Bauphysik Sanierungs-Studie

Aus Wissen Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sanierungs-Studie

Lösungen für die Luftdichtheit bei energietechnischen Sanierungen von Dachkonstruktionen

Auszug einer von MOLL bauökologische Produkte GmbH initiierten Sanierungs-Studie[1]:

Einführung

Es ist allgemein bekannt, dass Luftdichtheit die Voraussetzung für die Funktion einer Wärmedämmkonstruktion ist.
Luftdichte Konstruktionen sorgen für ein behagliches Innenraumklima und helfen Bauschäden durch Auffeuchtung infolge Kondensation zu vermeiden. Insbesondere konvektive Feuchteströme können große Mengen an Feuchtigkeit innerhalb kürzester Zeit in eine Wärmedämmebene eintragen und damit sowohl die Tragkonstruktion als auch die Wärmedämmung in ihrer Funktion gefährden. Nicht selten führt dies zu Schimmelbildung und Beeinträchtigung der Funktion der Konstruktion.

Bei bestehenden Dachkonstruktionen stellt sich die Frage, mit welchen Möglichkeiten die im Regelfall mangelhafte Luftdichtheit bei der energetischen Sanierung in Kombination mit einer erhöhten Dämmstärke aufgewertet werden kann.
Dabei sind zunächst die verschiedenen Möglichkeiten hinsichtlich des Einbauortes zu prüfen.
Im Entwurf zur DIN 4108-7 wird unter Punkt 5 „Planung und Ausführung“ angegeben, dass die Luftdichtheitsschicht „in der Regel […] raumseitig der Dämmebene und möglichst auch raumseitig der Tragkonstruktion anzuordnen“ ist. Diese Empfehlung der Norm setzt den idealtypischen Zustand eines Neubauvorhabens voraus. Bei einer Dachsanierung ist dieser nur unter großem Aufwand zu erreichen und mit großen Unannehmlichkeiten für die Bewohner des zu sanierenden Objekts verbunden. Dementsprechend kann gemäß der Normung die Luftdichtheit von Gebäuden in jeder Ebene des Bauteils realisiert werden.

Bei der Wahl der Lage einer Luftdichtungsebene muss der Tauwasserausfall in der Konstruktion entsprechend den Anforderungen der DIN 4108-3 betrachtet werden.

  • Verfügt eine innenseitig angeordnete Luftdichtungsebene über einen zu geringen Diffusionswiderstand (sd-Wert), kann ggf. zu viel Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringen und in Abhängigkeit der folgenden Bauteilschichten als Tauwasser ausfallen –
  • ist eine Luftdichtungsebene außenseitig mit einem zu hohen Sperrwert vorhanden, kann es bei niedrigen Widerständen innen ebenfalls zu einer Feuchteakkumulation in der Konstruktion kommen.

Ziel dieser Studie ist es, die einzelnen Varianten zu untersuchen, zu bewerten und Empfehlungen für nachhaltig sichere Konstruktionen aufzuzeigen, die über ein möglichst großes Bauschadensfreiheitspotential verfügen. Fehlertolerante Aufbauten sind beim Bauen im Bestand besonders wichtig.

Funktionstechnische Platzierung der Luftdichtung in Konstruktionen

Goldene Regel 1/3 zu 2/3

- Dieser Abschnitt ist ausgelagert, siehe: Goldene Regel 1/3 zu 2/3

Quellen für einen Feuchtigkeitseintrag

Zwei grundlegende Ursachen für einen Feuchteeintrag in Wärmedämmkonstruktionen werden unterschieden:

Feuchtigkeitstransporte aus Diffusionsvorgängen lassen sich berechnen durch Anwendung pauschaler stationärer Klimadaten (z. B. gemäß DIN 4108-3) oder als realitäts nahe instationäre Berechnung der Feuchtetransporte durch Anwendung realer Klima- und Baustoffkenndaten gemäß DIN EN 15026.
Feuchtigkeitstransporte durch Konvektion sind nicht berechenbar und führen oft zu einer Feuchtigkeitsmenge in der Konstruktion, die im Vergleich zur Diffusion mehrere hundert Mal größer sein kann.

Weitere ausgelagerte Abschnitte:

Berechnungsmodelle für Diffusionsvorgänge

Berechnungsmodelle für konvektiven Eintrag

Anreicherung der Feuchtigkeitsmenge infolge innerer Konvektion

Eisschichten sind Dampfsperren

sd-Wert und μ-Wert

Messunsicherheiten bei hochdiffusionsoffenen Materialien

Bewertung der Feuchtigkeitseinflüsse. Definition des Bauschadensfreiheitskriteriums

Untersuchte Konstruktionen

Im ersten Teil dieser Studie werden auf Grundlage der formulierten Kriterien folgende Konstruktionen auf ihre mögliche Schimmelwahrscheinlichkeit hin untersucht. Diese werden mit WUFI pro des Fraunhofer-Institutes mit dem Klimadatensatz für Holzkirchen vergleichend für folgende Konstruktionen durchgeführt:

Sorptionsfähige Dämmstoffe bieten ein zusätzliches Sicherheitsplus. Sie können Feuchtespitzen im Bauteil an den Grenzschichten abpuffern. Dies erfolgt z. B. bei Holzweichfaser- bzw. Zellulosedämmstoffen durch Aufnahme der Feuchtigkeit in die Zellen des enthaltenen Holzanteils.

