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== Anforderungen an Außendichtungsbahnen und Vergleich verschiedener Systeme == | == Anforderungen an Außendichtungsbahnen und Vergleich verschiedener Systeme == | ||
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 4ADS 24a hydrostatischer druckversuch.jpg|center|300px|]] | |||
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| Abb. 24 a / b: Hydrostatischer Druckversuch im Labor – mittels Überdruck durch Pressluft wird eine künstliche Wassersäule simuliert. Gute Unterdeckbahnen erreichen Werte von über 2.500 mm. | |||
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 4ADS 25 schlagregentest.jpg|center|300px|]] | |||
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| Abb. 25: Schlagregentest – ein realistisches Prüfverfahren, um die dynamische Belastung eines Starkregenereignisses nachzubilden; Unterdeck- und Unterspannbahnen müssen den Test gemäß ZVDH-Regelwerk bestehen. | |||
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Damit die jeweiligen Platten, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, und Bahnen die unter o.g. Kapitel [[#Technologien|Technologien]] vorgestellten Aufgaben erfüllen können, müssen diese entsprechende Eigenschaften aufweisen bzw. Anforderungen erfüllen. <br /> | Damit die jeweiligen Platten, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, und Bahnen die unter o.g. Kapitel [[#Technologien|Technologien]] vorgestellten Aufgaben erfüllen können, müssen diese entsprechende Eigenschaften aufweisen bzw. Anforderungen erfüllen. <br /> | ||
Die Definition und Eigenschaften von Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen werden in [[DIN EN 13859-1|DIN EN 13859 Teil 1]] (für Dächer) sowie [[DIN EN 13859-1|Teil 2]] (für Wände) geregelt. Hier sind auch die Methoden festgelegt, nach denen die jeweiligen Eigenschaften geprüft werden. <br /> | Die Definition und Eigenschaften von Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen werden in [[DIN EN 13859-1|DIN EN 13859 Teil 1]] (für Dächer) sowie [[DIN EN 13859-1|Teil 2]] (für Wände) geregelt. Hier sind auch die Methoden festgelegt, nach denen die jeweiligen Eigenschaften geprüft werden. <br /> | ||
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Die hohe Schlagregensicherheit wird erreicht, weil in der [[Monolithische Membran|monolithischen Membran]] keine Poren vorhanden sind. Hohe Aufprallgeschwindigkeiten oder reduzierte Oberflächenspannung von Wassertropfen sind dann unproblematisch. <br /> | Die hohe Schlagregensicherheit wird erreicht, weil in der [[Monolithische Membran|monolithischen Membran]] keine Poren vorhanden sind. Hohe Aufprallgeschwindigkeiten oder reduzierte Oberflächenspannung von Wassertropfen sind dann unproblematisch. <br /> | ||
Winddichtungsbahnen mit mikroporöser Funktionsschicht weisen demgegenüber aufgrund der Poren eine geringere Schlagregensicherheit auf und können bei den zuvor genannten Umständen relativ schnell durchlässig werden. | Winddichtungsbahnen mit mikroporöser Funktionsschicht weisen demgegenüber aufgrund der Poren eine geringere Schlagregensicherheit auf und können bei den zuvor genannten Umständen relativ schnell durchlässig werden. | ||
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==== Einfluss von Verschmutzungen bei Bahnen ==== | ==== Einfluss von Verschmutzungen bei Bahnen ==== | ||
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 4ADS 26a oberflächenspannung.jpg|center|300px|]] | |||
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| Abb. 26 a: Oberflächenspannung von Wasser normal, Wasser bildet beinahe kugelförmige Tropfen. | |||
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| Abb. 26 b: Oberflächenspannung von Wasser herabgesetzt durch chemische Substanz, keine ausgeprägte Tropfenbildung, geringer Zusammenhalt des Wassers, Wasser kann eher durch Poren hindurchdringen. | |||
