben unangetastet.
Bei der allgemeinen Empfehlung zur Sanierung von außen muss davon ausgegangen werden, dass dem Baubestand raumseitig der Tragkonstruktion/Dämmebene eine unzureichende Luftdichtheit und/oder eine unzureichender Dampfbremseebene besteht.

Nachfolgend die Darstellung verschiedener Lösungsvarianten an Hand genannter Aufgabenstellung:

Wannenförmige Verlegung

wannenförmige Verlegung

Vorgehen:

Dabei wird die Dampfbremsbahn wannenförmig im Gefach (Warmseite) verarbeitet, an den Sparren bis max. 1/3 der Sparrenhöhe hoch gezogen und umlaufend luftdicht mit dem Anschlusskleber ORCON F oder ORCON CLASSIC bzw. einem Allround-Klebeband der TESCON-Familie verklebt (s. exemplarische Skizze). Hierfür müssen die Untergründe tragfähig, trocken, staub-, silikon- und fettfrei sein. Bei Altholz ist in der Regel eine gründliche Reinigung erforderlich. Nicht tragfähige Untergründe können mit TESCON PRIMER RP grundiert und verfestigt werden.
Im Anschlussbereich vorhandene Risse im Holz sind mit dem Anschlusskleber zu verfüllen, im Zweifelsfall vorab bis in die Tiefe aufzubohren.

Idealerweise wird die pro clima INTESANA (connect) vom First bis zur Traufe längs zum Sparren ausgerollt, damit möglichst wenig Überlappungen der Bahnen untereinander mit dem Allround-Klebeband TESCON VANA abzukleben sind. Vorteil:

Nachteile:

  • Die Vielzahl der Anschlüsse an (evtl. rissigen) Konstruktionshölzern bergen Risiken der Ausführungsqualität.
  • Hoher wirtschaftlicher Aufwand in Zeit und Material.


Sup-and-Top Lösung

Die sicherste Variante

Sub-and-Top (Berg- und Tal-Verlegung) ist die Bezeichnung für die Verlegeweise speziell entwickelter Dampfbremsbahnen (DASATOP, sd-Wert: 0,05 bis 2 m) bei der Dachsanierung von außen. DASATOP ist auch für die entsprechnede Verarbeitung in der Wand geeignet (s. Einsatzbereich (DASATOP)).
Vorteile gegenüber wannenförmiger Verlegeweise:

  • In der Fläche sind zur Herstellung der Luftdichtheit nur die Bahnüberlappungen abzukleben.
  • Damit deutlich wirtschaftlicher und sicherer gegenüber wannenförmiger Verlegung.

... mehr: Sanierungs-Studie bzw. Sub-and-Top


1:1 Lösung

Die monolithische Luftdichtungsebene liegt unter der Aufdachdämmung. Diese hat mit min. die gleiche Dämmstärke wie die der Zwischensparrendämmung.

1:1 Lösung
1:1 Lösung
mit
Innenbekleidung
1)
Zwischensparrendämmung
(ZSD), Faserdämmstoff   2)
Schalungsebene
auf den Sparren
erforderliche Aufdachdämmung:
min. gleiche Dämmstärke wie ZSD
DASAPLANO 0,50 connect keine Anforderung beliebig keine
DASAPLANO 0,01 connect
auch: SOLITEX UD
beliebig möglich,
nur Vollholz 3)
diffusionsoffener, unbekannt, nicht oder nur in Teilen vorhanden
  • direkt unterhalb der Bahn:
    sorptiver Dämmstoff, ≥ 40 mm
  • Rest: beliebig
keine
  • wie vor, jedoch
    ohne zusätzliche Unterdeckung

Beurteilung: Leicht herabgesetztes Bauschadensfreiheitspotenzial gegenüber Sub-and-Top Lösung, mit geringer Schimmelwahrscheinlichkeit. Wirtschaftlich besonders, wenn evtl. vorhandene, gut erhaltene Dämmung aus dem Bestand nicht entfernt werden muss. Mehr: Sanierungs-Studie: 1:1 Lösung

2:1 und 3:1 Lösung - mit DASAPLANO 0,01 connect

Die monolithische Luftdichtungsebene liegt unter der Aufdachdämmung. Diese hat mit min. die halbe bzw. ein Drittel der Dämmstärke wie die der Zwischensparrendämmung.

Bsp. 2:1 Lösung
mit sorptiven Dämmstoffen
DASAPLANO 0,01 connect
auch: SOLITEX UD
Innenbekleidung
1)
Zwischensparrendämmung
(ZSD), Faserdämmstoff   2)
Schalungsebene
auf den Sparren
erforderliche Aufdachdämmung
2:1 Lösung beliebig möglich,
nur Vollholz 3)
≥ 1/2 Dämmstärke wie ZSD
aus Holzfaserunterdeckplatten
ggf. Unterdeckbahn sd-Wert ≤ 0,05 m
diffusionsoffener, unbekannt, nicht oder nur in Teilen vorhanden
  • direkt unterhalb der Bahn:
    sorptiver Dämmstoff, ≥ 40 mm
  • Rest: beliebig
keine ≥ 1/2 Dämmstärke wie ZSD
aus Holzfaserunterdeckplatten
ohne zusätzliche Unterdeckung
3:1 Lösung nur bei
  • N/F Vollholz oder
  • Putz auf Schalung
beliebig keine ≥ 1/3 Dämmstärke wie ZSD
aus Holzfaserunterdeckplatten
ggf. Unterdeckbahn sd-Wert ≤ 0,05 m

Beurteilung: Herabgesetztes Bauschadensfreiheitspotenzial gegenüber 1:1-Lösung, mit geringer Schimmelwahrscheinlichkeit. ... mehr: Sanierungs-Studie: 2:1 Lösung

Legende:

1) Erforderliche Ebenen der Innenbekleidung sind vollflächig intakt.
2) Vollumfänglich funktionsfähig, hohlraumfrei.
3) Weichholz (Fi, Ki, Ta), ≤ 30 mm, auf den Sparren bzw. unter der Luftdichtungsbahn - keine Holzwerkstoffplatten.



Abweichende Konstruktionsempfehlungen von Dämmstoffherstellern

Die dargelegten Empfehlungen zur Sanierung von außen beruhen auf allgemeinen Daten für Faserdämmstoffe.
Hersteller sorptiver Dämmstoffe, wie z. B. Holzfaserdämmstoffe, verfügen über genaue Kenntnisse der spezifischen, technischen Leistungsfähigkeiten ihrer Produkte.

Daher können deren Empfehlungen von den oben dargestellten abweichen, so dass die für die Aufdachdämmung erforderlichen Schichtdicken geringer ausfallen können.
Bei den von oben genannten Angaben abweichenden Bauteilen können sich Interessenten für Konstruktionsempfehlungen direkt an den Lieferanten/Hersteller der Holzfaserplatten wenden.

Download pro clima Technik-Info-Ticker (TIK)