Das Innenklima wird entsprechend den Annahmen des WTA-Merkblatts6-2-01/D[2] (in WUFI enthalten) mit normaler Feuchtelast festgelegt, wie es in Räumen bewohnter Häuser (Schlaf- und Wohnräume, Bäder und Küchen) vorhanden ist. Die angegebenen Konstruktionen werden zur Abschätzung des Einflusses der Dichtheit der Innenbekleidung mitvollflächig vorhandener Gipsbauplatte (Stärke 10 mm) und ohne Gipsbauplatte berechnet, um den Einfluss von Profilbrettschalungen bzw. mangelhaft luftdichten Innenbekleidungen zu berücksichtigen.

Ergebnisdiskussion

... der nachfolgend beschriebenen 4 Fälle

Untersucht wird die Feuchtigkeitssituation an der Grenzfläche der Luftdichtungsbahn. Dazu wird

Ziel

Innerhalb von wärmegedämmten Konstruktionen treten die höchsten rel. Luftfeuchtigkeiten bzw. Feuchtigkeitsgehalte an der Grenzschicht beim Wechsel von Materialien mit unterschiedlichen μ-Werten auf. Der Wassergehalt der Wärmedämmung in der äußersten Schicht (1 mm) und die relative Luftfeuchtigkeit sollen nicht signifikant erhöht sein.

Fall 1: 35 mm Holzweichfaser

1a: Ohne Luftdichtung innen
1b: Mit Luftdichtung innen
  • Überdämmung der Sparren mit Holzweichfaser 35 mm,
  • darunter außenliegende diffusionsoffene Luftdichtung (sd = 0,02 m),
  • Faserförmige Zwischensparrendämmung, nicht sorptiver Dämmstoff 120 mm
  • a) Ohne Innenbekleidung
  • b) Mit perfekter Luftdichtung innen (hier: Gipsbauplatte 10 mm)

(Abweichend von den Empfehlungen der DIN EN ISO 12572 bzw. der DIN 4108-3 wird die Berechnung mit einem sd-Wert von 0,02 m (statt der in der Norm festgelegten 0,10 m) durchgeführt.)

Berechnungen zu Fall 1a - ohne Luftdichtung innen
Feuchte an 157 Tagen > 90 %,
an 15 Tagen Tauwasser
=> Schimmel sehr wahrscheinlich
Max. Feuchtegehalt an der Grenzschicht während mehrerer Monate erhöht - über 150 kg/m³

Dieser Fall simuliert Konstruktionen mit nicht perfekter Luftdichtung bei Gipsbauplatten, verputzten Flächen, und Profilholzschalungen.

  Derartige Konstruktionen erhalten gemäß dargestellten Berechnungsergebnis an der Grenzschicht zwischen Wärmedämmstoff und außenliegender Luftdichtungsebene sehr hohe rel. Luftfeuchtigkeiten weit über 90 % bis hin zum Tauwasserausfall. An 157 Tagen pro Jahr liegt die rel. Luftfeuchtigkeit an der Grenzschicht über 90 % – an 15 Tagen kommt es sogar zur Bildung von Tauwasser. Es besteht eine sehr hohe Gefahr von Schimmelpilzbildung, da die hohen rel. Luftfeuchten in einem zeitlichen Zusammenhang mit Temperaturen weit über 0 °C stehen. Der Wassergehalt in der Grenzschicht steigt bis über 150 kg/m³ an.

Bei derartigen Konstruktionen mit nichtperfekter Luftdichtung besteht die Gefahr eines Bauschadens.

Berechnungen zu Fall 1b - mit Luftdichtung innen
Feuchte an 84 Tagen > 90 %,
an 6 Tagen Tauwasser
=> Erhöhte Schimmelwahrscheinlichkeit
Max. Feuchtegehalt an der Grenzschicht länger als 1 Monat erhöht - bis 60 kg/m³

Ist im Bestand eine vollflächige Innenbekleidung aus Gipsbauplatten vorhanden, wird diese in der Berechnung als luftdicht angesehen. Der Feuchtigkeitseintrag in die Konstruktion erfolgt ausschließlich durch Diffusion.

Diese Konstruktion weist an 84 Tagen pro Jahr sehr hohe rel. Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 90 % auf – an 6 Tagen kommt es sogar zum Ausfall von Tauwasser. Die Wärmedämmung wird kurzfristig an der Grenzschicht zur Luftdichtungsbahn mit bis zu 60 kg/m³ an Feuchtigkeit belastet. In dieser Konstruktion gibt es trotz der funktionsfähigen luftdichten Innenbekleidung eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung an der Grenzschicht DämmstoffLuftdichtungsbahn.