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Die Wasserdichtheit poröser Bahnen basiert, wie auch schon zuvor erläutert, auf der Oberflächenspannung des Wassers bzw. von Wassertropfen und demgegenüber Poren, die deutlich »kleiner« sind. Jedoch kann die Oberflächenspannung des Wassers durch chemische Substanzen herabgesetzt werden. <br /> | Die Wasserdichtheit poröser Bahnen basiert, wie auch schon zuvor erläutert, auf der Oberflächenspannung des Wassers bzw. von Wassertropfen und demgegenüber Poren, die deutlich »kleiner« sind. Jedoch kann die Oberflächenspannung des Wassers durch chemische Substanzen herabgesetzt werden. <br /> | ||
Dies kann im Baualltag z. B. durch Reinigungsmittel, holzeigene Inhaltsstoffe (Harze oder Terpene), Holzschutzmittel (Salze und Netzmittel), Lösemittel oder Sägekettenöl erfolgen. Ursache dafür ist, dass sich hydrophile (»wasserliebende«) Komponenten der Substanzen an den Wassermolekülen anlagern und zwischen diese drängen. Dadurch reduziert sich der Zusammenhalt der Wassermoleküle und die Oberflächenspannung sinkt (siehe Abb. 26 a / b). <br /> | Dies kann im Baualltag z. B. durch Reinigungsmittel, holzeigene Inhaltsstoffe (Harze oder Terpene), Holzschutzmittel (Salze und Netzmittel), Lösemittel oder Sägekettenöl erfolgen. Ursache dafür ist, dass sich hydrophile (»wasserliebende«) Komponenten der Substanzen an den Wassermolekülen anlagern und zwischen diese drängen. Dadurch reduziert sich der Zusammenhalt der Wassermoleküle und die Oberflächenspannung sinkt (siehe Abb. 26 a / b). <br /> | ||
Poröse Bahnen bieten dann eine deutlich reduzierte Wasserdichtheit – sowohl statisch, als auch dynamisch bei einem Schlagregentest. Dadurch können erhebliche Feuchtemengen in die Wärmedämmung eindringen und zu Schäden an der Konstruktion und zu [[Schimmel]]bildung führen. Der Einfluss kann auch in Labormessungen deutlich nachgewiesen werden. Dazu wurden beispielsweise Proben sowohl monolithischer, als auch mikroporöser Bahnen mit Sägekettenöl bestrichen und anschließend einem hydrostatischen Druckversuch nach [[DIN EN ISO 811]] unterzogen. Bei dem hier erwähnten Versuch wurde jeweils die Hälfte der jeweiligen Probe bestrichen. Nach Aufbringen eines Drucks, der einer Wassersäule von ca. 3 Metern Höhe entspricht, zeichnen sich deutliche Unterschiede ab: bei der monolithischen Bahn ist auch im ölbestrichenen Abschnitt kein Wasserdurchgang feststellbar, wohingegen sich bei der mikroporösen Bahn im ölbestrichenen Bereich deutliche Wassertropfen bilden gegenüber der unbehandelten Probenhälfte (siehe Abb. 27). Dies verdeutlicht die Problematik der reduzierten Wasserdichtheit bei herabgesetzter Oberflächenspannung von mikroporösen Bahnen. Monolithische Bahnen (wie alle pro clima Unterdeckbahnen) bleiben auch unter diesem Einfluss sicher wasserdicht. | Poröse Bahnen bieten dann eine deutlich reduzierte Wasserdichtheit – sowohl statisch, als auch dynamisch bei einem Schlagregentest. Dadurch können erhebliche Feuchtemengen in die Wärmedämmung eindringen und zu Schäden an der Konstruktion und zu [[Schimmel]]bildung führen. Der Einfluss kann auch in Labormessungen deutlich nachgewiesen werden. Dazu wurden beispielsweise Proben sowohl monolithischer, als auch mikroporöser Bahnen mit Sägekettenöl bestrichen und anschließend einem hydrostatischen Druckversuch nach [[DIN EN ISO 811]] unterzogen. Bei dem hier erwähnten Versuch wurde jeweils die Hälfte der jeweiligen Probe bestrichen. Nach Aufbringen eines Drucks, der einer Wassersäule von ca. 3 Metern Höhe entspricht, zeichnen sich deutliche Unterschiede ab: bei der monolithischen Bahn ist auch im ölbestrichenen Abschnitt kein Wasserdurchgang feststellbar, wohingegen sich bei der mikroporösen Bahn im ölbestrichenen Bereich deutliche Wassertropfen bilden gegenüber der unbehandelten Probenhälfte (siehe Abb. 27). Dies verdeutlicht die Problematik der reduzierten Wasserdichtheit bei herabgesetzter Oberflächenspannung von mikroporösen Bahnen. Monolithische Bahnen (wie alle pro clima Unterdeckbahnen) bleiben auch unter diesem Einfluss sicher wasserdicht. | ||
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