Fall 2: 1:1 Lösung

ehemals: 50-50-Lösung
Die Luftdichtungsebene liegt zwischen zwei gleich starken Dämmschichten: 50 % der Wärmedämmung vor der Luftdichtungsebene – 50 % der Wärmedämmung auf den Sparren. Beide Dämmstoffe haben die gleiche Wärmeleitzahl λ.

(Abweichend von den Empfehlungen der DIN EN ISO 12572 bzw. der DIN 4108-3 wird die Berechnung mit einem sd-Wert von 0,02 m durchgeführt.)

Berechnungen
Feuchte an 7 Tagen > 90 %,
kein Tauwasser
=> Geringe Schimmelwahrscheinlichkeit
Nur sehr geringe Feuchtegehalte an der Grenzschicht

Werden 50 % der Wärmedämmung (des Gesamtwärmedurchlasswiderstandes) vor der Luftdichtungsebene angeordnet, treten rel. Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 90 % nur eine Woche innerhalb der Winterperiode auf. Tauwasserbildung findet dabei nicht statt. An der Grenzschicht entstehen keine maßgeblichen Feuchtemengen. Ist eine intakte Innenbekleidung vorhanden, liegt die rel. Luftfeuchtigkeitan der Grenzschicht Dämmstoff–Luftdichtungsbahn ganzjährig unterhalb von 90 %. Schimmelpilzwachstum ist hier entsprechend [3] nicht möglich, auch wenn die innere Luftdichtungsebene (Innenbekleidung) Fehlstellen aufweist.

Fall 3: 2:1 Lösung

Datei:BPhys GD 3SS 08 30-70-regel.jpg
3: bei sorptiven Dämmstoffen und 30-70-Regel

ehemals: 70-30-Lösung


Berechnungen
Feuchte an 45 Tagen > 90 %,
kein Tauwasser
=> Geringe Schimmelwahrscheinlichkeit
mit sorptivem Dämmstoff
Unkritische Feuchtegehalte in der Grenzschicht

   Werden Dämmstoffe eingesetzt, die in der Lage sind, Feuchtigkeit kurzfristig durch Sorption zu speichern, kann das Verhältnis von Zwischensparren- zu Aufdachdämmung auf 30 % oberhalb der Sparren und 70 % zwischen den Sparren festgelegt werden. Voraussetzung ist, dass die eingesetzten Dämmmaterialien die gleiche Wärmeleitzahl besitzen. Bei dem betrachteten Beispiel sind 120 mm Zwischensparren- und 60 mm Aufdachdämmung durch eine diffusionsoffene Luftdichtungsbahn von einander getrennt. Bei dieser Konstruktion treten Feuchtegehalte von 90 % an der Grenzschicht über längere Zeiträume auf. Zum Teil wird diese Grenze überschritten. Durch die sorptiven Eigenschaften von z. B. Zellulose oder Holzweichfaser sind diese Feuchtigkeitsgehalte tolerierbar. Die Feuchtigkeitsgehalte an der Grenzschicht zwischen der Dämmebene und der Luftdichtungsbahn sind unkritisch.

Bei einer Sanierung kann ein bereits im Bauteil vorhandener nicht sorptiver Dämmstoff (z. B. Mineralwolle) in der Konstruktion verbleiben, wenn bis zur Luftdichtungsebene (Sparrenoberkante) mindestens 40 mm eines sorptiven Dämmmaterials (z. B. Holzweichfaser oder Zellulose) ergänzt werden.


Luftdichtungsbahnen mit monolithischer Funktionsschicht

- Dieser Abschnitt ist ausgelagert, siehe: Luftdichtungsbahnen mit monolithischer Funktionsschicht


Fall 4: Sub-and-Top-Lösung

Die Luftdichtungsebene wird schlaufenförmig (Sub-and-Top) auf der Innenbekleidung und über die Tragkonstruktion geführt.


Berechnungen
Keine Feuchte > 90 %,
kein Tauwasser
=> Schimmel sehr unwahrscheinlich
Unkritische Feuchtegehalte in der Grenzschicht

Die Sub-and-Top-Verlegung der Sanierungs-Dampfbremse DASATOP stellt die sichere Luftdichtheit her und schützt durch den feuchtevariablen sd-Wert die Wärmedämmung in allen Schichten vor bauteilschädigenden, erhöhten Feuchtigkeitsgehalten.

Die Sanierungs-Dampfbremse kann mit allen faserförmigen Dämmstoffen kombiniert werden. Eine Luftdichtungsbahn oberhalb der Zwischensparrendämmung ist dabei nicht erforderlich. Durch den Einsatz der Sanierungs-Dampfbremse liegt das Feuchtigkeitsniveau in der Wärmedämmung unmittelbar unter der Holzweichfaserplatte im unschädlichen Bereich. Die Feuchtigkeitsspitze von 85 % tritt nur sehr kurz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf. Es treten keine materialschädigenden Feuchtegehalte auf. Unter diesen Randbedingungen können Schimmelpilze bei den verwendeten Materialien weder auskeimen, noch ist ein weiteres Schimmelpilzwachstum möglich.
Konstruktionen mit dieser Sanierungs-Dampfbremse sind bei luftdichter Verlegung und Verklebung keiner Gefahr von Schimmelpilzbildung im Bauteil ausgesetzt. Sie bieten damit die größte Sicherheit für alle faserförmigen Dämmstoffe und für die Konstruktion.





Fazit Vergleich Luftdichtung außen zu Luftdichtung und Dampfbremse innen

Berechnungen mit instationären Simulationsverfahren unter realen Klimabedingungen ermöglichen eine wirklichkeitsgetreue Abbildung der tatsächlichen Vorgänge in der Konstruktion. Sie können Risiken der Tauwasserbildung darstellen und lassen Rückschlüsse auf das Bauschadensfreiheitspotential einer Konstruktion zu. Werden Konstruktionen mit außen liegenden Luftdichtungen ohne ausreichende Überdämmung betrachtet, zeigt das Ergebnis rel.Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 90 % und große Tauwasserbildung an den Grenzschichten der Wärmedämmung zur Luftdichtung. Als Folge besteht bei Konstruktionen, wie in Fall 1 dargestellt, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Schimmelbildung in der Konstruktion.

Sind Innenbekleidungen nicht vollflächig fugenfrei vorhanden, kann es zu einem hohen Tauwasserausfall innerhalb der Konstruktion kommen. Die innere Dämmschicht kann im Bereich von Zwischenwänden, z. B. bei Undichtheiten im Giebelmauerwerk, luftdurchströmt werden – in den kalten Jahreszeiten können sich große Mengen Tauwasser bilden. Die Wahrscheinlichkeit von Schimmelpilzwachstum steigt nochmals.

Die Bestimmung der sd-Werte hochdiffusionsoffener Materialien kann entsprechendden Anmerkungen der DIN EN ISO 12572 einem hohen Messfehler unterliegen. Die Erhöhung des Diffusionswiderstandes der Luftdichtungsbahn um 0,01 m (von 0,02 auf 0,03 m) verursacht eine Erhöhung des max. Feuchtegehaltes an der Grenzschicht Dämmstoff/Luftdichtungsbahn in der Berechnung von Fall 1 mit Innenbekleidung um mehr als 60 %. Steigt der Wert auf 0,04 m erhöht sich der max. Feuchtegehalt um über das Doppelte (120 %) des Ausgangswertes. Leichte Abweichungen des Diffusionswiderstandes erhöhten also die Gefahr von Schimmelpilzbildung enorm.
Wird die Luftdichtungsebene in die Mitte der Wärmedämmebene verlegt (50-50-Lösung), sinken die rel. Luftfeuchten an der Grenzschicht unterhalb kritischer Werte.
Bei dieser Vorgehensweise können alle faserförmigen Dämmstoffe zwischen den Sparren eingesetzt werden.

Alternativ kann bei der Verwendung von sorptiven Dämmstoffen, wie z. B. Holzweichfaser und Zellulose, die Stärke der Aufdachdämmung auf 1/3 der Gesamtdämmstärke verringert werden (30-70-Lösung). Ist bereits eine Dämmung vorhanden, müssen mindestens 40 mm der Dämmung vor der Luftdichtungsebene aus einer sorptiven Dämmung bestehen.
Die sicherste Lösung stellt im Vergleich die Konstruktion mit der Sub-and-Top verlegten Dachsanierungs-Dampfbremse DASATOP dar. Sie kann mit allen faserförmigen Dämmstoffen kombiniert werden. Die Wärmedämmung ist durch die innenseitig verlegte Dampfbremse mit einem sd-Wert bis zu 2 m ausreichend vor der Befeuchtung aus dem Innenraum geschützt. An keiner Stelle innerhalb der Konstruktion treten schimmelkritische Feuchtigkeiten auf.

Mit der speziellen Dachsanierungs-Dampfbremse ist es nicht erforderlich, das Bauteil zum Schutz vorschädlicher Tauwasserbildung mit einer zusätzlichen Aufdachdämmung zu versehen.


Zehn Punkte führen zur dauerhaft sicheren Konstruktion

  1. Als optimal sicher gelten Konstruktionen, die mit Dampfbrems- und Luftdichtungsebenen die Goldene Regel 1/3 zu 2/3 (1/3 innen, 2/3 außen) einhalten.
  2. Je weiter die Luftdichtungsebene in Richtung Innenraum liegt, umso sicherer werden die Konstruktionen. Je weiter außen sich die Luftdichtungsebene befindet, umso problematischer ist die Konstruktion: Das Bauschadensfreiheitspotential ist dann verringert.
  3. Vollflächige, fugenfreie Innenbekleidungen verhindern bei außen verlegten Luftdichtungsbahnen Feuchteeintrag durch Konvektion.
  4. Sub-and-Top-Lösungen der DASATOP bieten das größte Bauschadensfreiheitspotential mit allen faserförmigen Dämmstoffen, da sich diese unterhalb der Wärmedämmung im warmen Bereich befindet (wärmer als die Taupunkttemperatur). Auf den Sparren kann sie den Diffusionswiderstand einer Unterspannbahn annehmen.
  5. Werden sorptive Dämmstoffe, wie z. B. Holzweichfaser oder Zellulose, verwendet, kann die 30-70-Lösung in Verbindung mit einer Luftdichtungsbahn mit einer feuchteaktiven, luftdichten monolithischen Membran (TEEE) mit der SOLITEX UD/PLUS als Luftdichtungsebene gewählt werden.
  6. Konstruktionen können mit nicht sorptiven Dämmstoffen, wie z. B. Mineralwolle, als sicher angesehen werden, wenn die Luftdichtungsebene raumseitig von 50 % des Gesamtwärmedurchlasswiderstandes liegt.
  7. Vorteilhaft als Luftdichtungsbahn bei Fall 2 und Fall 3 ist eine diffusionsoffene Unterspannbahn mit monolithischer Membran, z. B. SOLITEX UD, welche die Feuchtigkeit aktiv entlang der Molekülketten transportieren kann. Dadurch wird die Gefahr von Eisbildung und damit einer sprunghaften Erhöhung des Diffusionswiderstandes bei unvorhergesehenem Feuchteeintrag verringert.
  8. Empfehlenswert ist immer die Durchführung einer baubegleitenden Qualitätssicherung. Bei der Sanierung von außen kann die Luftdichtheit mittels Überdrucktest, kombiniert mit künstlichem Nebel, durchgeführt werden. Leckagen lassen sich dann aufspüren und abdichten.
  9. Der Diffusionswiderstand von diffusionsoffenen Luftdichtungsbahnen muss äußerst genau eingehalten werden und auch bei hoher relativer Feuchtigkeit gelten.
  10. Die Luftdichtung sollte sich möglichst im frostfreien Bereich befinden.



Sub–and–Top– Vergleich des Bauschadensfreiheitspotentials

Besondere Sicherheit bei der Sanierung mit
feuchtevariablen Sub-and-Top-Bahnen
Sub-and-Top-Prinzip
Im Gefach (Sub) diffusionsdichter
Auf den Sparren (Top) hochdiffusionsoffen
Abb.23:
DASATOP sd 0,05 m - 2 m
Im trockenen Bereich:
sd 2 m: entspricht Dampfbremse
Im feuchten Bereich:
sd 0,05 m: entspricht Unterdachbahn
Abb.24:
Bahn sd 2 m und 5 m
Im trockenen Bereich:
sd 2 bzw. 5 m: entspricht Dampfbremse
Im feuchten Bereich:
sd 2 bzw. 5 m: entspricht Dampfbremse
bei Dampfbremsen mit unterschiedlichem sd-Wert

In dem ersten Teil dieser Studie wurde zwischen Sanierungssystemen unterschieden, die für die Dachsanierung von außen geeignet sind. Dabei wurden diffusionsoffene Bahnen zur Herstellung der Luftdichtheit verglichen mit Systemlösungen, die zugleich leicht diffusionshemmend sind.

In der folgenden Ausarbeitung werden reine Sub-and-Top-Lösungen betrachtet, die sowohl unterhalb der Wärmedämmung, als auch über die Tragkonstruktion der Konstruktion verlegt werden.

Dabei sind zwei grundlegende Varianten zu unterscheiden:

Systeme aus Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen mit feuchtevariablem (veränderlichem) Diffusionswiderstand

Diese verfügen über einen in Abhängigkeit von der umgebenden mittleren rel. Luftfeuchtigkeit variablen Diffusionswiderstand. Bei der Dachsanierungs-Dampfbremse DASATOP kann dieser Werte zwischen 0,05 und 2 m (siehe Abb. 23) annehmen, je nachdem welche mittlere rel. Luftfeuchtigkeit sich in unmittelbarer Nähe der Bahn einstellt.
Informationen zur genauen Wirkungsweise der Feuchtevariabilität enthält die Studie „Berechnung des Bauschadensfreiheitspotentials von Wärmedämmkonstruktionen im Holz- und Stahlbau“ [4].


Systeme aus Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen mit konstantem (unveränderlichem) Diffusionswiderstand

Bei diesem Bahnenkonzept werden Funktionsfilme eingesetzt, die keine Veränderung des Diffusionswiderstandes bei unterschiedlicher rel. Luftfeuchtigkeit aufweisen. Beispielhaft sind die Diffusionswiderstände zweier Bahnen mit dem sd-Wert von 2 m bzw. 5 m in Abb. 24 dargestellt.

Vergleichende Betrachtung der Rücktrocknungsreserven

Werden Bahnen Sub-and-Top verlegt, ist klar, dass diese oberseitig der Tragkonstruktion einen möglichst geringen Diffusionswiderstand annehmen sollten. sd-Werte unterhalb von 0,1 m sind ideal, damit durch hohe Diffusionsoffenheit möglichst große Mengen an Feuchtigkeit vom Sparren abtrocknen können.
Feuchtevariable Dampfbremsen für Zwischensparrendämmungen erreichen einen sd-Wert im feuchten Bereich von ca. 0,25 m. Sie bieten daher ein geringeres Bauschadensfreiheitspotential als die DASATOP.

Wird der Diffusionsstrom durch ein Material nach DIN 4108-3 im stationären Zustand mittels Berechnung der Wasserdampfdiffusionsstromdichte g [kg/m² x h] erfasst, wird die Leistungsfähigkeit unterschiedlich dichter Bahnen deutlich.

Die Wasserdampfdiffusionsstromdichte wird ermittelt durch die Differenz der Wasserdampfteildrücke pi (innen) [Pa] und pa (außen) [Pa] dividiert durch den Wasserdampfdiffusions-Durchlasswiderstand Z [m² x h x Pa/kg]. Durch Multiplikation mit 24 erhält man den Wasserdampfdurchgang (WDD) [g/m² x 24 h].

Beispielhaft wird der Diffusionsstrom bei Erreichen des Taupunktes kombiniert mit einer winterlichen Außentemperatur berechnet. Für pi wird ein Wert von 1.163 Pa (9,2°C / 100 % rel. Luftfeuchtigkeit (Taupunkttemperatur bei Normklima)) und für pa ein Wert von 208 Pa (-10°C / 80 % rel. Luftfeuchtigkeit) zugrunde gelegt.

WDD-Werte für verschiedene sd-Werte

sd-Wert [m] WDD [g/m² x 24 h]
0,05 ~ 320
0,10 ~ 160
0,50 ~ 32
2,0 ~ 8
5,0 ~ 3
50,0 ~ 0,3

Deutlich reduzieren sich die möglichen Wasserdampfdurchgänge bereits bei geringen Erhöhungen der sd-Werte. Dies hat Auswirkungen auf die Sicherheit einer Konstruktion.

Diese Betrachtung kann nicht unmittelbar auf instationäre Berechnungen übertragen werden, da sich pi und pa durch das in der Berechnung verwendete reale Klima und in Abhängigkeit von der Lage in der Konstruktion ständig ändern. Für die Austrocknungssituation sind die Werte beispielsweise aufgrund der geringeren Druckdifferenzen auf beiden Seiten der Bahnen geringer.

Berechnung des Bauschadensfreiheitspotentials

Für die Berechnung von Konstruktionen mit Sub-and-Top verlegten Bahnen ist die Betrachtung der Entfeuchtungsleistung der Tragkonstruktion (hier Sparren) maßgebend. Bei nicht eng an den Sparren anliegenden Bahnen kann es während der kalten Jahreszeit zu einer Tauwasserbildung oberseitig der Sparren kommen. Diese muss durch das Bahnenmaterial aus der Konstruktion heraustrocknen können. Dafür ist es erforderlich, die Wärme- und Feuchteströme zweidimensional zu betrachten. Wärme und Feuchteströme erfolgen nicht ausschließlich von innen nach außen. Diffusionsströme können auch innerhalb der Konstruktion stattfinden, z. B. von den Sparrenflanken durch geeignete Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen in die Wärmedämmebene.

Um die Entfeuchtungsleistung darzustellen, wird über die Holzfeuchte der Sparren die zusätzliche Feuchtigkeitsmenge eingebracht. Diese wird mit einem Materialfeuchtegehalt von 80 % (= 2.300 g Wasser pro lfm Sparren) in der Berechnung berücksichtigt und simuliert einen Feuchtigkeitsausfall zwischen Dampfbrems-/Luftdichtungsbahn und Sparren. Aus der errechneten Rücktrocknungsmenge kann anschließend das Bauschadensfreiheitspotential in [g] H2O/[m] Sparren pro Jahr errechnet werden. Im Normalfall haben die Sparren einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 300 g pro lfm.

Das Bauschadensfreiheitspotential beschreibt
  • wie tolerant die Konstruktion bei unvorhergesehener Feuchtebelastung ist und
  • wie viel Wasser in eine Konstruktion (unvorhergesehen) eindringen kann und sie trotzdem bauschadensfrei bleibt.

Untersuchte Konstruktionen

  1. Steildach mit 40° Dachneigung nach Norden orientiert, Dacheindeckung aus grauen Dachziegeln
  2. Sparrenhöhe 12 cm mit Vollsparrendämmung aus Mineralwolle (Dichte = 60 kg/m³)

Die Festlegung des Innenklimas erfolgt mit normaler Feuchtelast.


Folgende 3 Fälle werden jeweils mit 3 unterschiedlichen Dampfbremsen - Sub-and-Top-verlegt – betrachtet:


Berechnung des Bauschadensfreiheitspotentials - Standort Holzkirchen, Dach
Fall 1: Diffusionsoffenes Unterdach

Das Unterdach hat in der Berechnung einen sd-Wert von 0,1 m.


Bauschadensfreiheitspotential:
grün: DASATOP 1.900 g/m
orange: sd 2 m: zu gering
rot: sd 5 m: zu gering
Ergebnis für diffusionsoffenes Unterdach
(sd = 0,1 m)
Fall 2: Unterdachplatte aus 60 mm Holzweichfaser

Diese wird zur Vermeidung von Wärmebrücken als zusätzliche
Aufsparrendämmung eingesetzt (sd-Wert = 0,3 m).


Bauschadensfreiheitspotential:
grün: DASATOP 2.100 g/m
orange: sd 2 m: zu gering
rot: sd 5 m: zu gering
Ergebnis für Holzweichfaserplatte
60 mm, außen (sd = 0,3 m)

Fall 3: Unterdachplatte aus 35 mm Polyurethan
Aufsparrendämmung wie bei Fall 2, jedoch sd-Wert = 3,5 m.


Bauschadensfreiheitspotential:
grün: DASATOP 1.800 g/m
orange: sd 2 m: zu gering
rot: sd 5 m: zu gering
Ergebnis mit Polyurethan
35 mm, außen (sd = 3,5 m)


Ergebnisdiskussion

Sicherheitsformel

Je höher die Sicherheitsreserve einer Konstruktion, d. h. das Bauschadensfreiheitspotential ist, desto besser ist die Konstruktion bei unvorhergesehenen Feuchtebelastungen vor Schimmel geschützt.


Untersucht wird das Austrocknungsvermögen des in den Sparren vorhandenen erhöhten Feuchtigkeitsgehaltes. Dieser wird vergleichend über einen Zeitraum von 3 Jahren für jeden der Fälle mit den unterschiedlichen Dampfbremsbahnen dargestellt.

Bei allen Konstruktionen ist erkennbar, dass bei der Variante mit der feuchtevariablen DASATOP die Materialfeuchte aus dem Sparren am schnellsten entweichen kann.

Unkritische Feuchtegehalte in den Sparren werden bei Unterschreitung des Fasersättigungspunktes des Holzes erreicht. Wird dieser für einen Vergleich der Austrocknungsgeschwindigkeit herangezogen, trocknet der Sparren in der Konstruktion mit der DASATOP etwa dreimal schneller aus als mit der Dampfbremse mit dem konstanten sd-Wert von 2 m. Im Vergleich zu einer Dampfbremse mit dem konstanten sd-Wert von 5 m ermöglicht die DASATOP eine fünfmal schnellere Austrocknung bei Konstruktionen mit Aufdachdämmungen. Bei Konstruktionen ausschließlich mit der diffusionsoffenen Unterdachbahn bietet die DASATOP sogar über achtmal schnellere Trocknung als eine Konstruktion mit einer Dampfbremse mit einem sd-Wert von 5 m.

Fazit Vergleich von Sub-and-Top-verlegten Dampfbrems- und Luftdichtungssystemen

Die Sub-and-Top-Verlegung mit feuchtevariablen Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen ist aus bauphysikalischer Sicht die beste Lösung für die Sicherheit der Konstruktion und bietet bei unvorhergesehenen Feuchtigkeitsbelastungen das größte Bauschadensfreiheitspotential.

Unkritische Holzfeuchtigkeiten werden bei der Verwendung der DASATOP in den Sparren im Vergleich zu Bahnen mit sd-Werten von 2 m bzw. 5 m ca. dreimal bzw. ca. fünfmal (z. T. sogar achtmal) schneller erreicht.

Bei der Sub-and-Top-Verlegung erfüllt die Bahn unterhalb der Wärmedämmung (Sub) die Funktion einer Dampfbremse. Bei der Verlegung über den Sparren (Top) ist hingegen die Funktion einer Unterspannbahn von Vorteil, damit Feuchtigkeit möglichst ungehindert austrocknen kann. Dann kann bei nicht perfekt an den Sparren anliegenden Bahnen ein resultierender Feuchtegehalt an den Sparrenflanken wieder zügig austrocknen. Feuchtevariable Dampfbremsen für Zwischensparrendämmungen erreichen einen sd-Wert im feuchten Bereich von ca. 0,25 m. Sie bieten daher ein geringeres Bauschadensfreiheitspotential als die DASATOP.

Der feuchtegesteuerte Diffusionswiderstand ermöglicht die sichere Verlegung der Bahnen in allen Details, z. B. bei Auswechslungen, Kehlen und Graten bzw. zergliederten Konstruktionen. Der Diffusionswiderstand kann an jeder Stelle der Bahn einen der jeweiligen Situation klimagesteuert angepassten sd-Wert zwischen 0,05 und 2 m annehmen. Die Bahnen können sowohl längs als auch quer verlegt werden.

Vorteilhaft erweist sich die Verwendung von diffusionsoffenen Bahnen außen bzw. die Anordnung einer diffusionsoffenen Aufdachdämmung aus faserförmigen Dämmstoffen.

Werden Bahnen mit einem konstanten sd-Wert für die Sub-and-Top-Verlegung eingesetzt, sinkt das Bauschadensfreiheitspotential erheblich. Im Winter schützen die Bahnen im Sub-Bereich die Wärmedämmung wie feuchtevariable Bahnen gegen Feuchteeintritt. Im Sommer bieten sie jedoch keine zusätzliche Trocknungsmöglichkeit aus der Konstruktion heraus. Fällt Kondensat an den Sparrenoberseiten aus, kann dieses nur langsam heraus trocknen: Die Gefahr eines Bauschadens nimmt drastisch zu.

Wärmedämmkonstruktionen sollten grundsätzlich mit möglichst hohen Sicherheitsreserven versehen werden. Dann besteht bei unvorhergesehenen Feuchtebelastungen ein zusätzlicher Schutz vor Bauschäden und Schimmel. Damit ist auch der Verarbeiter optimal vor Schäden und Haftungsansprüchen geschützt. Die Sub-and-Top-Verlegung von feuchtevariablen Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen mit einem möglichst geringen sd-Wert bei hohen rel. Luftfeuchtigkeiten bieten bei der Dachsanierung von außen aus bauphysikalischer Sicht den besten Schutz.


Ziel des Bauens

Ziel des Bauens sind nicht nur energieeffiziente Gebäude und hoher klimatischer Wohnkomfort, sondern insbesondere Gebäude mit wohngesundem Raumklima. Hier spielen nicht nur toxikologische Aspekte, z. B. durch Emissionen von Baustoffen, eine Rolle, sondern vor allem die Schimmelfreiheit auf und in der Konstruktion. Sporen von Schimmelpilzen schädigen das Immunsystem und fördern/führen zu Allergien; die Ausscheidungen der Schimmelpilze (MVOC) können zu physischen und psychischen Gesundheitsbelastungen führen. Befinden sich Schimmelpilze in einem trockenen Klima, verlieren sie viel von ihrer Gefährlichkeit. Werden Schimmelpilze hingegen wieder befeuchtet, wird ihre Gefährlichkeit in altbekannter Weise wieder reaktiviert.

Befinden sich Schimmelpilze auf der raumseitigen Oberfläche von Bauteilen (z. B. durch Wärmebrücken oder Oberflächenkondensat), sind sie sichtbar, können erkannt und bei Bedarf beseitigt werden. Befinden sich Schimmelquellen aber innerhalb einer Konstruktion, bleiben sie unerkannt. In jährlichen Abständen werden sie durch Feuchtigkeit reaktiviert – die Gesundheit der Bewohner wird permanent gefährdet.

Ziel des Bauens sollte es sein, die bauphysikalische Sicherheit nicht bis zum Letzten auszureizen, sondern gerade in Bezug auf Schimmel das höchstmögliche Sicherheitspotential zu generieren.

Acht Punkte führen zu dauerhaft sicherer Konstruktion und Verarbeitung

  1. Optimal sicher sind Konstruktionen mit feuchtevariablen Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen mit einem besonders geringen Diffusionswiderstand im feuchten Bereich von < 0,10 m.
  2. Sub-and-Top-Bahnen mit besonders niedrigem Diffusionswiderstand bei Feuchtigkeitsausfall können über den Sparren im Frostbereich liegen. Die Gefahr von Eisbildung ist aufgrund der hohen möglichen Austrocknung und der Diffusionscharakteristik der Konstruktion praktisch ausgeschlossen.
  3. Unkritische Sparrenfeuchten werden mit der DASATOP dreimal bzw. fünfmal (z. T. achtmal) so schnell erreicht. Der erhöhte Schutz vor Schimmelbildung ist dabei gewährleistet.
  4. Die Wärmedämmung wird durch Verlegung im Gefachbereich vor nutzungsbedingten Feuchtigkeiten aus dem Innenraum durch sd-Werte bis zu 2 m geschützt. Schädliche Tauwasserbildung in der Dämmebene kann nicht erfolgen.
  5. Außen diffusionsoffene Konstruktionen haben größere Rücktrocknungsreserven als Konstruktionen mit diffusionshemmenden

Bauteilschichten (z. B. Schaumdämmstoffe).

  1. Empfehlenswert ist immer die Durchführung einer baubegleitenden Qualitätssicherung. Bei der Sanierung von außen kann die Luftdichtheit mittels Überdrucktest, kombiniert mit künstlichem Nebel, durchgeführt werden. Leckagen lassen sich dann aufspüren und abdichten.
  2. Die Befestigung der Bahn bei der Sub-and-Top-Verlegung sollte mit dünnen Leisten mechanisch erfolgen. Eine zusätzliche Verklebung ist mit einem Luftdichtungsanschlusskleber möglich. Klebebänder haften auf den staubigen Untergründen der alten Sparren nicht.
  3. Blendfreie Bahnen mit dunklerer Farbe sind aus Gründen der Unfallrelevanz und des Verlegekomforts hellen, insbesondere weißen Bahnen vorzuziehen.



Einzelnachweise

  1. Moll bauökologische Produkte GmbH: WISSEN 2010/11 "Sanierungs-Studie", 2010, S. 74-83 - zum Download
  2. WTA Merkblatt 6-2-01/D: „Simulationwärme- und feuchtetechnischer Prozesse“, Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V. -WTA- Referat 6 Physikalisch-Chemische Grundlagen, München, 05/2002
  3. Tagung Schimmelpilze im Wohnbereich: „Schimmelpilz aus bauphysikalischer Sicht - Beurteilung durch aw-Werte oder Isoplethensysteme?“, Klaus Sedlbauer, Martin Krus, Fraunhofer IBP, Holzkirchen, 26.06.2002
  4. Moll bauökologische Produkte GmbH: WISSEN 2010/11 "Studie „Berechnung des Bauschadensfreiheitspotential von Wärmedämmkonstruktionen in Holz- und Stahlbauweise“, 08/2006 , 2010, S. 50-66 - zum Download

Siehe auch